Hohenlimburg. Immer mal wieder sorgen Rehe und Wildschweine für Aufsehen, die in Gärten und Parks unterwegs sind. Was ein Jäger aus Hohenlimburg darüber denkt:

Immer mal wieder sorgen Rehe und Wildschweine für Aufsehen, die in Gärten und Parks unterwegs sind. Wie blickt die Jägerschaft in Hohenlimburg auf dieses Thema? Dazu äußert sich Thomas Hammecke, der Leiter vom Hegering Hohenlimburg.

Wie häufig melden sich Bürger beim Hegering, die Wildtiere im Garten haben?

Das kommt beim Hegering Hohenlimburg gar nicht so oft vor, wie man es bei der Frequenz der öffentlichen Berichterstattung erwarten könnte und in den allermeisten Fällen freuen sich die Menschen über Begegnungen mit unserem heimischen Wild im Garten oder der Natur. Wirklich effektiv lassen sich die ungebetenen Besuche ohnehin nur mit entsprechend hohen und ausreichend tief in den Boden eingelassenen Zäunen vermeiden. Vergrämungsmittel, also künstliche Duftstoffe oder alte Hausmittel wie mit Menschenhaaren gefüllte und im Garten aufgehängte Säckchen, helfen - wenn überhaupt - nur sehr kurzfristig und begrenzt.

Immer mehr Menschen interessieren sich nach unserer Wahrnehmung aber für die Jagd und möchten mehr zu den Hintergründen erfahren. Hier stehen wir sehr gern Rede und Antwort und freuen uns über jede Kontaktaufnahme (www.Hegering-Hohenlimburg.de).

Wie sollte man sich bei Begegnungen mit Wild im Wald oder auch im eigenen Garten verhalten?

Grundsätzlich ist es immer angeraten, Ruhe zu bewahren. Keinesfalls sollte man auf das Wild zugehen, sondern sich rasch aber ohne hektische Bewegungen zurückziehen. Gerade bei Wildschweinen ist Vorsicht geboten. Im Wald ist es durchaus ratsam, die Wege nicht zu verlassen und sich aufmerksam und umsichtig zu verhalten.

Davon ab: Welche Themen beschäftigen sie gerade so im „Revier Hohenlimburg“?

Das „Jagdrevier Hohenlimburg“ gibt es als solches gar nicht. Im Einzugsbereich des Hegering Hohenlimburg liegen mehrere selbstständige Jagdreviere. Uns alle verbindet, ohne wegen des Umfangs an dieser Stelle thematisch in die Tiefe einzusteigen zu können, die Sorge vor der noch immer latent drohenden „Afrikanischen Schweinepest“. Wir befassen uns zudem vor dem Hintergrund der vielen borkenkäfergeschädigten Rodungsflächen und ihrer Wiederaufforstung mit der Frage eines angemessenen Wildbestandsmanagements. Diese Themen stehen naturgemäß in engem Zusammenhang mit dem Schutz des Wildes, seiner Lebensräume und dem Naturschutz. Nicht zuletzt legen wir einen Schwerpunkt auf jagdethische Fragen. Beispielsweise wird gerade in der Öffentlichkeit teilweise sehr leidenschaftlich gefordert, das hier heimische Rehwild erheblich zu dezimieren, um insbesondere die Aufforstungsflächen zu schützen. Ein Wald ohne Wild ist für mich allerdings keine Option. Es gilt, ausgewogene Verhältnisse zum Schutz der Wälder und der Tierwelt zu erreichen und das ist keine leichte Aufgabe.