Breckerfeld. TuS und Schwarz-Weiß Breckerfeld wollen ein Mehrzweckfeld an der Sport- und Freizeitanlage überdachen lassen. Das halten Politiker vom Projekt.

Es ist ein Projekt, das über die Stadtgrenzen von Breckerfeld hinaus für Aufsehen sorgt. Denn einen Bolzplatz mit einer Überdachung – den gibt es weder in Hagen noch im Ennepe-Ruhr-Kreis. Wenn es nach den beiden Vereinen TuS und Schwarz-Weiß geht, die in Summe weit mehr als 2000 Mitglieder vertreten, könnte dieses ungewöhnliche Projekt, das vom Kreissportbund unterstützt wird, auf dem Gelände an der Sport- und Freizeitanlage Wirklichkeit werden.

Weil aber auch die Stadt Breckerfeld sich an der Finanzierung mit rund 300.000 Euro beteiligen müsste (100.000 sind bereits an Fördergeldern zugesagt), muss am Ende der Rat der Stadt Breckerfeld diese Summe absegnen. Der Politik haben Hanswalter Dobbelmann (TUS-Vorsitzender) und Marvin Tholen (Schwarz-Weiß Vorsitzender) das Projekt, das am Ende über die gemeinnützige GmbH der Sport- und Freizeitanlage abgewickelt wird, vorgestellt.

Möglichkeiten auch für Leichtathleten

„Ich glaube, dass es gut war, das Projekt in seinen Einzelheiten zu präsentieren“, sagt Hanswalter Dobbelmann. Dabei sei beispielsweise auch noch einmal deutlich geworden, dass ein solches Feld von Fußballern sogar ganzjährig genutzt werden könnte. „Auch für Leichathleten bieten sich ganz andere Möglichkeiten.“

Ähnlich hat auch Marvin Tholen die Runde, an der Vertreter von CDU, SPD, Grünen, Wählergemeinschaft und FDP teilgenommen hatten, empfunden. „Das war ein guter, offener Austausch, bei dem bei einigen zwar auch eine gewisse Skepsis deutlich geworden ist, wir aber auch unsere Argumente vortragen konnten.“ Hausaufgabe für die Vereine ist es nun, deutlich zu machen, wann und wie die Vereine das Feld belegen und wann es der Allgemeinheit zur Verfügung stehen kann. „Wir werden genau aufzeigen, welche Entlastungsmöglichkeiten das Projekt für uns mit sich bringt“, so Tholen weiter.

„Interessantes Projekt“

Ein Projekt, dass Axel Zacharias, Vorsitzender der CDU, durchaus „interessant“ findet. „Wir wollen jetzt noch genauer wissen, wie durch das Feld die Belegung der Halle entzerrt werden kann“, so Zacharias, „wichtig ist für uns, dass dort die Symbiose aus vereinsgebundenem Sport und Freizeitsport funktionieren kann.“

Mit „Interesse“ habe auch er die Präsentation verfolgt, so Arno Förster, Fraktionsvorsitzender der SPD. „Dennoch bleibt eine gewisse Reserviertheit.“ Er ist skeptisch, ob es möglich sei, zwischen Oktober und März „gewisse Sportarten“ auszulagern. Auch die Möglichkeit, unter dem Dach Events stattfinden zu lassen, beurteilt Förster vor dem Hintergrund des geltenden Bauordnungsrechts zurückhaltend. Letztlich gehe es auch um viel Geld, erst recht, wenn man eine Schließung der Seiten für 270.000 Euro auch noch berücksichtige. Wenn nun die Vereine die Nutzung konkretisierten, habe man eine Basis für eine Entscheidung in der Fraktion.

Kleine Fraktionen unterstützen Überdachung

Einen Schritt weiter sind bereits die kleineren Fraktionen im Rat: „Wir vertrauen den beiden Vereinen, dass sie die Trends des Sports gut im Blick haben und dass sie der Öffentlichkeit genügend Raum geben, sich vereinslos ebenfalls dort austoben zu können“, erklärt Ines Reiling, Grüne. „Wir denken, es ist eine Investition in die Zukunft – für jung und alt.“

Ähnlich argumentiert auch die Wählergemeinschaft: „Eine Überdachung führt dazu, dass das Feld deutlich länger und vielfältiger genutzt werden kann. Mit dieser Investition erhöhen wir somit nicht nur die Attraktivität der Sport- und Freizeitanlage, sondern bieten auch vielen Breckerfelderinnen und Breckerfeldern neue Möglichkeiten für Bewegung“, sagt Nina Janßen, „So können zum Beispiel kleine Kinder vor der Sonne geschützt dem Ball hinterherjagen oder Freizeitsportler in den Abendstunden trocken und bei Beleuchtung trainieren.“

Auch die FDP spricht sich für eine Überdachung aus. „Wir werden dieses Projekt voll unterstützen“, sagt Franz Pietsch, „es gibt einen erheblichen Zuschuss vom Land – warum sollten wir es dann nicht angehen? Ich bin mir sicher, dass sich mit den Vereinen eine gute Regelung darüber finden lässt, wer das Mehrzweckfeld wann nutzen kann.“