Hohenlimburg. Mit Laserwaffen, modernen Schießständen und Cocktails will der Schützenverein Hohenlimburg bei ihrem Schützenfest die neuen Umbauten einweihen.
Der Schützenverein Hohenlimburg 1834 ist mit seinen knapp 190 Jahren der wohl älteste Verein in Hohenlimburg – und setzt nun auf moderne Maßnahmen. Neue Schießanlagen, Laserwaffen, behindertengerechte Eingänge und Barrierefreiheit sind zur Zeit in Planung. Seit knapp drei Jahren befindet sich das Vereinshaus im Umbau und musste sich in der Zeit einigen Hürden stellen. Und nun steht das Schützenfest kurz bevor.
Umbau in kompletter Eigenleistung
„Wir bauen schon lange“, erinnert sich Peter Rossa, langjähriges Vorstandsmitglied im Schützenverein. Angefangen hätten sie mit den Umbauen vor knapp drei Jahren, doch als die Flut im Juli 2021 über Hagen einbrach, war auch das Schützenheim nicht verschont gebliebenen. Und so mussten sie mit ihrer Arbeit wieder von vorne beginnen. Dabei leisten sie den Umbau in Eigenleistung, erledigen die handwerklichen Arbeiten selbst. Der Vorstand und alle engagierten Mitglieder investierten auch nicht nur ihre Freizeit in das neue Schützenheim. Einige haben sich sogar mit Eigenkapital am Umbau beteiligt, sonst wäre das Projekt wohl kaum umsetzbar gewesen. Denn Hilfen von der Stadt seinen kaum gekommen. Vor allem die Fluthilfe sei sehr mau ausgefallen. „Einen Tropfen für den heißen Stein haben wir gekriegt“, so Rossa.
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Neue Schießanlagen für die Schützen
Noch sind die Schießstände im Umbau. Doch sei der Stand für die Luftgewehre fast fertig, wie Michael Schmidt, zweiter Vorsitzender und Schriftführer des Vereins, berichtet. „Wenn der Luftgewehrstand fertig ist, können wir wieder schießen“, freut sich Schmidt, „dann ist der Großteil geschafft.“ Die Anlage für die Kleinkaliberwaffen muss jedoch auch noch umgebaut werden, genauso wie für die Bogenschützen. Doch arbeitet der Verein bereits mit Hochdruck daran. Ein Fertigstellungsdatum ist aber noch nicht abzusehen, so Jörg Rickert, Schießleitung.
„Wir stehen da richtig hinter“, steht Michael Schmidt, mit Tatendrang zur Seite. Die Schießstände werden erneuert und modernisiert. Das heißt: Anstatt der alten Zielscheiben aus Pappe, werden vier neue Disag-Anlagen eingebaut. Die elektronisch gesteuerten Anlangen bilden die neue Zielscheibe der Schützen. Bei einem Treffer kann die Anlage die Punktzahl auf einen Zehntel genau bestimmen (Die Mitte bildet mit der Zehn den höchsten Treffer) und auf einen Monitor projizieren. Somit ist das Ergebnis direkt sichtbar, erklärt Jörg Rickert.
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Laserwaffen für die Jüngeren
Der Schützenverein bietet den Schießsport mit Bogen, Kleinkaliber - und Luftdruckwaffen an. Und nun neu dazu kommen werden die Laserwaffen. Wo bei Luftdruckwaffen eine Altersbeschränkung ab zwölf Jahren einzuhalten ist, sind die Laserwaffen für alle Altersklassen zugänglich. Doch lege man auch dort einen großen Wert auf Sicherheit, so Jörg Rickert. Durch die modernisierten Schießanlagen erhofft man sich eine Erleichterung für den Schießsport, aber vor allem mehr Zulauf, so Michael Schmidt. Auch durch die neuen Laserwaffen will der Verein jüngeres Publikum ansprechen und für den traditionsreichen Schießsport begeistern. Dabei wünscht sich Jörg Rickert auch Aufklärung zu dem Sport. Denn es ist Sport. Auch wenn man sich körperlich nicht viel bewege, braucht man doch viel Kraft und Konzentration beim Schießen. „Das ist richtig anstrengend“, so Peter Rossa, der seit mittlerweile 27 Jahren im Schützenverein tätig ist.
Das Schützenfest mit Vogelschießen
Auch planen die Schützen dieses Jahr wieder ein Schützenfest, das am Wochenende des 20. und 21. Mai auf dem Grundstück des Schützenheimes, Auf dem Mühlenhof 1, stattfinden wird. Geplant sind neben Getränken und Buffet ein Festzelt mit Musik, ein Cocktailstand und zwei Tombolas – eine für die Erwachsenen, eine für die Kinder – auch das Vogelschießen. Samstags ab 11 Uhr werde der Payas abgeschossen, so Schmidt. Der Payas ist eine Schützenfigur, die in Zeiten vor dem 30-jährigen Krieg 1618 die Festzüge der Schützen anführte. Im Schützenverein Hohenlimburg ist das Payas-Schießen eine Erinnerung an vergangene Zeiten und bildet traditionsgemäß den Anfang des Schützenfestes. Danach wird der Königsvogel geschossen, dessen Sieger den Titel des Schützenkönigs erhalten wird
Das Schützenfest ist für jeden öffentlich zugänglich und für den Verein eine wichtige Chance, die Segel wieder umzureißen, schließlich haben sie durch die lange Baustelle Verluste erlitten. „Wenn das Schützenfest nicht klappt, sind wir pleite“, lautet die niederdrückende Stimmung im Verein. Doch „Aufgeben ist keine Option“, sieht Rickert mit Tatendrang in die Zukunft.
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