Breckerfeld. Breckerfeld erhält vom Land Geld für die Unterbringung von Flüchtlingen, braucht aber weitere Hilfe. Die Unterkünfte sind nahezu voll.

Die Kommunen im Ennepe-Ruhr-Kreis und die Stadt Hagen erhalten insgesamt knapp 10,79 Millionen Euro (10.785.916,86) aus dem Unterstützungspaket der Landesregierung für die Versorgung von Geflüchteten. Dabei entfallen 7.189.494,82 Euro auf die Kommunen des Ennepe-Ruhr-Kreis und 3.596.422,04 Euro auf die kreisfreie Stadt Hagen. 250.000 Euro erhält Breckerfeld. Das teilte die heimische Landtagsabgeordnete Verena Schäffer von Bündnis 90/Die Grünen mit.

Das Geld dient für die Schaffung, Unterhaltung und Herrichtung von Unterbringungsmöglichkeiten. Insgesamt helfe das Land den Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen mit 390 Millionen Euro. „Nordrhein-Westfalen steht zu seiner humanitären Verpflichtung“, sagt die Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Verena Schäffer.

Herausforderung für Städte

„Für die Kommunen im Ennepe-Ruhr-Kreis und die Stadt Hagen bedeutet das eine große Herausforderung. Es ist richtig, dass die Landesregierung die Städte und Gemeinden bei dieser großen Aufgabe unterstützt und konkrete Hilfe leistet. Ich möchte mich auch bei den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen für ihr Engagement und ihre Hilfe für die schutzsuchenden Menschen bedanken“, führt die Abgeordnete der Grünen weiter aus.

Das Landeskabinett hatte im Februar das zweite Unterstützungspaket zur Bewältigung der Krisensituation in Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf den Weg gebracht. Das Land stellt rund 670 Millionen Euro aus dem Sondervermögen für Maßnahmen zur Krisenhilfe, Krisenresilienz und Krisenvorsorge bereit.

Hohe Zuweisungen nach Breckerfeld

Ein Fokus liegt auf der Unterstützung der Kommunen für die Unterbringung von Geflüchteten. „Ähnlich wie in anderen Städten gibt es auch bei uns weiterhin hohe Zuweisungen“, so Breckerfelds Bürgermeister André Dahlhaus. „Unsere Einrichtungen sind voll belegt.“ Konkret heißt das: Die Stadt bringt derzeit 82 Syrer, 56 Afghanen und 119 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unter. Hinzu kommen noch Flüchtlinge aus anderen Staaten. Teilweise sind diese Menschen auch privaten Wohnungen untergekommen, werden aber finanziell durch die Stadt unterstützt.

Man habe zuletzt einen neuen Teilbereich in der Unterkunft Matthias-Claudius-Haus in Betrieb genommen, in dem rund 30 Personen untergebracht werden könnten. „Wir wollen vermeiden, dass es so enge Belegungen der Unterkünfte gibt wie es 2015 der Fall war“, so Dahlhaus, der gleichzeitig an Bund und Land appelliert, die Kommunen nicht hängen zu lassen. „Natürlich wissen wir, dass wir Menschen helfen und aufnehmen müssen, aber die Unterbringung wird immer schwieriger.“