Breckerfeld. Ein 76-Jähriger aus Breckerfeld wird Opfer eines Trickbetrugs und verliert tausende Euro. Die Polizei warnt und sagt, wie man richtig handelt.
Es hat wieder funktioniert. Leider. Opfer ist diesmal ein 76-jähriger Mann aus Breckerfeld, dessen Gutgläubigkeit und dessen Hilfsbereitschaft schamlos ausgenutzt wurden. Der Rentner wurde um einen mittleren vierstelligen Betrag betrogen.
Über sein Handy hatte der Mann am Mittwoch gegen 18.30 Uhr eine Textnachricht bekommen. „Die Botschaft war angeblich von seinem Sohn, der sein Telefon verloren habe“, sagt Christoph Neuhaus, Sprecher der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Deswegen, so gab der Absender vor, müsse er von einer anderen Nummer schreiben.“
Trickbetrüger schreibt Nachrichten
Der vermeintliche Sohn benötigte einem mittleren vierstelligen Betrag für zwei wichtige Reparaturen. Der Breckerfelder überwies daraufhin zwei Geldbeträge. „Erst später stellte sich heraus, dass es ein Trickbetrüger war, der die Nachrichten geschrieben hatte“, so Neuhaus. Eine Strafanzeige wurde gestellt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Dabei ist das in den letzten Wochen längst nicht der erste Breckerfelder Fall, der bei der Polizei angezeigt wird. „Schon über Monate verzeichnen wir in unserer Wache Ennepetal mehr Fälle aus Breckerfeld. Wobei sich das nur schwer genau fassen lässt. Hinzu kommt, dass die Dunkelziffer der Betrugsversuche, die gar nicht bei uns landen, hoch sein dürfte.“
Überregional Tätergruppen
Bei den Tätern handelt es sich nach Polizeiangaben meist um überregional handelnde Tätergruppen. „Sie sind skrupellos, und es kommt immer wieder zu hohen Schadenssummen“, sagt Neuhaus. Immer wieder fallen vor allem ältere Menschen auf ihre Maschen herein. Im Fokus der Täter stehen jene, die weniger mobil sind und ihre Wohnungen nur selten verlassen. „Die Seniorinnen und Senioren haben ein stark ausgebildetes Sozialverhalten“, sagt Neuhaus, „es ist geprägt durch Höflichkeit, Anstand, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme.“ Und genau das nutzen die Täter aus.
„Sie verfügen über eine gute rhetorische Ausbildung und verstehen es, die Seniorinnen und Senioren gezielt unter Stress zu setzen“, erklärte Christoph Neuhaus.
Die beiden Haupt-Methoden: der Enkeltrick und falsche Amtsträger. „Der Enkeltrick wurde mittlerweile auf die Nutzung des Messenger Dienstes WhatsApp ausgeweitet“, sagt Neuhaus. „Die Folgen für die Geschädigten beschränken sich nicht nur auf hohe finanzielle Einbußen, sondern hinterlassen bei den Opfern Scham, Angst, Unwohlsein und vor allen auch Sorge um die eigene Autonomie.“
Anzeige erstatten
Neuhaus unterstreicht deshalb noch einmal: „Die Polizei wird Bürger niemals um Geld oder Wertgegenstände bitten.“ Und er warnt: „Übergeben Sie niemals Geld- oder Wertgegenstände an Unbekannte. Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen. Im Falle eines Anrufes wenden Sie sich immer im Nachgang an ihre nächstgelegene Polizeidienststelle und erstatten eine Anzeige.“