Die Deutsche Bahn geht die millionenschwere Sanierung des Hauptbahnhofs bald an. Ob Hagen im Umfeld noch mitziehen kann, scheint offen.

Durch die Gremien der Hagener Politik tourt derzeit ein Männer-Duo mit guten Nachrichten im Gepäck. Bahnhofsmanager Jens Severin und Projektleiter Marvin Thoene können damit protzen, dass die Deutsche Bahn AG den stolzen Betrag von 69 Millionen Euro in die Hagener Gleisstation zu investieren gedenkt. Diese würde nicht bloß den zentralen Hagener Haltepunkt optisch ins 21. Jahrhundert katapultieren, sondern zugleich eine substanzielle Verbesserung für die gesamten Abläufe mit sich bringen.

Mal abgesehen von der markanten Dachkonstruktion, die in ihrer Form optisch deutlich aufgewertet erhalten bleibt, werden auch sämtliche Gleiszugänge und natürlich auch die fünf Bahnsteige ein zeitgemäßes Gesicht erhalten. Selbst der Tunnel zu den Bahnsteigen soll eine gläserne Fassade erhalten, weil diese sich einfach am besten pflegen lässt, falls die Schmierologen dieser Welt mal wieder glauben, sich dort verewigen zu müssen.

Mehr Fahrgäste erwartet

Die aufwändige Sanierung in den Jahren 2024 bis 2028 ist der Tatsache geschuldet, dass der Verkehrsriese am Standort Hagen bis zum Jahr 2040 eine Fahrgast-Steigerung um immerhin 14 Prozent erwartet – offenkundig Grund genug, in den Hauptbahnhof noch einmal mit Überzeugung zu investieren.

Allerdings, daraus macht der Bahnhofsmanager keinen Hehl, verknüpft das Unternehmen damit ebenfalls die Hoffnung, dass sich auch im Umfeld städtebaulich etwas tut. Darüber wird in Hagen ja schon lange geredet, nur zu sehen ist bis dato wenig bis nichts. Vor allem die Straße am Hauptbahnhof, so versuchte Jens Severin zuletzt der Politik in wohlgesetzten Worten nahezubringen, bedürfe der Optimierung. Von einem auch nur geringe Wohlfühlflair sei man dort sehr weit entfernt. Es steht zu befürchten, dass Hagen jetzt sogar schon von der Bahn abgehängt wird.