Breckerfeld. Die Zufahrt zur Glör soll saniert werden. Ein Millionen-Projekt - das allerdings Auswirkungen auf die Badesaison haben wird. Ein Überblick:
Nicht mehr lange, dann geht es los. Denn wenn alles glatt läuft, sollen noch im Februar die Sanierungsarbeiten an der Zufahrtsstrecke zur Glörtalsperre starten - ein Millionen-Projekt, das gleichzeitig bedeutet, dass das beliebte Ausflugsziel von Touristen und Spaziergängern im Sommer nicht mehr auf normalem Wege angesteuert werden kann. Auch die Badesaison wird dadurch ins Wasser fallen.
„Der Auftrag für die Arbeiten ist jetzt vergeben und es gab bereits eine erste Baubesprechung. Die Straße ist aber noch nicht gesperrt. Wir planen, etwa Mitte Februar dort den Startschuss für die Arbeiten zu geben“, gibt Breckerfelds Bürgermeister André Dahlhaus Einblicke. Ein Überblick zu allen wichtigen Fragen.
„Der Auftrag für die Arbeiten ist jetzt vergeben und es gab bereits eine erste Baubesprechung. Die Straße ist aber noch nicht gesperrt. “
Die Straßensanierung
Das Thema Sanierung hat eine lange Historie. Denn die eigentlich nur einspurig Zufahrt, auf der es gerade an heißen Sommerwochenenden immer wieder zu haarsträubenden Szenen gekommen ist, befindet sich schon seit geraumer Zeit in einem bemitleidenswerten Zustand.
Ursprünglich waren drei Varianten geprüft worden: eine Sanierung der Decke, ein Teilausbau oder aber ein Vollausbau. Während der EN-Kreis und die Stadt Breckerfeld sich für die teuerste Variante ausgesprochen hatten, die 2022 mit 3,8 Millionen Euro veranschlagt war, setzte die Mehrheit der Gesellschafter schließlich auf einen Teilausbau, bei dem Buchten für Begegnungsverkehr geschaffen und eine Kurve entschärft werden soll.
Die Ausweichstrecken
Die Alternativstrecken, die ab Mitte Februar direkt zur Talsperre führen sollen, sind nur für Anwohner gedacht. Die Stadt hat derweil am Abzweig zur Jugendherberge noch einen neuen Schotterparkplatz (etwa 50 Stellplätze) eingerichtet, den auch Touristen oder Freizeit-Besucher nutzen können. Von dort aus müssten sie noch etwa 1,3 Kilometer zu Fuß bewältigen, um zur Talsperre zu gelangen.
Ein Weg, der vom Campingplatz im Loh hinunter zu einem bestehenden Ausweichparkplatz führt, wurde nun so aufbereitet, dass er von Autos befahren werden kann. Dort wurde zudem eine Schrankenanlage aufgestellt (die noch nicht in Betrieb ist), sodass nur noch Anwohner, die Post oder beispielsweise der Rettungsdienst die Zufahrt passieren können. Eine weitere Strecke gibt es ab dem Kreuzungsbereich der Straßen Loh/Ehringhauser Heide, dort wurden neue Parkflächen geschaffen. Auch dort soll am Ende des Weges eine Schranke die Zufahrt regeln. Herauskommen würde man in etwa auf Höhe der Jugendherberge.
Die Badesaison
Die schlechte Nachricht für alle, die gern auf den Breckerfelder Höhen das kalte Nass im Sommer genießen: Die Badesaison wird ins Wasser fallen. Die Arbeiten dauern weit über die Saison hinaus. Über die Alternativstrecke, die mit einem zusätzlichen Fußweg von etwa 1,3 Kilometern verbunden ist, können natürlich trotzdem Spaziergänger an der Talsperre vorbeischauen
Zu klären ist beispielsweise noch die Frage, was mit Besuchern ist, die zu Fuß zum Badestrand gelangen und ins Wasser gehen. Offen ist auch noch, ob es Tage geben wird, an denen die DLRG mit Ehrenamtlichen vor Ort sein wird. „Das werden wir klären“, sagte Doreen Gössinger, Geschäftsführerin der Freizeitgesellschaft Glörtalsperre, zuletzt gegenüber dieser Zeitung. Einen neuen Stand in dieser Sache gibt es derweil noch nicht.
Die Gastronomie
Das Haus Glörtal ist seit dem 15. Januar dicht. Gleiches gilt für den Biker-Treff, der sich direkt an dem beliebten Ausflugslokal befindet. Das teilt Betreiber Jochen Bernsdorf auf der Homepage des Restaurants mit.
Allerdings hat Bernsdorf selbst für seine Gäste eine Alternative geschaffen. Der Gastronom hat das Hotel/Restaurant „Zur Post“ im Ortskern von Schalksmühle übernommen. Gleichzeitig betont Bernsdorf, dass er und sein Team mit Abschluss der Bauarbeiten - geplant sind die bis Mitte November - wieder im Haus Glörtal Gastgeber sein wollen. Zumal die Pause am Standort direkt oberhalb der Staumauer für Sanierung und Umbau genutzt werden soll. Unter anderem soll ein Wintergarten auf der Terrasse geschaffen werden.
Die Kosten
Ärgerlich: Als die Finanzierung bereits stand, erklärte der Märkische Kreis - immerhin vertreten mit zwei Anrainerkommunen -, dass er sich nicht an der Finanzierung beteiligen wolle. 132.000 Euro fehlten plötzlich in der Kalkulation. Mit 3 Millionen Euro ist die Baumaßnahme insgesamt veranschlagt. Die Stadt Breckerfeld wird rund 900.000 Euro beisteuern. „Dass wir mehr zahlen müssen, ist auch nachvollziehbar. Die Straße gehört der Stadt - wird aber eben auch von vielen Menschen aus dem Umkreis genutzt“, so Dahlhaus. Daher sei es nur folgerichtig, dass die Kosten aufgeteilt würden. „Alleine hätten wir das auch nicht stemmen können.“