Hagen. Der Hohenhof-Garten in Hagen ist eröffnet. „Normale Bürger“ können an zwei Wochenenden kommen, müssen aber zahlen. Ein Kommentar von Yvonne Hinz.
Dass der historischen Garten des Hohenhofs mit potenten Geldgebern und geladenen Gästen eröffnet wird, ist verständlich. Schließlich läuft ohne Geld nichts. Vermutlich würden die langatmigen Reden samt Häppchen und Sekt jene, denen es tatsächlich darum geht, die rekonstruierte Grünanlage zu inspizieren, auch gar nicht interessieren.
Durch den historischen Garten schlendern
Außerdem gibt es ja für „normale“ Bürgerinnen und Bürger an diesem und dem kommenden Wochenende die Möglichkeit, durch den historischen Garten zu schlendern.
Knackpunkt: Während die geladenen Damen und Herren auf Einladung – also kostenlos – über das Areal flanieren, müssen Lieschen Müller und Hans Meier den regulären Eintritt für die Villa Hohenhof sowie Geld für die Führung berappen. Ein Erwachsener zahlt also auch an den Eröffnungs-Wochenenden elf Euro. Kein Vermögen, aber ich finde, in diesem Fall hätte man auf das Abkassieren des normalen Bürgers verzichten müssen.
>>> Weitere Infos >>>
Nach der offiziellen Eröffnung haben auch Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, einen Einblick in den Hagener Hohenhof sowie den rekonstruierten Garten zu erhalten. Am Samstag, 6. Mai, Sonntag, 7. Mai, sowie am Samstag, 13. Mai, und Sonntag, 14. Mai, können Interessierte jeweils ab 11.15 Uhr an den Führungen teilnehmen, die Kosten belaufen sich auf den regulären Eintritt zum Hohenhof plus 5 Euro für die Teilnahme an der Führung.
Eine Anmeldung ist unter Telefon 02331/207-2740 erforderlich. Erwachsene zahlen 5 Euro Eintritt zum Hohenhof, Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr 1,50 Euro, Kinder unter sechs Jahren sind frei, eine Familienkarte kostet 6 Euro.
Der Hohenhof gilt als einer der architekturgeschichtlich bedeutendsten Bauten in ganz Europa. Das herrschaftliche Gebäude hat eine bewegte Geschichte: Ab 1908 war die Villa das Wohnhaus von Karl Ernst Osthaus, der Kunstmäzen wohnte dort bis 1921 mit seiner Familie. Später wurde das Gebäude als Jugendherberge, Gauleiterschule, Frauenklinik und Pädagogische Hochschule genutzt.
Seit 1927/28 ist die Stadt Hagen im Besitz des Hohenhofs. Heute fungiert er als Außenstelle des Osthaus-Museums, in dem sich das „Museum des Hagener Impulses“ befindet.