Breckerfeld. Die Bauarbeiten am Breckerfelder Mühlenhof schreiten voran - Die Eigentümer erklären, wie es um die Mühle steht und was noch zu tun ist.
Vor zwei Wochen ist die 45-Tonnen-schwere Bockwindmühle am Breckerfelder Mühlenhof erstmals seit zehn Jahren wieder bewegt worden. Fünf Mann seien dafür notwendig gewesen. „Die Mühle ist seit langer Zeit das erste Mal wieder gedreht worden“, erklärt Jan Winterhoff. Er ist gemeinsam mit Mirko Krüger und Jan Winterhoff Eigentümer des Breckerfelder Mühlenhofes.
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Flügel der Mühle werden maschinell hergestellt
„Wir haben die jetzt öfter gedreht und gängig gemacht“, erklärt Hendrik Textor, der an dem Holzbau der Mühle arbeitet. „Die Balken, die nicht mehr gut genug waren, haben wir hier als Bretter genommen.“ Auch für ihn ist dies ein besonderes Projekt: „Normalerweise macht man Holzbau, das ist bisher die einzige Mühle, an der ich arbeite.“ Auch Jonathan Priebe arbeitet an dem Lärchenholz: „Macht richtig Spaß“, meint er.
Etwas Wichtiges fehlt der Mühle jedoch noch: ihre Flügel. Diese werden aktuell bei der Möbelwerkstatt Kukatsch gebaut. Die Flügel - stolze 10,6 Meter lang - würden dort maschinell hergestellt, wie Winterhoff erklärt. Bereits verstärkt wurden die tragenden Balken der Mühle. „Das Dach ist komplett neu gemacht. Die Holzschindeln sind handgefertigt aus der Ukraine“, erklärt Winterhoff. Aber auch das Mühlwerk soll wieder funktionieren: „Wir hoffen natürlich, dass sie sich wieder drehen wird“, meint Winterhoff. „Zumindest zu Öffentlichkeitszwecken“, ergänzt Bremicker.
Gegen die Holzwürmer in der Mühle wird ein Rüttler als Vibrationsgerät eingesetzt. „Durch die ganze Bewegung, das mögen die Holzwürmer nicht“, erklärt Winterhoff. Probleme mit Holzwürmern seien in stillgelegten Mühlen nichts Seltenes, denn nur im Betrieb würden die Würmer durch die Vibrationen des Mahlens vertrieben.
Neuer Anbau für Küche und Sanitäranlagen
„Es gibt im Grunde genommen drei Stellen an denen gearbeitet wird“, erklärt Bremicker. Eine weitere davon ist der Anbau, der sich an das große Gebäude vorne links anschließen soll. Hier entsteht ein Café über zwei Etagen, im unteren Bereich ist aktuell der Hofladen der Familie Thorschmidt, den Vorbesitzern des Geländes. In dem Anbau sollen sich später eine moderne Küche und sanitäre Anlagen für das Café befinden. „Zum Einen ist das natürlich eine Platzfrage, zum Anderen versuchen wir auch das Alte möglichst gut zu erhalten“, erklärt Philippe Bremicker die Gründe für den kleinen Neubau. Der Bestand in dem alten Backhaus sei bereits renoviert worden.
Hier fehle nur noch die Inneneinrichtung. „Elektrik und Beleuchtung ist neu gemacht. Wir hatten hier auch schon eine kleine Helfer-Weihnachtsfeier“, erklärt Winterhoff. Die alten Dielen sind restauriert und neu verlegt worden. Ein Geländer wurde aus den alten Mühlenflügeln errichtet. Auch der alte Steinofen im Gebäude soll bei bestimmten Gelegenheiten genutzt werden. Zunächst einmal sind in dem Café Frühstück, Brunch und Angebote im Nachmittagsbereich geplant. „Hier drin ist im Grunde genommen alles soweit fertig“, so Winterhoff zu dem Renovierungsstand.
Eröffnung vielleicht im Frühjahr 2024
„Die Versickerungsanlage muss gebaut werden“, erläutert Winterhoff was noch auf der Agenda steht. Denn die alten Daten über das Bewässerungssystem seien leider nicht mehr verfügbar gewesen. „Es war wegen dem Anbau eine Aufarbeitung des Gesamtsystems notwendig“, erklärt Bremicker.
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Für die Eröffnung des Hofes gibt es noch keinen konkreten Termin: „Den genauen Zeitpunkt haben wir noch nicht festgelegt. Wir haben jetzt so an Frühjahr gedacht“, gibt er Einblicke in den aktuellen Stand der Planungen. Jan Winterhoff ergänzt, der Anbau habe unter anderem wegen der Baugenehmigung länger gedauert als ursprünglich erhofft. Diese sei erst in den Sommerferien eingegangen.
Ab dem 1. Oktober wird Cornelius Bubenzer als Betriebsleiter für den Mühlenhof eingesetzt. Dieser wird die Leitung von Café und Hofladen übernehmen. Im Detail haben die Eigentümer die Zukunft jedoch nicht geplant. Winterhoff erklärt: „Es war ja keine langfristige Übernahme, wir sind kurzfristig dazugekommen.“ Allerdings: „Der Gedanke, dass wir hier ein Café eröffnen war relativ früh klar.“ Welche Angebote es letztlich genau geben wird, bleibt jedoch abzuwarten. Klar ist: Es soll ein Café geben und auch an der Mühle wird weiter gearbeitet.