Eilpe. Die Zukunft der gesperrten Volmetalstraße steht weiterhin in den Sternen. Die Ingenieure ringen um eine kurzfristige Notlösung.

Die ungewisse Hängepartie rund um die Sperrung der Volmetalstraße zwischen Stadthalle und Delstern setzt sich fort: Auch eine Woche nach der urplötzlichen Sperrung der Hauptverbindungsachse zwischen dem Hagener Zentrum und dem Volmetal, über die zurzeit reichlich Ausweichverkehre aufgrund der Rahmedetalbrückensperrung rollen, gibt es keine belastbaren Informationen, ob bzw. wie lange die Verkehrsteilnehmer sich über die Umleitungsstrecke über die Eilper Straße quälen müssen. Die Stadt möchte dennoch versuchen, durch kleinere Maßnahmen den Druck der Umleitungsverkehre aus dem Eilper Zentrum zu nehmen.

Ab hier geht nichts mehr: Der gesamte Verkehr aus Fahrtrichtung Volmetal muss aktuell über die Eilper Straße in Richtung Innenstadt rollen.
Ab hier geht nichts mehr: Der gesamte Verkehr aus Fahrtrichtung Volmetal muss aktuell über die Eilper Straße in Richtung Innenstadt rollen. © WP | Michael Kleinrensing

Beim federführenden Landesbetrieb Straßen-NRW, der für diesen Abschnitt der B 54 verantwortlich zeichnet, heißt es weiterhin, dass kurzfristig zumindest eine Notinstandsetzung des schadhaften Brückenlagers erfolgen solle. „Aktuell befinden wir uns in finalen Abstimmungen mit Ingenieurbüros und Baufirmen bezüglich der Ausführungsplanung und statischen Prüfungen für die Notmaßnahme“, skizzierte zuletzt Sprecherin Julia Ollertz die Situation. Vermutlich wird die Umsetzung sich jedoch bis Ende Oktober hinziehen. Welches Tempolimit dann künftig gilt, ist noch offen.

Brücke lagert auf Notstapel

Bei einer turnusmäßigen Kontrolle der ohnehin schon schadhaften Stahlbeton-Konstruktion aus den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte sich zuletzt herausgestellt, dass sich die bekannten Mängel an dem Bauwerk weiter ausgebreitet hatten. Vor diesem Hintergrund bestand akuter Handlungsbedarf und der Verkehr, der dort zuletzt ja ohnehin lediglich noch mit Tempo 10 fahren durfte, wurde komplett verbannt.

Da zurzeit ein Absacken der Brückenkonstruktion nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, bleibt die Gleisstrecke der Volmetalbahn bis auf Weiteres gesperrt. Es fahren Ersatzbusse.
Da zurzeit ein Absacken der Brückenkonstruktion nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, bleibt die Gleisstrecke der Volmetalbahn bis auf Weiteres gesperrt. Es fahren Ersatzbusse. © WP | Michael Kleinrensing

Denn der Überbau der Volmetalstraße, die neben den Straßen auch die Bahnstrecke überspannt, liegt aufgrund eines Lagerbruchs bereits auf einem sogenannten Notstapel in der Lagerachse auf, der einen plötzlichen Einsturz verhindern soll. Dadurch hat sich jedoch die Lasteinleitung in die Unterbauten geändert und im Randbereich eines Brückenpfeilers sind neue Risse entstanden. Bei der jetzt angedachten Notinstandsetzung sollen weitere Hydraulikpressen zwischen den vorhandenen Lagerplatten aufgestellt werden, um die Notstapel zu entlasten und die Gewichte anders zu verteilen.

Umleitung über Volmeabstieg

Der Zahn der Zeit hat erheblich an der Stahlbeton-Konstruktion genagt. Selbst nach einer Not-Instandsetzung muss hier mittelfristig noch gewaltig nachgearbeitet werden. Auch ein Abriss ist letztlich nicht komplett vom Tisch.
Der Zahn der Zeit hat erheblich an der Stahlbeton-Konstruktion genagt. Selbst nach einer Not-Instandsetzung muss hier mittelfristig noch gewaltig nachgearbeitet werden. Auch ein Abriss ist letztlich nicht komplett vom Tisch. © WP | Michael Kleinrensing

Doch ein konkreter Zeitplan für diese provisorische Notlösung lässt weiter auf sich warten. Dennoch möchte die Stadt in den nächsten Tagen eine Beschilderung aufstellen, die zumindest die aus dem Hagener Süden kommenden Verkehre direkt auf den Volmeabstieg leitet und von dort aus über die A 45-Anschlusstelle Hagen-Süd, Haßley sowie die Feithstraße weiter in Richtung Norden leitet. „Parallel soll versucht werden, die Ampelphasen entlang der Eilper Straße noch ein wenig zu optimieren“, stellt Stadt-Sprecherin Clara Treude in Aussicht, „aber viele Spielräume gibt es hierbei nicht“.

Grundsätzlich machen die Straßenplaner in Hagen inzwischen die Beobachtung, dass die Belastung außerhalb der Hauptverkehrszeiten sich zurzeit noch in vertretbaren Bahnen bewegt. Allerdings könnte sich diese Situation wieder deutlich verschärfen, wenn am 16. Oktober die Herbstferien enden.