Hagen. Kappen und Taschen verboten: Der Dresscode in der Disco Capitol in Hagen wird verschärft. Betreiber Ley erklärt die Gründe.

Neues aus der City: Die Sommersaison in der Großraumdisco Capitol auf dem Elbersgelände in Hagen endet am Freitag, 8. September, mit der letzten Schaumparty in diesem Jahr. „Mit dieser Sommerveranstaltung, auf der unsere Gäste auch legere Shorts tragen können, endet dann auch unser lockerer Sommer-Dresscode“, sagt Stephan Ley, Betreiber des Capitols.

Stephan Ley, Betreiber der Großdisco Capitol in Hagen, möchte, dass in seinem Club gepflegt wirkendes Publikum feiert.
Stephan Ley, Betreiber der Großdisco Capitol in Hagen, möchte, dass in seinem Club gepflegt wirkendes Publikum feiert. © WP | Michael Kleinrensing

Ab Freitag, 15. September, ist dann der Dresscode für die kühleren Jahreszeiten angesagt. Der Winter-Dresscode beinhaltet zum Beispiel lange Hosen für Männer.

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Außerdem – und das ist neu – untersagt die Winter-Kleiderordnung Kappen und Umhängetaschen bei Männern.

Neue Kleiderordnung auch bei Insta gepostet

Auch über Social Media (z.B. Instagram) wird die neue Kleidungsregel verkündet: „Dresscode Update – ab 15. September keine Kappen und Umhängetaschen bei Herren“ ist dort zu lesen.

Umhängetaschen bei Männern sind demnächst im Club Capitol auf dem Elbersgelände in Hagen untersagt.
Umhängetaschen bei Männern sind demnächst im Club Capitol auf dem Elbersgelände in Hagen untersagt. © dpa | Henning Kaiser

„Die Taschen bei Männern erhöhen unseren Kontrollaufwand im Eingangsbereich immens“, liefert Stephan Ley eine Begründung für das Verbot.

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Im Sommer seien die Gäste eh meist luftig angezogen und eine Kontrolle sei schnell durchgeführt. „Im Herbst/Winter müssen Jacken und Mäntel an der Garderobe abgegeben werden. Aber in den Umhängetaschen der Männer befindet sich manchmal ein halber Hausstand“, schüttelt Stephan Ley den Kopf.

Jeden Abend Kontrollen

Auch der Sicherheitsaspekt spielt eine Rolle. „Bei uns geht es nicht wie auf einem Flughafen zu, und die Leute müssen bei uns nicht ihre Schuhe ausziehen, aber wir kontrollieren schon, dass nichts Unerlaubtes in unseren Club geschmuggelt wird. Wenn viele Gäste kommen, sind bei uns vier Metalldetektor-Handgeräte im Einsatz.“

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Aber zurück zu den Umhängetaschen: Vor einigen Wochen hat das Capitol eine Online-Abstimmung unter seinen Gästen durchgeführt.

Die Großdisco Capitol auf dem Elbersgelände in Hagen ändert ab Mitte September seinen Dresscode.
Die Großdisco Capitol auf dem Elbersgelände in Hagen ändert ab Mitte September seinen Dresscode. © WP | Michael Kleinrensing

„Wir haben schlichtweg gefragt ,Umhängetaschen bei Männern – Top oder Flop?’“, erläutert Club-Betreiber Ley. Das Ergebnis sei eindeutig ausgefallen, „70 Prozent haben sich für ,Flop’ entschieden“.

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Aber nicht nur aufgrund des eindeutigen Votums verbannen Ley und sein Team besagte Taschen sowie die in geschlossenen Räumen wenig schick anmutenden Basecaps aus der Discothek, „ich finde einfach persönlich, dass jene, die ausgehen, um sich zu amüsieren, auch ein wenig nett und gepflegt aussehen sollten“, so der Capitol-Chef.

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Dresscode ein Thema in vielen Firmen

Und wie sieht’s in anderen Unternehmen in Hagen aus? Auch dort war bzw. ist Dresscode ein Thema. So hat sich die Sparkasse Hagen/Herdecke (heute Sparkasse an Volme und Ruhr) im Februar 2022 von ihrem Krawattenzwang getrennt.

Schick, aber nicht steif

Seitdem ist dort „Business Casual“ (also legere Bürokleidung) angesagt. „Schick, doch nicht steif“ lautet die Devise. Als No-Go gelten aber auch weiterhin Jeans und derbe Strickpullis.

Hochwertige Freizeitkleidung wird akzeptiert

Die Märkische Bank in Hagen hatte im Herbst 2020 den „Casual Friday“ nach amerikanischem Vorbild eingeführt. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Krawattenzwang abgeschafft. Im Herbst 2021 wurde der „Casual Friday“ dann auf die gesamte Arbeitswoche ausgedehnt. Hochwertige Freizeitkleidung wie dunkle Jeans, Chino-Hosen, Polohemden und Sneaker wird seitdem akzeptiert.