Holthausen. Der Imbiss „Pfefferschote“ an der Hünenpforte ist seit der Flut geschlossen. Nun entsteht dort neue Gastronomie mit neuem Namen und neuem Konzept:

An der Hünenpforte entsteht an alter Stelle eine neue Gastronomie. Äußerlich erinnert schon nichts mehr an den Imbiss „Pfefferschote“, der hier bis zur Jahrhundertflut im Sommer 2021 ansässig war. Und aktuell läuft der Umbau der Innenräume für einen neuen Grill mit neuem Namen und neuem Konzept. Ein Besuch auf der Baustelle

Von Flut getroffen

Nichts soll an diesen Wänden mehr erinnern an den Muff, der vor bald drei Jahren hier nach der Jahrhundertflut herrschte. Damals rauschte der Holthauser Bach vor dem Gebäude entlang und an der „Pfefferschote“ stand das Wasser gut einen Meter hoch. Für den bekannten Imbiss war es das Aus. Die frühere Pächterin räumte das Feld und lange war unklar, wie es mit der Immobilie weitergehen sollte.

Dazu kamen Lieferengpässe beim Baumaterial. Die Frage nach der Zukunft der früheren „Pfefferschote“ beantwortet Mihail Parasidis mit einem Fingerzeig auf die frische neue Wandfassade im Innenraum. Er verwaltet die Immobilie und zeigt stolz ein Kunstwerk aus Bäumen, Blättern und einer Naturgöttin, in den Wandputz gearbeitet von einem griechischen Künstler namens Nikolas Karamanolis.

Ein Kunstwerk mit Naturgöttin und Bäumen schmückt bereits den Innenraum der neuen Grillbar an der Hünenpforte. Bis zur Flut 2021 war dort der Imbiss „Pfefferschote“.
Ein Kunstwerk mit Naturgöttin und Bäumen schmückt bereits den Innenraum der neuen Grillbar an der Hünenpforte. Bis zur Flut 2021 war dort der Imbiss „Pfefferschote“. © Marcel Krombusch

„Er kam extra aus Griechenland angereist und hat mehrere Wochen an dem Kunstwerk gearbeitet. Alles entstand in Handarbeit.“ Bei dem Werk habe er sich von der umliegenden grünen Landschaft an der Hünenpforte inspirieren lassen.

Parasidis ließ eigens eine Fußbodenheizung einbauen, damit blasse Heizkörper nicht den Blick auf das Kunstwerk trüben. Er führt den Getränkehandel Nikos direkt nebenan. Den Neustart für die kleine Gastronomie an der Hünenpforte machten das Geld von der Versicherung nach der Flut und Eigenkapital möglich, wie er berichtet. Lange habe man an dem Konzept gefeilt. Das Ergebnis heißt: „Philema“.

Eröffnung im August

Unter diesem Namen, der für Gastfreundschaft steht, soll künftig vor Ort mediterrane Küche serviert werden. “Es ist uns wichtig, dass die Gäste traditionelle Rezepte aus Griechenland bei uns bekommen.“ Frisch zubereitet von einem griechischen Koch. Zu Gegrilltem und Gyros soll es auch frische Pasta und Burger geben. Rund 40 Sitzplätze sollen, flankiert von dem großflächigen Wandkunstwerk, in der Gastronomie Platz finden.

Dazu soll es auch Außenplätze geben. Die Gäste sollen einkehren und vor Ort essen, einen Lieferservice werde es vorerst nicht geben. Essen telefonisch bestellen und abholen sei aber möglich.

Grill soll „Philema“ heißen

Soweit die Pläne. Derzeit füllen nur allerlei Handwerksgeräte von Säge und Bohrer bis zu Leitern den Innenraum. Die Arbeiten an dem griechisch-gastronomischen Neustart für die einstige „Pfefferschote“ laufen noch. Eröffnet werden soll der Grill „Philema“ im kommenden August.

Nun liegt in Sichtweite entfernt eine bekannte gastronomische Adresse, die ebenfalls von der Flut 2021 betroffenen war und sich nun nach Sanierung und Ausbau mit neuem Anstrich präsentiert: Das Restaurant Hünenpforte. Mit Biergarten, Festsaal und bald auch Hotelzimmern. Eine Konkurrenz für das Geschäft?

Darüber macht sich Parasidis keine Sorgen. Schließlich unterscheiden sich die Konzepte – ein Grill einerseits, ein Restaurant andererseits – doch deutlich, sagt er. Außerdem konnte sich auch die „Pfefferschote“ an dem Standort an der Straße Zur Hünenpforte über Jahre etablieren. Und die Neugier auf den Neustart ist groß. „Viele Leute fahren vorbei und fragen, wann wir eröffnen.“

Ehemals „Pfefferschote“

Mit der Neueröffnung wird eine bekannte Adresse nach Holthausen zurückkehren. Im Frühjahr 2018 war der Imbiss „Pfefferschote“ an der Hünenpforte nach Umzug in den ehemaligen Getränkehandel Nikos eingezogen. Der frühere Getränkemarkt von Niko war dafür eigens für die Gastronomie saniert und umgebaut worden. Für Sitzmöglichkeiten unter freiem Himmel wurde damals der Boden im Außenbereich aufgebaggert und geteert.

Kulinarisch gab es neben Imbiss-Klassikern wie Currywurst und Gyrosteller auch Pizza und Pasta.

Rückzug von Pächterin

Die frühere Pächterin kündigte nach der Flut zunächst in dieser Zeitung an, eine neue Gaststätte in der leerstehenden Kneipe „Zur Glocke“ in Hagen-Boele eröffnen zu wollen. Doch zu einem Vertragsabschluss mit dem Hauseigentümer kam es nicht. In Boele fand sich ein anderer Pächter, der die „Glocke“ seit Ende 2022 mit rustikaler Küche und italienischen Gerichte belebt.

Der neue Grill „Philema“ soll künftig von einem Geschäftsführer betrieben werden, berichtet Mihail Parasidis. Und trotz neuem Konzept und viel mediterran-griechischem Flair: auf bekannte Klassiker aus der „Pfefferschote“ wie Currywurst und Frikadelle wird man künftig übrigens auch nicht verzichten müssen, verspricht Parasidis.