Breckerfeld. Zu wenig Busfahrer: Immer wieder fallen Fahrten der Linie 523 von Breckerfeld ins Volmetal aus. Besonders Schüler sind betroffen.
Eltern sind auf dem Baum, Schüler bleiben an der Haltestelle stehen und die Evangelische Sekundarschule St. Jacobus Breckerfeld sieht die Entwicklung laut Schulleiter Dirk Bollwahn „mit großer Sorge“. Die Linie 523, die das Volmetal mit der Hansestadt verbindet und bevorzugt zu Schulzeiten verkehrt, fällt mit Beginn des neuen Schuljahres immer häufiger ersatzlos aus. Einen hohen Krankenstand und den dadurch bedingten Fahrermangel führt die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) als Grund an.
Dabei ist diese Linie, die eigens auf den Schülerverkehr abzielt und den Hagener Süden in nur 13 Minuten (Dahl bis Busbahnhof Breckerfeld) auf direktem Weg verbindet, für die Sekundarschule von hoher Bedeutung. „Ich denke, dass die Zahl unserer Schüler aus dem Volmetal, die diese Verbindung nutzen, im hohen zweistelligen Bereich liegen dürfte“, so Bollwahn. Und weil darunter auch zahlreiche Fünftklässler sind, die erst seit wenigen Wochen die Sekundarschule besuchen und sich mit vielen neuen Gegebenheiten erst noch zurechtfinden müssen, macht die hohe Ausfallquote auf dieser Linie die Angelegenheit für Eltern und Schule besonders ärgerlich.
Fahrt über Eilpe dauert 30 Minuten länger
Es gibt zwar eine Alternative, aber die ist nicht wirklich eine. Denn Busse der Hagener Straßenbahn (Linie 512) und der Märkischen Verkehrsgesellschaft (Linie 84) fahren über die Selbecke in Richtung Hagen. Wer die nutzt und ins Volmetal möchte, muss in Eilpe umsteigen. Auf mehr als 40 Minuten verlängert sich die Fahrzeit für die Kinder. Und sollte sich dieser Zustand verfestigen, so könnte das durchaus Einfluss darauf haben, welche weiterführende Schule Eltern aus dem Hagener Süden künftig wählen.
„Bei allem Verständnis für die personelle Situation des Verkehrsunternehmens“, sagt daher auch Schulleiter Bollwahn, „aber es ist elementar, dass sich Eltern darauf verlassen können, dass ihre Kinder unsere Schule morgens erreichen und am Nachmittag auch wieder nach Hause kommen. Wir haben schon das Gefühl, dass da an der falschen Stelle Abstriche gemacht werden.“ Immerhin: Man stehe in engem Kontakt zum Verkehrsunternehmen.
VER bestätigt Personalprobleme
Zu einem Unternehmen, dass die Probleme nicht bestreitet. „Wir haben insgesamt einen hohen Personalnotstand, erneut einen hohen Krankenstand“, bestätigt VER-Sprecherin Sandra Bruns, darauf werde man nun reagieren. „Leistungsangebot im gewohnten Umfang können nicht mehr aufrechterhalten und das Fahrplanangebot muss leicht einschränkt werden.“ Auf diesem Wege könnten aber ungeplante Ausfälle vermieden werden und sich die Kundinnen und Kunden rechtzeitig auf das vorübergehende Angebot einstellen. Das gelte voraussichtlich in der Zeit von Montag, 28. August, bis Samstag, 30. September. Falls sich der Krankenstand zwischenzeitlich in entsprechendem Maße reduzieren sollte, kehrt das Unternehmen wieder zum vollständigen Angebot zurück.
Verschiedene Linien seien von den Einschränkungen betroffen. Die 523 – und das ist eine gute Nachricht – ist laut VER nicht darunter.
Das eingeschränkte Fahrplanangebot wird in die elektronische Fahrplanauskunft (EFA) eingepflegt, so dass sich Fahrgäste über Neuerungen informieren können. Mehr dazu auch unter www.ver-kehr.de.