Hagen-Mitte. Gegen den Trend: Seit sechs Jahren kämpfen Janina Jost-Gaida und ihr Team sich mit ihrem kleinen Café und ihren Törtchen durch. Ein Besuch:
Die Hagener Innenstadt schreibt so viele Geschichten. Von Eröffnungen, von Schließungen, Erfolgen und Misserfolgen. Dieses kleine Café in einem der Seitenarme der Innenstadt darf man wohl als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Eine, für die Janina Jost-Gaida und ihr Team Tag für Tag aufstehen und in die sie ihr Herzblut, ihre Zeit und ihre Ideen stecken. Ein kleiner, inhabergeführter Laden, der entgegen dem Trend durchhält.
„Wir standen in der Coronazeit kurz vor dem Ende. Wir wollten bis Ende des Jahres warten und dann eine Entscheidung treffen, ob wir dauerhaft schließen. Zum Glück kam es anders“, blickt die 32-jährige Inhaberin zurück und lächelt. Die Pandemie hat sie, wie viele andere Betriebe in Hagen auch, hart getroffen. „Ich habe mir einen Nebenjob gesucht, um den Laden irgendwie halten zu können. Dann, ab letztem Herbst, hat sich zum Glück alles berappelt.“
Funktionieren auf kleinem Raum
Jetzt hat sie, wie sie sagt, positiven Stress. Es gibt viel zu tun, viele Aufträge, viele Ideen – und oft ein volles Café. Selbiges hat knapp unter 50 Quadratmeter. Es gibt eine kleine Theke, einen kleinen Sitzbereich mit Platz für gut 20 Gäste, eine kleine Toilette, den zugehörigen Außenbereich und, am wichtigsten: die Küche. „Unsere Arbeit in der Küche fängt an, lange bevor wir öffnen“, sagt Janina Jost-Gaida.
Sie backen Brötchen und Bagel für das Frühstück, produzieren Marmelade und Müsli selbst, backen die kleinen Törtchen für die Theke. „Wir sind ein gutes Team und funktionieren auch auf kleinem Raum“, sagt die Inhaberin und blickt auf die Küche. Die, wenn man ehrlich ist, für all das was es zu tun gibt, durchaus etwas größer sein dürfte – und es auch werden soll.
„Wir brauchen mehr Platz. Auf dem Innenhof, der sich hinter dem Café befindet, sollen nun ein Kühl- bzw. Frosthaus gebaut werden“, sagt die 32-Jährige. Dadurch wiederum würde der dringend benötigte Mehr-Platz in der Küche entstehen, in der eben nicht nur die Backwaren für den Café-Betrieb, sondern auch Torten für Veranstaltungen oder Feiern entstehen, die bei Goldbergs Törtchen individuell bestellt werden können. Auch diese Torten übrigens werden in ebendieser Küche produziert. Neben dem Café-Betrieb.
Viele Ideen für die Zukunft
Und das seit immerhin sechs Jahren. So alt wird das kleine Innenstadt-Café nämlich an diesem Samstag (siehe Infobox). Janina Jost-Gaida kann es selbst kaum fassen, dass die Zeit so schnell verflogen ist. „Ich habe es keinen Tag bereut“, sagt die gelernte Konditormeisterin. Früher sei sie in der Ausbildung oft mit Bauchschmerzen zur Arbeit gegangen. „Bei allen Höhen und Tiefen die der Job jetzt hat – ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit.“ Die Arbeit mit dem Team – zu dem mittlerweile auch zwei Azubis gehören, den kreativen Austausch, die Entwicklung neuer Törtchen, die Arbeit in der Küche. Alle hier sind mit Herzblut dabei, sagt die Chefin.
Aus dem kreativen Austausch heraus ist auch die Idee entstanden, die Öffnungszeiten einmal pro Monat zu verlängern. „Ab dem 15. Juni werden wir donnerstags auch von 17 bis 21 Uhr öffnen und kleine After-Work-Events im Außenbereich anbieten“, sagt Janina Jost-Gaida. Es soll Häppchen geben, Brizza (Laugenpizza), Käseplatten, Wein oder Cocktails. Parallel dazu arbeitet das Team an Ideen für kleine Events im und am Laden – „zum Beispiel Lettering-Kurse, Weinproben, Kerzengießen oder Buchbinde-Kurse“, zählt die junge Frau auf.
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Goldbergs Törtchen feiert seinen Geburtstag am kommenden Samstag, 3. Juni. Im Zeitraum
von 9 bis 17 Uhr wartet das Team mit verschiedenen Aktionen auf die Besucher. Neben einer Tombola mit besonderen Gewinnen gibt es auch eine Kinderschmink-Aktion sowie veganes Softeis.
Die Erlöse sollen für den guten Zweck – und zwar für das Familienbüro vom Sozialdienst katholischer Frauen in Hagen – gespendet werden. Es kann zur Öffnungszeit des Cafés auch besichtigt werden.