Hagen. Die Bushaltestellen in Hagen sollen schöner und kundenfreundlicher werden. Eine neue Ära hat begonnen.

Das Busfahren in Hagen attraktiver zu machen und damit einen weiteren Schritt in Richtung Mobilitätswende zu mehr Nachhaltigkeit zu gehen, ist eines der Ziele der Hagener Straßenbahn AG (HST).

Frisch gestrichen mit dekorativer, kühlender sowie insektenfreundlicher Bepflanzung auf dem Dach präsentiert sich in diesem Sinne das Pilotprojekt an der Haltestelle „Siedlerstraße“.

Eine neue verglaste Wartehalle, ein Mülleimer mit Aschenbecher, ein frischer Anstrich im Unternehmensblau der Hagener Straßenbahn und eine sogenannte Haltestellenfahne mit dynamischer Fahrgastinformation (DFI-Light-Anzeiger) im runden Design – so zeigt sich die neue Musterhaltestelle „Siedlerstraße“ in Richtung Innenstadt.

Dachbegrünung bietet viele Vorteile

Ganz besonderer Blickfang ist die Bepflanzung auf dem Dach des Wartehäuschens mit sogenannten Sukkulenten, die zu den dickblättrigen Gewächsen zählen. Sie tragen zur Bindung von Kohlendioxid und Feinstaub bei und sollen bei hohen Temperaturen für kühlere Luft für die wartenden Fahrgäste sorgen.

Zudem bietet die neue Dachbegrünung Insekten Lebensraum und trägt damit zur biologischen Vielfalt bei. „Die ausgewählten Pflanzen sind vergleichsweise pflegeleicht und dank ihrer robusten Eigenschaft nicht nur winterhart, sie vertragen ebenso große Hitze, da sie viel Wasser speichern können“, erklärt HST-Vorstand Markus Monßen Wackerbeck.

Das Dach der Haltestelle an der Siedlerstraße in Hagen wurde mit sogenannten Sukkulenten begrünt.
Das Dach der Haltestelle an der Siedlerstraße in Hagen wurde mit sogenannten Sukkulenten begrünt. © Alex Talash/HST

Die Modernisierung der Haltestelle wurde mit einem Unternehmen, das für die Vermarktung der Wartehallen als Werbefläche zuständig ist, realisiert. Fachgerecht umgesetzt wurde schließlich die Begrünung des Daches durch eine Fachfirma, die sich auf die Bepflanzung von Dächern spezialisiert hat.

Kampf den Schmierfinken

In den kommenden Jahren sind weitere Modernisierungen geplant. In den eher ländlichen Bereichen der Stadt Hagen gibt es acht Wartehallen aus Beton, die immer wieder mit Graffiti beschmiert wurden. Nun dreht das Unternehmen den Spieß um und hat in Kooperation mit einem Künstler, der regelmäßig für den Werkhof arbeitet, eigene Graffiti-Motive entwickelt, mit denen die Haltestellen verschönert werden.

Künstlersiche Motive verschönern die ländlichen Bushaltestellen der Hagener Straßenbahn AG.
Künstlersiche Motive verschönern die ländlichen Bushaltestellen der Hagener Straßenbahn AG. © hst

Die Hagener Straßenbahn AG will aber nicht nur ihre Haltestellen attraktiver gestalten. Das Unternehmen hat sich auch auf die Fahnen geschrieben, die Sichtbarkeit des Öffentlichen Nahverkehrs in Hagen und die Sauberkeit an den Stationen zu verbessern. Anlass waren u.a. entsprechende Anregungen von Fahrgästen im Rahmen einer Kundenbefragung.

1200 Haltestellen in und außerhalb von Hagen

Die Busse der Hagener Straßenbahn fahren nicht nur in Hagen, sondern auch in Wetter, Breckerfeld, Herdecke, Gevelsberg, Dortmund und Nachrodt-Wiblingwerde. In diesem Gebiet fährt die HST ca. 1200 Haltestellen an. Neben dem Pilotprojekt an der Siedlerstraße hat das Unternehmen in diesem Jahr bereits 15 Haltestellen renoviert und seit 2021 zudem 104 Haltestellen mit DFI-Light-Anzeigern ausgestattet.

Die umgebauten Haltestellen 2023 im Überblick: begrünt: Siedlerstraße/HVG (beide Seiten), 2024 folgt die Haltestelle am Agaplesion Klinikum Hagen (AKH).

Mit Graffiti verschönerte Betonhaltestellen: Zur Heimke (beide Seiten), Priorei, Im Sibb, Garenfeld, Breckerfeld-Rathaus (beide Seiten) und Wehringhauser Straße.