Hagen. In Hagen platzen die Eigenheim-Träume junger Familien wie Seifenblasen. Ein Kommentar zu einer bitteren Erkenntnis.
Neidisch hat Hagen lange Jahre nach Breckerfeld geblickt. Da ist die kleine Hansestadt doch hergegangen, hat Landwirten Flächen abgekauft, Baugebiet erschlossen und Grundstücke vorzugsweise an junge Familien vermarktet. Ein Erfolgsmodell, das die Volmestadt einst übernommen und über die Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft (HEG) vorangetrieben hat.
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Nun ist es im Wettstreit der Kommunen für eine überschuldete Stadt mit all ihren Problemen ohnehin nicht einfach, jungen Familien eine Perspektive für ein Leben in den eigenen vier Wänden zu bieten. Was den Immobilienmarkt in dieser Stadt nun aber erschüttert, sind Faktoren, denen die Kommune ebenso hilflos ausgesetzt ist, wie die Bauherren selbst.
Inflation und steigende Zinsen
Langgehegte Träume zerplatzen. Mühsam erspartes Eigenkapital ist plötzlich kaum noch etwas wert. Der Markt erlebt eine Eruption, wie sie noch vor wenigen Monaten undenkbar war. Wer in diesen Tagen einmal versucht hat, einen Handwerker zu bekommen und wer – falls ihm dieses Kunststück gelungen ist – die Rechnung im Anschluss studiert hat, kann ein Lied davon singen.
Die allgemeine Inflation und die Zinsentwicklung tun ihr Übriges. Ob, wann und vor allem wie weit sich die Baupreise wieder anpassen, sich der Markt entspannt – das vermag derzeit noch niemand seriös zu prognostizieren.
Eine bittere Erkenntnis
Die Folge: Bauherren, die ihre Pläne nicht begraben wollen, sind gezwungen, teils erhebliche Abstriche zu machen. Und diejenigen, die schon jetzt knapp kalkuliert haben, fallen durchs Raster. Ob sie ihren Traum von den eigenen vier Wänden nur um einige Jahre aufschieben müssen oder ob er sich niemals erfüllen wird, steht in den Sternen. Das ist für viele eine bittere Erkenntnis.