Hagen. Seit 1956 ist das Fachgeschäft Riepe am Emilienplatz 2 in Hagen ansässig. Alles zum neuen Standort und zum Eröffnungstermin.

Leicht ist der Familie Stockmann der Entschluss, das Stammhaus am Emilienplatz nach 67 Jahren zu verlassen, nicht gefallen, doch jetzt freut sie sich auf den Umzug. In knapp zweieinhalb Wochen zieht das Sanitätshaus Riepe in den unteren Teil der Hagener Innenstadt. „Am 19. Juni eröffnen wir unser neues Stammhaus in der Elberfelder Straße 74“, sagt Lars-Gunnar Stockmann, seit fünf Jahren Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Riepe. Als Enkel führt er in dritter Generation das Traditionshaus.

Das mehrgeschossige Gebäude im unteren Bereich der Innenstadt, in dem u.a. ein Orthopäde, eine Physiotherapiepraxis sowie eine Apotheke ansässig sind, wird in Kürze den Namen „Gesundheitsschwenke“ erhalten. Der Komplex in Nähe des Schwenke-Zentrums versteht sich nämlich als Gesundheitshaus, „wobei wir unseren grün-blauen Schriftzug ,Sanitätshaus Riepe’ natürlich ebenfalls gut sichtbar platzieren werden“, unterstreicht Lars-Gunnar Stockmann.

Das Sanitätshaus Riepe zieht mit dem Hagener Stammhaus vom Emilienplatz 2 in die Elberfelder Straße 72.
Das Sanitätshaus Riepe zieht mit dem Hagener Stammhaus vom Emilienplatz 2 in die Elberfelder Straße 72. © WP | Michael Kleinrensing

Für Laufkundschaft leichter zu erreichen

Warum das Unternehmen, das 1956 von dem Orthopädietechnik-Meister Heinz Riepe und seiner Frau Lisa Riepe (Drogistin) gegründet wurde, dem Emilienplatz 2 nun den Rücken kehrt? „Die Lage an der Schwenke ist citynäher und somit für Laufkundschaft leichter zu erreichen. Außerdem ist der Bahnhof nicht weit entfernt“, erläutert der Riepe-Chef. Und auch die Parkmöglichkeiten seien am neuen Standort besser, wobei es auch dort keine kostenfreien, zum Geschäft gehörenden Kundenparkplätze geben wird, sondern die Sanitätshaus-Besucher Parkhäuser oder Parkplätze in der Nähe ansteuern müssen.

Größer und barrierefrei

Die komplett sanierten Räumlichkeiten in der Elberfelder Straße 74 sind 220 Quadratmeter groß und barrierefrei zu erreichen. Am Emilienplatz war das Ladenlokal 180 Quadratmeter (plus Nebenräume) groß, allerdings ziemlich verwinkelt. „Künftig haben wir helle und weitläufige Flächen und genügend Platz für eine Beratungskabine, die auch zu Umkleidezwecken genutzt werden kann, und für eine Kabine, in der orthopädische Schuhe und Einlagen angepasst werden. Die Kabinen haben Fenster, werden also mit Frischluft versorgt, was von den Kunden sehr begrüßt wird“, versichert Stockmann.

Vormieter war US-Verkauf Bartsch

Rückblick: Fast ein halbes Jahrhundert war das Jeans-Fachgeschäft US-Verkauf Bartsch in besagtem Ladenlokal an der unteren Elberfelder Straße 74 ansässig. 2021 wurde der mehrgeschossige Gebäudekomplex verkauft, und der neue Eigentümer sprach der Familie Bartsch Ende März 2022 die Kündigung aus.

Doch die Einzelhändler fanden alternative Räumlichkeiten, und zwar in in der Elberfelder Straße 27. In dem wesentlich zentraler gelegenen Ladenlokal mitten in der Fußgängerzone war vorher Orsay, ein Anbieter für junge Mode, beheimatet. Am 1. Oktober feierten die Jeans-Laden-Betreiber Sebastian Bartsch und Dessa Kasiske (unterstützt werden die beiden auch weiterhin von Ingo und Kornelia Bartsch) dann die Eröffnung am neuen Standort.

Schickes Einrichtungskonzept wird realisiert

Der Gebäudekomplex in Nähe der Schwenke wurde mittlerweile vom Eigentümer saniert und über das frühere Bartsch-Ladenlokal im Erdgeschoss ein Mietvertrag mit Riepe geschlossen. „Wir haben mit der Renovierung der Innenräume Ende März begonnen. Wir setzen hier ein schickes Einrichtungskonzept um, mit einer runden Säule mit integriertem Tisch“, schwärmt Lars-Gunnar Stockmann.

Riepe-Chef Lars-Gunnar Stockmann und Teamleiterin Beate Lange freuen sich auf den Umzug. Derzeit werden die Räumlichkeiten in der unteren Elberfelder Straße noch hergerichtet.
Riepe-Chef Lars-Gunnar Stockmann und Teamleiterin Beate Lange freuen sich auf den Umzug. Derzeit werden die Räumlichkeiten in der unteren Elberfelder Straße noch hergerichtet. © Michael Kleinrensing

Beate Lange nickt. Auch die Teamleiterin, die seit etlichen Jahren bei Riepe beschäftigt und für die insgesamt sieben Sanitätshäuser zuständig ist, freut sich auf den Umzug in die modernen Räume und auf mehr Platz für diskrete Beratung sowie für die Präsentation von Produkten wie Bandagen, Kompressionen, Bademoden, BHs, aber auch von Rollstühlen und Rollatoren.

„Wir müssen unsere Produkte nicht verstecken. Niemand sollte sich dafür schämen, gesund zu bleiben oder gesund zu werden“, sagt Lars-Gunnar Stockmann. Und Teamleiterin Beate Lange ergänzt: „Wir verstecken nichts hinter dunklen Vorhängen und haben gewollter maßen nur wenige Diskretionsecken eingerichtet. Natürlich achten wir auf die Privatsphäre der Kunden.“

Drei bis vier Mitarbeiterinnen am Start

Drei bis vier Mitarbeiterinnen sind im neuen Stammhaus beschäftigt; mittwochs wird ein Schuhmachermeister vor Ort sein.

Und was wird aus dem früheren Riepe-Stammhaus am Emilienplatz 2? „Die Immobilie gehört der LEG. Was das Wohnungsunternehmen plant, weiß ich nicht“, so der Riepe-Chef.

Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Mischa Lenz, Pressesprecher der LEG-Immobilien-Gruppe: „Der aktuelle Mieter zieht aus. Wir werden selbstverständlich nach einem passenden Nachmieter suchen, den es allerdings aktuell noch nicht gibt.“

Weitere Infos:

Am Freitag, 16. Juni, ist am Emilienplatz 2 endgültig Schluss.

Das Sanitätshaus Riepe ist ein Vollsortimenter für Sanitätsfachhandel.

Vor 23 Jahren wurde die Niederlassung in Münster verkauft, um die Finanzierung eines neuen Orthopädie- und Rehazentrums in der Hagener Straße 153 in Hagen zu stemmen.

Die Leitung des Unternehmens Sanitätshaus Heinz Riepe GmbH & Co. KG mit 55 Mitarbeitern in Hagen wurde 2001 von Astrid Riepe-Stockmann und Günter Stockmann übernommen; Lars-Gunnar Stockmann trat 2016 die Geschäftsführung bei Riepe an.

2022 wird die Manufaktur und Logistik auf einem 5500 Quadratmeter großen Grundstück in Hagen fertiggestellt. Das Familienunternehmen beschäftigt heute etwa 150 Mitarbeiter an insgesamt neun Standorten in Westfalen.