Hagen. Das Hochwasser trifft Hagen im Sommer 2021 mit voller Wucht. Bei einer Konferenz geht es jetzt darum, was seither geschehen ist.
Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass die Jahrhundertflut Hagen mit voller Wucht getroffen hat. Menschen haben ihr Zuhause verloren, Betriebe sind förmlich abgesoffen, Teile der Innenstadt waren überschwemmt. Die Folgen der Katastrophe sind bis heute zu spüren.
Aber welche Lehren zieht die Region aus der Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021? Wie sollte der Hochwasserschutz künftig organisiert sein? Wie können zukünftige Unwetter besser bewältigt werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der ersten regionalen Hochwasserkonferenz in der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK). Mehr als 100 Gäste waren gekommen. Menschen, die in Wirtschaft und Verwaltung arbeiten oder sich in der Politik engagieren. Menschen aber auch, die in Teilen persönlich von der Flut betroffen waren.
Unternehmer erzählen über die Flut
So berichteten berichteten Unternehmerinnen und Unternehmer eindrucksvoll von ihren Erfahrungen und Erlebnissen, die sie im Sommer 2021 machen mussten. Britta Hölper (Möhling GmbH & Co. KG, Altena), Sam Figge (inova GmbH, Wetter) und Marcus Fix (DM-Stahl GmbH, Hagen) führten vor Augen, mit welcher Zerstörungswut das Wasser im Juli 2021 in ihre Unternehmen eingedrungen war und welche katastrophalen Schäden es angerichtet hatte. Eindrücklich warnten sie vor einer „Hochwasser-Demenz“, also davor, dass die Bedeutung des Hochwasserschutzes mit der Zeit nicht in Vergessenheit gerät.
Landrat Olaf Schade (Ennepe-Ruhr-Kreis), Oberbürgermeister Erik O. Schulz (Stadt Hagen) und Landrat Marco Voge (Märkischer Kreis) verdeutlichten, dass in den Städten und Kreisen nach dem Jahrhunderthochwasser an vielen Stellen Verbesserungen herbeigeführt werden konnten und alle Beteiligten noch enger zusammenarbeiteten.
Von Erfahrungen aus Sachsen lernen
Um weitere Möglichkeiten der regionalen Zusammenarbeit ging es Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands, und Dr. Peter Queitsch, Geschäftsführer der Kommunal Agentur NRW. Ministerialrat a. D. Wolf-Dieter Dallhammer und der damalige Sonderbeauftragte für den Wiederaufbau in NRW, Dr. Fritz Jaeckel, berichteten von ihren Erfahrungen in Sachsen und NRW. Nicht zuletzt dank einer umfassenden Vereinheitlichung und Koordinierung der Zuständigkeiten in Sachsen konnte erreicht werden, dass das Elbehochwasser von 2013 ungleich weniger Schaden angerichtet hat als das von 2002.
Einen 100-prozentigen Hochwasserschutz werde es auch in Zukunft nicht geben, betonte SIHK-Hauptgeschäftsführer Ralf Geruschkat abschließend. „Ich würde mich dennoch freuen, wenn aus dieser Veranstaltung heraus der Impuls gegeben werden konnte, die regionale Zusammenarbeit in Sachen Management von Starkregenereignissen institutionell weiterzuentwickeln.“
Die Positionen der Wirtschaft fasst eine Resolution der SIHK-Vollversammlung zusammen.