Breckerfeld. Der Hansering-Park verläuft einmal quer durch das Wohngebiet Wengeberg in Breckerfeld. Über ihn findet man wenig. Eine Spurensuche vor Ort.
Der Hansering schmiegt sich, aus der Luft gesehen, wie ein längliches Oval um die Häuser und Wohnblöcke in seinem Inneren. Unberührt geblieben von der Bebauung ist der Hansering-Park in Breckerfeld. Er verläuft von einem Ende des Rings bis zum anderen, durchbricht die kleinen Wohninseln und schafft einen Grünzug mitten durch die Siedlung.
Viele Breckerfelder dürften ihn sicherlich kennen, sogar schon einmal dort gewesen sein. Doch an diesem sonnigen Nachmittag wirkt er verlassen. Nicht etwa, weil er unordentlich oder zugemüllt ist. Es ist nur nichts los – trotz guten Wetters.
Der Park – er scheint wohl vielen eher als „Wengebergpark“ bekannt zu sein – hat mehrere Zugänge, die direkt aus den Wohnquartieren auf die Grünanlage führen. Die Blätter rascheln, der Steinbach plätschert vor sich hin.
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Die Wege sind auf beiden Seiten gesäumt von Grün, sie schmiegen sich ein zwischen Wiesen, gelbem Ferkelkraut und Bäumen, die jetzt im Hochsommer noch ein dichtes Blattgewand tragen. Eine kleine, grüne Oase, die viele vielleicht an dieser Stelle nicht vermuten würden.
Kleiner Teich mit Spielmöglichkeiten
Der gepflasterte Weg wird irgendwann zum Schotterweg. Es gibt mehrere Abzweigungen. Enden wird man unabhängig von der Marschroute aber immer am gleichen Ziel: auf der anderen Seite des Hanserings. Auf der linken Seite des Weges wurde kürzlich eine Wildbienen-Station vom Naturschutzbund und der Stadt auf einem Wiesenstück aufgestellt. Bis auf ein Käferchen ist hier offenbar aber noch kein Insekt eingezogen.
Wer den Schotterweg weiter entlangschlendert, kommt zwischendurch immer wieder an kleinen Zuwegungen vorbei, die in die Wohnquartiere fügen. Nach kurzer Strecke eröffnet sich Spaziergängern oder Besuchern der Blick auf einen kleinen, etwas zugewachsenen Teich (zumindest vom ersten Eindruck her), der eigentlich gar keiner ist. „Bei den beiden Gewässern handelt es sich eigentlich um Regenrückhaltebecken. Das Wasser sammelt sich dort und wird dann gedrosselt in den Steinbach abgelassen“, erklärt Bürgermeister André Dahlhaus.
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Die Wasseroberfläche ist überzogen von Grün. Ein paar Enten tummeln sich in einer Ecke und suchen nach Fressbarem. Es wirkt idyllisch hier. Kein Mensch da – nur ein paar Grillen zirpen und Frösche, die offenbar ihre Laichplätze am Ufer haben, stimmen ein.
Viel Potenzial für neue Ideen
Der Weg, der theoretisch einmal um das Wasser rumführt, mündet an einem kleinen Spielplatz. Es gibt eine Schaukel, eine Rutsche, einen kleinen Kletterbereich für den Aufstieg. Mit seinen schrillen Farben bildet das Spielgerät einen Kontrast zur grünen Natur, von der es umgeben ist. Von einer Bank aus, die ein Stückchen weiter oben steht, lässt sich wunderbar der spielende Nachwuchs im Blick behalten. Obwohl der Park aus der Luft recht aus schmal aussieht, gibt es ausreichend Platz. Er ist immerhin 30.000 Quadratmeter, also drei Hektar groß.
Erst vor fünf Jahren wurde das Parkgelände umfassend auf Vordermann gebracht, die Stadt hatte damals die bereitstehenden Mittel im Haushalt erhöht. Nur auf den ersten Blick schlummert – wenn man ihn vorher überhaupt nicht kannte – in diesem Park noch viel Potenzial. Angebote in anderen Städten zeigen, dass sie ankommen. Picknick-Feste, Weinfeste, oder Café-Stände am Wasser wären schön. Die Atmosphäre wäre da. Wer vom Gewässer aus ein Stück weiter hoch schlendert – oder runter (je nachdem, aus welcher Richtung man beginnt) – kann den Spaziergang von der Wasserstelle aus noch ein gutes Stück fortsetzen, bevor man an der anderen Hansering-Seite endet.
Über den Park selbst ist im Netz übrigens kaum etwas zu finden. „Er wurde Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre angelegt, als auch die Wohnbebauung hier entstanden ist“, erklärt der Bürgermeister. Wer dort wohne, kenne den Park – und nutze ihn gerne. „Im Sommer haben wir extra darauf geachtet, nicht alle Bereiche um das Wasser zurückzuschneiden und bewusst Plätze für Insekten zu lassen. Nächstes Jahr sollen noch Nistkästen aufgestellt werden“, sagt der Bürgermeister, über das grüne Herz inmitten eines Wohnviertels.