Hagen. Die Tatort-Stars Jörg Hartmann, Dietmar Bär und Christine Urspruch verliehen dem Kurzfilmfestival in Hagen einigen Glanz.
Der sonst pinke Teppich war in diesem Jahr schwarz – vor der Stadthalle in Hagen drängte sich am Samstagabend bereits eine beachtliche Menge erwartungsvoller Gäste im Windschatten der Eingangstüren. Der zugige Bereich vor dem Portal war orange erleuchtet, immer mehr Menschen drängten sich um die Absperrungen vor dem „roten“ Teppich.
Grund für die erwartungsvolle Menschenmenge war der Aufmarsch der diesjährigen Ehrengäste und Jurymitglieder der zehnten Auflage des Hagener Kurzfilmfestivals „Eat my shorts“, die über den Gewinner sechs nominierter Kurzfilme entscheiden mussten.
Das Gedränge um den Ehrenteppich wurde noch dichter, als ein Auto hielt und die ersten der erwarteten Ehrengäste eintrafen. Mit Handys, Kameras, Zettel und Stift sehnten die Zuschauer die ersehnten Gäste geradezu herbei. Hollywood schien plötzlich ein Stück näher.
Claude-Oliver Rudolph gewohnt lässig in Hagen
Die Stars flanierten zumeist in auffälliger Kleidung unter Blitzlicht über den Teppich. „Jetzt kommt einer“ oder „Den kenne ich“, wispert es durch die Menge. Der mittlerweile zum Kurzfilmfestival dazugehörende Schauspieler und Filmregisseur Claude-Oliver Rudolph bewegte sich im perfekt sitzenden blauen Anzug und mit der typischen Sonnenbrille gewohnt lässig Richtung Eingang.
Besonders gespannt warteten die Filmfans auf das Eintreffen der Tatort-Stars. Dementsprechend lautstark war die Reaktion, als plötzlich Dietmar Bär (der Kölner Kommissar „Freddy Schenk“) und der als Dortmunder „Hauptkommissar Faber“ bekannte Jörg Hartmann den Teppich betraten.
„Als Tatort Fans freut es uns natürlich hier zu sein“, erklärte Peter Hüsecken, der sich den Aufmarsch der Film-Ermittler nicht entgehen lassen wollte. Besonders gespannt warte sie auf Christine Urspruch, berichtete Sylvia Mette.
Der als Pathologie-Assistentin Haller alias „Alberich“ aus dem Münsteraner Tatort bekannten Schauspielerin fiel es besonders schwer, das Warme zu erreichen. Handys und Autogrammkarten wurden gezückt und erschwerten ihr das Vorankommen. Und überhaupt: Während einige Schauspieler es eilig hatten, in die Halle zu gelangen, gaben andere bereitwillig Autogramme und spaßten mit ihren Fans.
Wie gesagt, Teil der diesjährigen Jury war der gebürtige Hagener Jörg Hartmann, der sich am Nachmittag im Goldenen Buch der Stadt Hagen verewigt hatte. Er gehe, wie er erklärte, ganz unvorbereitet in die Präsentation der nominierten Kurzfilme: „Ich hoffe auf eine leichte Entscheidung“, erklärte der Schauspieler. „Gönnen würde man es jedem.“
Durch den frischen Eindruck erhoffe er sich, von einem Film emotional so gepackt zu werden, dass sich eine schwierige Abwägung erübrige: „Man muss dem Nachwuchs Mut machen“, erklärte der Tatort-Kommissar. Das Kurzfilmfestival Hagen biete „eine wunderbare Plattform“, um den Nachwuchsfilmemachern eine Bühne zu bieten und zu zeigen, was sonst nicht gezeigt werden würde.
Dem Nachwuchs eine Bühne bieten
Diesem Ziel, dem Nachwuchs eine Bühne zu bieten, hat sich Organisator Bernhard Steinkühler mit seinem Kurzfilmfestival seit zehn Jahren verschrieben. Besonders wertvoll sei für die jungen Filmemacher Nachwuchs das Angebot professionellen Feedbacks in Form eines „Runden Tisches“, der eine kritische Reflexion über die gezeigten Filme ermögliche.
Ausgerichtet wird das Festival seit 2013 – mit einjähriger Coronapause – inspiriert durch den Sohn Steinkühlers, der als Filmregisseur arbeitet.
Seither richtet er mit Herzblut das Festival in Hagen aus. Viel Zeit und auch Geld nimmt diese Arbeit in Anspruch, doch was dabei entsteht, ist ein Abend, der vielen in Erinnerung bleiben wird.