Hagen. Endlich genügend Klassenräume, endlich wieder ein Lehrerzimmer: An einem Gymnasium in Hagen ist ein teurer, aber gelungener Neubau in Betrieb.

Über zehn Klassen- und Differenzierungsräume auf drei Etagen: Nach rund dreijähriger Bauzeit sind die Arbeiten für den Anbau am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) in Hagen abgeschlossen. „Wir sind absolut glücklich, es sind wunderschöne Klassenräume“, freute sich Schulleiter Dr. Hermann Kruse.

Damit ist der mehrgeschossige Komplex zwischen dem Hauptgebäude und dem Lehrerparkplatz an der Humpertstraße endlich für Unterrichtszwecke nutzbar. Der viergeschossige Anbau mit zwei Treppenhäusern und einem Aufzug wurde mit den vier Ebenen des bestehenden Gebäudes verbunden und ist auf allen Etagen barrierefrei. Die Nutzfläche beträgt etwa 980 Quadratmeter, vorhanden ist auch ein behindertengerechten Aufzug.

Endlich wieder ein Lehrerzimmer

Im Erdgeschoss befindet sich das Lehrerzimmer. Garderobe, Teeküche, Kopierraum, Toiletten sowie der Putzraum wurden neu angeordnet, so dass das Lehrerzimmer für die gut 60 Pädagogen des Gymnasiums an Fläche gewinnt. Eine Durststrecke sei damit überwunden, so Kruse: „Die Zeit ohne Lehrerzimmer hat der Gemeinschaft nicht gut getan. Wir sind froh, wieder einen zentralen Treffpunkt für das Kollegium zu haben.“

Der Anbau am Theodor-Heuss-Gymnasium Hagen ist mittlerweile in Betrieb genommen worden.
Der Anbau am Theodor-Heuss-Gymnasium Hagen ist mittlerweile in Betrieb genommen worden. © WP-Archiv | Michael Kleinrensing

Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich jeweils vier Klassenzimmer mit Nebenräumen, die zum Teil durch mobile Trennwände in einen großen Raum verwandelt werden können. Dort befinden sich zwei Differenzierungsräume. Die Klassenräume wurden aufgeständert, so dass im Erdgeschoss ein überdachter Außenbereich für Fahrräder entsteht. Der Bereich ist eingegittert.

Acht Klassen im Neubau

Unterrichtet werden in dem Neubau acht Klassen der Sekundarstufe I. Die Schulleitung möchte dort vor allem große Klassenverbände unterbringen, weil die Räume 65 bis 75 Quadratmeter groß sind und damit mehr Platz aufweisen als die herkömmlichen Klassenzimmer im Haupthaus, die überwiegend 54 Quadratmeter aufweisen.

Das dritte Obergeschoss steht als potenzielle Erweiterungsfläche zur Verfügung. Hier wurde die Etage im Hinblick auf Statik und Vorinstallationen so konzipiert und verstärkt, dass diese bei einem zukünftigen Bedarf ausgebaut werden kann und die Möglichkeit bietet, weitere vier Klassenzimmer mit Nebenräumen sowie einen Differenzierungsraum entstehen zu lassen.

Projekt deutlich teurer als vorgesehen

Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Ersatzbau für den alten, abgerissenen Anbau des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Während der Bauphase war ersatzweise auf dem Parkplatz unterhalb der Ischelandhalle ein Containerdorf entstanden, in dem sich die erforderlichen Ersatz-Klassenräume für die einstige „Krabbelkiste“ befanden.

Im Rahmen einer offiziellen Übergabe freuten sich die Vertreter der Schule und der Stadt Hagen über die fertiggestellte Erweiterung des Gymnasiums.

Die Gesamtkosten für den Anbau am Theodor-Heuss-Gymnasium betrugen 5,87 Millionen Euro. Ursprünglich hatte der Schulausschuss im Sommer 2017 mal eine Summe von 2,95 Millionen Euro für das Projekt vorgesehen.