Hagen. Nach der Flut bangte die Familie um die Existenz. Jetzt blickt das Autohaus Beckmann in Hagen optimistisch in die Zukunft. Die Gründe.
Es gab eine Zeit, da standen sie vor dem Nichts. Es waren die Tage, als die Jahrhundertflut über Hagen und auch über den Stadtteil Eckesey hereingebrochen war. Autos, nagelneue Autos, die eigentlich für den Verkauf bestimmt waren, wurden hinfortgespült.
200 Fahrzeuge insgesamt, 170 Neuwagen, hatten nur noch Schrottwert. Die Hallen standen unter Wasser. Schlammmassen blieben im Anschluss. „Das Lebenswerk unserer Eltern ist dahin“, sagten die Geschäftsführer Christian und Matthias Beckmann damals.
Das Lebenswerk war dahin. Doch jetzt ist es wieder aufgebaut. Und zwar mit einer Perspektive in Richtung Zukunft. Elektromobilität lautet das Stichwort, das in dem Hagener Autohaus schon lange ein großes Thema ist. Mit Blick auf ein nachhaltiges und umweltschonendes Verkehrssystem wird es auch weiterhin die Zukunft bestimmen.
Unternehmen künftig autark
Die bevorstehende Energiewende wird im Autohaus Beckmann jetzt aber schon weitergedacht als nur in Sachen E-Mobilität. Denn mit Eröffnung des Neubaus an der Droste-Hülshoff-Straße ist das Familienunternehmen vollständig autark. Jeder freie Platz auf dem neuen Dach sowie ein weiteres Dach wurden mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Herausgekommen sind dabei 135 Kilowatt-Peak (kWp).
„Im Idealfall reicht das aus, damit wir uns komplett selbst versorgen und sogar noch Strom speichern können“, sagt Julia Leicht, die gemeinsam mit ihren zwei Brüdern und der Mutter die Geschäftsführung bei Auto Beckmann innehat.
Ein richtiger Familienbetrieb also, bei dem das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle spielt: „Uns ist allen klar, dass das Auto nicht in allen Belangen den Anforderungen einer nachhaltigen Welt entspricht, aber Menschen haben nun einmal ein Bedürfnis nach Mobilität“, so Julia Leicht. „Wir können nicht von heute auf morgen alle Verbrenner-Motoren abschaffen, aber wir wollen versuchen, hier am Standort so nachhaltig wie möglich zu arbeiten und zu wirtschaften.“
Die Flut hat Spuren hinterlassen
Noch immer sind die Schäden der Hochwasserkatastrophe in dem alten Gebäude deutlich zu erkennen und zu spüren: „Durch die Feuchtigkeit gab es häufig Stromausfälle, Probleme mit der Telefonanlage, und unsere Heizung funktioniert auch noch nicht richtig.“ Sobald der Neubau fertiggestellt ist, wird deshalb auch das Bestandsgebäude saniert.
Die vergangenen zwei Jahre seien nicht einfach gewesen, aber Julia Leicht betont, wie dankbar die Familie für den Zusammenhalt innerhalb des Teams, aber auch für die Unterstützung der Kunden und auch des Stadtteils ist: „Die Anwohner haben hier für sehr viel Verständnis gehabt, und wir wissen, dass das nicht selbstverständlich ist.“
Autohaus Beckmann ausgezeichnet
Umso größer ist deshalb jetzt die Freude der Familie Beckmann über die Auszeichnung von Cupra Deutschland mit dem Top Dealer Award 2023 in der Kategorie „Customer Delight“. „Wir freuen uns einfach sehr, dass wir gerade in dem Bereich Service und Kundenzufriedenheit ausgezeichnet wurden, denn das zeigt uns, dass wir trotz der vielfältigen Herausforderungen den Fokus nicht verloren haben“, so Matthias Beckmann.
Der Neubau soll in den kommenden Wochen fertiggestellt und eröffnet werden. Ein größeres Fest sei aber erst für das kommende Jahr geplant, wenn auch das Bestandsgebäude saniert und somit alle Schäden der Hochwasserkatastrophe beseitigt sind.