Hagen. Die Wache Mitte in Hagen hat mit Axel Rex einen neuen Leiter. Der Familienvater (49) hat mit 17 Jahren bei der Polizei begonnen. Das hat er vor.

Er lebt Polizei in einem Leben voller Polizei. Anders: Axel Rex war 1991 gerade 17 Jahre jung, als er in den Dienst bei der Polizei eintrat. Jetzt ist er, 49 Jahre alt, neuer Leiter der Wache Mitte in Hagen, Vorgesetzter von 72 Kollegen und ein Polizist, der verantwortlich zeichnet für Bereiche, die polizeilich immer wieder in den Fokus rücken: das Bahnhofsquartier, Altenhagen und Wehringhausen.

Weil er Polizei lebt, freut sich Rex, zuletzt schon fünfeinhalb Jahre Dienstgruppenleiter auf eben jener Wache, die er nun leitet, auf die neue Aufgabe: „Ich netzwerke gern, ich habe gern mit Menschen zu tun“, sagt der vierfache Familienvater (Kinder zwischen zwölf und 21 Jahren). Beides Eigenschaften, auf die es besonders in jenen Bereichen ankommt, die in der breiten Öffentlichkeit immer wieder schlecht wegkommen.

Polizei nimmt subjektives Empfinden ernst

Rex blickt wie seine Polizeipräsidentin Ursula Tomahogh zunächst nüchtern auf die Situation: „Objektiv gibt es aus Sicht der Polizei keine Auffälligkeiten“, sagt Tomahogh, „gleichwohl gibt es ein subjektives Sicherheitsgefühl, das nicht nur von der Zahl der registrierten Straftaten abhängt.“ Und, so betonen beide, eben dieses sei für die Polizei genauso wichtig.

Die Polizei Hagen will im Bahnhofsviertel Präsenz zeigen und das Sicherheitsgefühl der Bürger erhöhen.
Die Polizei Hagen will im Bahnhofsviertel Präsenz zeigen und das Sicherheitsgefühl der Bürger erhöhen. © WP | Michael Kleinrensing

Eben drum hat die Polizei beispielsweise vor acht Jahren die Innenstadtwache mitten hineinverlegt ins Bahnhofsviertel, also in jenes Quartier, in dem das Unbehagen, abends allein auf der Straße unterwegs zu sein, besonders groß ist. Und eben drum wollen Axel Rex und seine Kollegen Präsenz zeigen, wann immer das möglich ist.

Sicherheitsgefühl mit Partnern erhöhen

„Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort wollen wir das Sicherheitsgefühl erhöhen“, sagt Rex. Und einer der wichtigsten Partner für die Polizei sei eben der Bürger: „Wenn ich im Streifenwagen unterwegs bin und mir Kinder am Straßenrand zuwinken, dann grüße ich zurück und halte auch mal an. Wenn ich aus dem Auto heraus sehe, wie sich Menschen angeregt unterhalten, gehe ich hin und frage, ob ich helfen kann. Auch wenn die Begriffe ,Freund und Helfer‘ überstrapaziert werden, so sind sie doch richtig. Polizei ist kein Selbstzweck, wir sind für die Bürger da. Und wir sind auf die Bürger angewiesen - auf ihre Hinweise und auch darauf, dass sie uns erzählen, wie sicher sie sich fühlen.“

Gleichwohl sagt Rex auch: „Wir verschließen nicht die Augen vor den Problemen im Bahnhofsquartier und gehen mit offenen Augen durch das Viertel. Auf der anderen Seite gucken wir, welche Institutionen es vor Ort gibt. Ich schaue positiv auf das Viertel und denke, dass wir hier gemeinsam mit Partnern etwas bewegen können.“ Dabei ist das Bahnhofsquartier nur ein kleiner Teil des Zuständigkeitsbereichs der Wache Mitte, der im Süden über Emst und Haßley bis zur Stadtgrenze in Rummenohl reicht, Eilpe ebenso umfasst wie Eckesey und den Höing, Teile von Boele und Boelerheide und eben Wehringhausen und Altenhagen.

Keine Langeweile bei der Polizei

So vielfältig wie die Viertel, so vielfältig ist für Axel Rex, der Polizei lebt, sein Job: „Wer auf einer Wache im Wach- und Wechseldienst oder als Bezirksbeamter arbeitet, der erlebt die bunte Palette des Lebens. Das macht den Reiz aus. Langeweile - in vielen Bereichen bei der Polizei ist das ein Fremdwort.“

Ganz so intensiv wie bislang wird Axel Rex diese Palette nun nicht mehr erleben. Es gilt mehr zu organisieren. Wenngleich er sich fest vornimmt, auch immer wieder selbst vor der Tür Präsenz zu zeigen. Er lebt Polizei. Und dabei will er es auch in neuer Funktion belassen.