Breckerfeld. Vor fast vier Wochen hat der Kreis die Sperrung der Priorei für Motorräder in Breckerfeld beschlossen. Alle Infos zur Maßnahme.

Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat fast vier Wochen nach dem Beschluss die zeitweise Sperrung der Prioreier Straße für Motorräder angeordnet und den Landesbetrieb Straßen NRW offiziell angewiesen, entsprechende Schilder in Breckerfeld aufzustellen. Bevor das aber nicht passiert ist, ist die kurvenreiche Strecke, auf der es in den letzten Monaten immer wieder zu teils schweren Motorradunfällen gekommen ist, weiter auch für Motorradfahrer freigegeben.

Gleichwohl hält Klaus Baumann, Kreistagsabgeordneter für die CDU, fest: „Ich bin der Überzeugung, dass wir ein gutes Ergebnis erreicht haben. Es geht letztlich um den Schutz von Menschenleben. Jetzt hat die Polizei an den Wochenenden eine Handhabe, um zu reagieren.“ Hinzu käme die Hoffnung, so der ehemalige Bürgermeister, der sich zuletzt immer wieder für eine Sperrung eingesetzt hatte, dass die lärmgeplagten Anwohner jetzt ihre Gärten und Terrassen auch wieder öffnen können.

Unter der Woche: freie Fahrt für Motorräder

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Zumindest dieses Wochenende gilt aber noch: freie Fahrt für Motorradfahrer. Denn: „Ein Datum für die Sperrung können wir noch nicht nennen“, so Julia Ollertz, Sprecherin beim Landesbetrieb Straßen NRW. „Die Anweisung muss zunächst bei uns in der Fachabteilung bearbeitet werden. Anschließend müssen dann noch Schilder nachbestellt werden, bei denen wiederum mit einer gewissen Lieferzeit zu rechnen ist.“

Die sogenannte Priorei, die aufgrund der zahlreichen Kurven im oberen Bereich einen besonderen Reiz auf Motorradfahrer ausübt, war seit den 80er-Jahren für Motorräder gesperrt. Dagegen hatte ein Motorradfahrer vor dem Verwaltungsgericht Arnsberg geklagt und letztlich Recht bekommen: Die Strecke musste im Sommer 2022 wieder freigegeben werden.

Zahlreiche Unfälle, schwer verletzte Motorradfahrer

Seither haben sich allerdings zahlreiche Unfälle ereignet, bei denen Motorradfahrer zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden. Mehrfach landeten Rettungshubschrauber, um Schwerverletzte in Kliniken zu fliegen. Der Ennepe-Ruhr-Kreis reagierte und schüttete zunächst die Aufstellflächen in den sogenannten Applauskurven zu, in denen sich Motorradfahrer sammelten, um andere bei ihrer waghalsigen Fahrt zu beobachten und zu filmen.

Weil aber auch diese Maßnahme die Unfälle nicht weniger werden ließ, entschied die Verkehrskommission des EN-Kreises nun: Der Abschnitt wird von freitagmittags bis sonntags wieder für Motorräder gesperrt. Der Bundesverband der Motorradfahrer hat gegenüber unserer Zeitung bereits angekündigt, gegen das Verbot vor Gericht zu ziehen.