Hagen. Salamander in der Hagener City schließt in einigen Wochen und soll dann mit neuem Konzept wieder starten. Doch wie sieht das neue Konzept aus?

In der Tat – mit der Auswahl an Schuhgeschäften ist es in Hagen nicht (mehr) rosig bestellt. Einige Geschäfte haben geschlossen (siehe unten/ weitere Infos), Salamander schließt demnächst, wenn auch nur für kurze Zeit. So heißt es zumindest seitens der Geschäftsführung.

Bunte Plakate an den Schaufensterscheiben

Rote Plakate an den Schaufensterscheiben verkünden „Wir schließen – Neueröffnung mit neuem Konzept“. Es geht um das Schuhgeschäft Salamander in der Marienstraße 1 in der Hagener Innenstadt. Laut Informationen unserer Zeitung soll das Fachgeschäft Mitte/ Ende September (also vor den Herbstferien) für etwa zwei Wochen schließen und danach wieder an den Start gehen.

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Zentrale in Wuppertal hält sich bedeckt

Wie das neue Konzept des insolventen Unternehmens aussehen soll? Bislang hat die Zentrale in Wuppertal auf die Anfrage unserer Zeitung nicht reagiert.

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Im Internet verkündet das Unternehmen selbst: „Wir arbeiten fleißig daran, unser Sortiment zu erweitern und den Kunden ein noch besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Deshalb werden wir für einige Zeit unsere virtuellen Türen schließen.“ Im Klartext: Einen Salamander-Online-Shop gibt es derzeit nicht.

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Auf der Salamander-Homepage ist weiter zu lesen: „Während dieser Phase laden wir Sie herzlich ein, unsere Filialen zu besuchen, um von unserem großen Räumungsverkauf zu profitieren. Dort finden Sie viele Angebote aus dem aktuellen Sortiment. Wir möchten uns für Ihre Unterstützung bedanken, die es uns ermöglicht, unser Unternehmen weiterzuentwickeln und unsere Produktpalette zu erweitern.“

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Wie das neue Konzept bei Salamander in der Marienstraße/ Ecke Mittelstraße aussehen soll, wird sicherlich die Filialleiterin, die Mitarbeiter sowie die Kunden gleichermaßen interessieren.

Veränderungen auch bei Schlatholt: Anfang Februar hat das Schuhgeschäft in der Hohenzollernstraße in Hagen sein zweites Ladenlokal, das bislang direkt an das Hauptgeschäft anschloss, aufgelöst.
Veränderungen auch bei Schlatholt: Anfang Februar hat das Schuhgeschäft in der Hohenzollernstraße in Hagen sein zweites Ladenlokal, das bislang direkt an das Hauptgeschäft anschloss, aufgelöst. © WP | Michael Kleinrensing

Zum Hintergrund der Insolvenz

Seit Dezember 2022 steht fest: Salamander und Schuhhaus Klauser sind insolvent. Beide Schuhhäuser sind Teil der Ara Gruppe, deren Geschäft abseits der Salamander- und Klauser-Filialen (zum Beispiel die Marke Lloyd) allerdings nicht betroffen ist.

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Sanierung durch Schutzschirm-Verfahren geplant

Derzeit sollen die Einzelhandelssparte von Salamander sowie das Schuhhaus Klauser in einem Schutzschirm-Verfahren saniert werden. Ziel sei es, so die Geschäftsleitung, die betroffenen Gesellschaften nachhaltig auf die neuen Marktgegebenheiten auszurichten. Der Grund für die finanzielle Schieflage sei eine „erhebliche Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds und die damit verbundene Kaufzurückhaltung der Konsumenten in Folge des Ukrainekriegs“, so Geschäftsführer Dr. Sven Tischendorf Anfang des Jahres.

Die „Schuh-House“-Filiale in der Volme-Galerie hat Anfang März geschlossen.
Die „Schuh-House“-Filiale in der Volme-Galerie hat Anfang März geschlossen. © WP | Michael Kleinrensing

Betroffen sind neben der Hagener Salamander-Filiale 92 weitere Filialen in ganz Deutschland mit insgesamt 950 Vollzeitstellen.

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Weitere Infos:

Die Salamander Deutschland GmbH & Co. KG und die Klauser GmbH & Co. KG hatten am 13. Dezember 2022 beim Amtsgericht Wuppertal Anträge auf Einleitung von Schutzschirmverfahren gestellt, die umgehend bewilligt worden waren.

Für Salamander ist es nicht die erste Insolvenz. Im Jahr 2009 musste die damalige Mutterholding Egana Goldpfeil in die Insolvenz, Salamander aus dem schwäbischen Kornwestheim wurde von Ara übernommen.

Das Schuhhaus Salamander prägt seit Jahrzehnten die Hagener Innenstadt. Die Filiale ist im Erdgeschoss des markanten Gebäudes an der Ecke Marienstraße/ Mittelstraße beheimatet., der große, grüne Schriftzug ist von weitem zu sehen.

Auch im Schuhgeschäft Schlatholt in der Elberfelderstraße 28/ Ecke Hohenzollernstraße hat es eine Veränderung gegeben. Anfang Februar hat Schlatholt sein zweites Ladenlokal, das bislang direkt an das Hauptgeschäft anschloss, aufgelöst. Kinderschuhe sind nun in den „allgemeinen Bereich“ integriert.

Ein weiteres Schuhgeschäft in der Hagener Innenstadt – die „Schuh-House“-Filiale in der Volme-Galerie – hat Anfang März geschlossen.

Auch die Schuhhäuser Görtz und Reno stecken in der Krise und schließen Filialen. So hat der Reno-Laden in der Rathaus-Galerie bereits vor der Hochwasser-Katastrophe im Sommer 2021 seine etwa 740 Quadratmeter große Fläche im 1. Obergeschoss der Einkaufspassage aufgegeben.

Kleine Lichtblicke in puncto Schuhläden gibt es allerdings auch: Im Bekleidungshaus Sinn hat im Frühjahr 2022 im Erdgeschoss die „Schuhwelt“ eröffnet. Und Anfang Juli hat das Fachgeschäft „Leguano-Barfußshop“ in der Kampstraße 2 in der Hagener Fußgängerzone Neueröffnung gefeiert.