Breckerfeld. Die Deutsche Giganetz will Breckerfeld mit schnellem Internet versorgen. Damit es aber zum Glasfaser-Ausbau kommt, braucht es weitere Kunden.

Die Damen und Herren im orangefarbenen Outfit sind in Straßen und Wohngebieten in Breckerfeld unterwegs. Vereinzelt stecken kleine Schildchen in den Vorgärten die signalisieren: „Wir sind dabei“. Und wenn andere doch mitmachen, was hält den Nachbarn da noch ab? Immerhin: 20 Prozent der Haushalte, so sagt es die Deutsche Giganetz, hätten bereits einen Vertrag mit dem Unternehmen zur Breitbandversorgung abgeschlossen. Erst wenn bis zum 19. November 35 Prozent unterzeichnet haben, wird auch tatsächlich ausgebaut.

„Wir befinden uns absolut im Plan“, sagt Unternehmenssprecherin Simone Gerrits mit Blick auf die bisherigen Abschlüsse in Breckerfeld. Im Sommer ist die Deutsche Giganetz im Ort gestartet. „Wir werden selbstverständlich weiterhin daran arbeiten, um die restlichen 15 Prozent zu erreichen und damit die Voraussetzung für einen möglichst flächendeckenden Ausbau zu schaffen.“

Ausbau ab Frühjahr 2024 nötig

Grundsätzlich, so teilt das Unternehmen auf Anfrage mit, Stünde einem Ausbau ab Frühjahr 2024 aber nichts im Wege. „Zum aktuellen Zeitpunkt liegt das Projekt im Plan“, sagt Simone Gerrits. Gleichzeitig macht sie deutlich: „Voraussetzung ist, dass wir die Zielquote erreichen, nämlich, dass sich 35 % der Haushalte innerhalb des Ausbaugebiets für einen Tarif der Deutschen Giganetz entscheiden.“

Schnelles Internet für Breckerfeld: Die Deutsche Giganetz will weite Teile des Orts erschließen. Noch läuft die Kunden-Gewinnung.
Schnelles Internet für Breckerfeld: Die Deutsche Giganetz will weite Teile des Orts erschließen. Noch läuft die Kunden-Gewinnung. © FFS | Gerd Wallhorn

Zum Ende des Jahres werde man detailliert prüfen, ob das Projektziel erreicht wurde. „Wenn dieses Ziel erreicht ist“, so Simone Gerrits, „gehen wir unmittelbar in die Planung für den Tiefbau über, um möglichst im Frühjahr mit den Baumaßnahmen beginnen zu können.“

Akquise läuft weiter

Bis dahin aber läuft die Akquise weiter: „Die wichtigste Maßnahme sind unsere Medienberaterinnen und -berater vor Ort, die von Haustür zu Haustür gehen und die Bürgerinnen und Bürger persönlich über das Projekt beraten. Dieser persönliche Einsatz ermöglicht es, sicherzustellen, dass jeder Haushalt erreicht wird und die erforderlichen Informationen erhält“, so Gerrits weiter. Zusätzlich plane man für Ende Oktober/Anfang November einen weiteren Informationsabend. Die Bürgerinnen und Bürger würden dazu separat eingeladen.

Im Idealfall, so die Deutsche Giganetz weiter, seien dann die ersten Kundinnen und Kunden wenige Monate nach Projektbeginn an das schnelle Internet (Tarife im Download für Privatkunden bis 2,5 Gigabit pro Sekunde). Allerdings könne es erfahrungsgemäß bis zu zwei Jahre dauern bis alle Kundinnen und Kunden an „das Netz der Zukunft“ angeschlossen seien. „Dieser Zeitrahmen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise den Witterungsverhältnissen, den Anträgen für Genehmigungen und der Koordinierung mit bereits geplanten Tiefbauvorhaben“, so Simone Gerrits. Letzteres sei wichtig, um Straßen und Gehwege nicht mehrmals öffnen zu müssen und somit „den Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten“.

Netz offen für andere Anbieter

Beim Glasfaserausbau setze man, so die Deutsche Giga-Netz, auf „Open Access“ und werde demzufolge das Netz auch anderen Anbietern zugänglich machen. Aber: „Zum aktuellen Zeitpunkt haben wir noch keine Kontakte zu anderen Anbietern in Breckerfeld, die möglicherweise die Leitungen nutzen möchten“, sagt Simone Gerrits. „Dies ist in dieser Phase des Projekts ganz normal.“ Kundinnen und Kunden, die sich für einen Vertrag bei der Deutsche Giga-Netz entscheiden, sind anfangs für die Mindestlaufzeit an das Unternehmen als „ihren Internet-Service-Provider gebunden“.

Grundlegende Voraussetzung sei in jedem Fall, dass das Netz zuerst einmal aufgebaut werden muss. „Daher sind wir weiterhin auf die Unterstützung der Bevölkerung in Breckerfeld angewiesen, um dieses Projekt erfolgreich umzusetzen“, sagt Simone Gerrits.