Hagen. Veranstalter haben sich den Begriff „Blau unterm Baum“ schützen lassen. In Hagen soll der Namen nun gemieden werden. Warum das absurd ist.

Es gab eine Zeit, da haben wir uns einfach am Abend vor dem Fest zu „Blau unterm Baum“ getroffen. „Blau unterm Baum“ war gar keine Veranstaltung. Es war ein „Happening“, ein Treffen, zu dem sich Mitte der 90er Jahre all jene Menschen meines (damals noch relativ jungen) Alters trafen, die immer noch in Hagen lebten oder zum Studium (oder warum auch immer) fortgezogen waren.

Wir trafen uns vor oder in der „Spinne“. Wir brachten Bier mit und schleppten das frisch gezapfte aus der Kneipe nach draußen. „Blau unterm Baum“ endete zumeist im „Tubakeller“, und die Tapfersten setzten „Blau unterm Baum“ am Mittag des Heiligen Abend noch im „Auberge“, einer Kult-Kneipe in Wehringhausen, fort.

Phoenix Hagen sptang ein

Aus „Blau unterm Baum“ wurde eine Veranstaltung. Phoenix Hagen sprang ein, es gab einen Bierstand und Security. Und zuletzt kümmerte sich die City-Werbegemeinschaft um die offizielle Feierlichkeit.

Wirbel um Blau unterm Baum - zwei Männer aus Hannover haben sich die „Marke“ sichern lassen: Patentanwalt Martin Dörner sieht das kritisch.
Wirbel um Blau unterm Baum - zwei Männer aus Hannover haben sich die „Marke“ sichern lassen: Patentanwalt Martin Dörner sieht das kritisch. © WP | Michael Kleinrensing

Jetzt aber wird es absurd: Ist „Blau unterm Baum“ überhaupt noch „Blau unterm Baum“? Und darf ich „Blau unterm Baum“ überhaupt noch einfach so aufschreiben? Findige Menschen haben es doch tatsächlich geschafft, die Begrifflichkeit beim Deutschen Patent- und Markenamt in München schützen zu lassen. Was dazu führt, dass zumindest die Hagener Veranstalter die Worte vorerst meiden.

Das lassen wir uns nicht verbieten

„Bau unterm Baum“ - nennt es, wie ihr wollt. Ein Treffen mit Freunden am Abend vor dem Fest lassen wir uns nicht verbieten.