Hagen. Keine kostenfreien Bürgertests mehr – das hat Konsequenzen für das Angebot an Teststellen in Hagen. Viele der bekannten Angebote schließen.

Seit 1. März gibt es keine kostenfreien Corona-Bürgertests mehr. Die Betreiber vieler Teststellen in Hagen ziehen die Konsequenzen und schließen. Doch einige werden ihr Testangebot fortsetzen, wie der Apotheker Dr. Christian Fehske, seit Beginn der Pandemie einer der eifrigsten Corona-Bekämpfer in Hagen, mitteilte: „Auch die seit Bürgertest-Beginn über eine Million Mal besuchte gemeinsame Website hagen-testet.de wird entsprechend aktualisiert.“

Bestehen bleiben die Teststellen in der Rathaus-Apotheke (Innenstadt), im le Chat Noir (Wehringhausen), in der Altstadt-Apotheke (Haspe), bei Zahnarzt Dr. Kracke (auf Emst) sowie die Schnellteststelle im Westfalenbad.

Als Corona den Alltag bestimmte, gehörte Christian Fehske in Hagen zu den Vorkämpfern gegen die Pandemie.
Als Corona den Alltag bestimmte, gehörte Christian Fehske in Hagen zu den Vorkämpfern gegen die Pandemie. © WP-Archiv | Michael Kleinrensing

Mittlerweile gibt es nur noch Selbstzahlertests, die Preise liegen je nach Teststelle bei acht bis zehn Euro. Gleichzeitig entfallen viele Testverpflichtungen, etwa in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. „In bestimmten Fällen könnten aber weiterhin Tests gewünscht werden, beispielsweise von vorsichtigen Arbeitgebern, die sich positive bzw. negative Selbsttestergebnisse rund um Coronainfektionen durch eine Teststelle bestätigen lassen wollen, bevor Homeoffice-Tätigkeiten zum Schutz der übrigen Belegschaft angeordnet oder beendet werden“, so Fehske.

Wandel der Aufgaben und Herausforderungen

Er hält es auch für möglich, dass Reiseanbieter oder Kliniken weiterhin negative Testergebnisse verlangen. Doch insgesamt betrachtet sei nun ein weiteres Kapitel der Pandemiebekämpfung abgeschlossen. Die Aufgaben und Herausforderungen der Bürgerteststellen hätten sich seit Beginn der Pandemie vor drei Jahren durchaus verändert, konstatiert der Hagener Apotheker: „In der Frühphase, als noch keine Impfstoffe verfügbar waren, galt es noch, die relativ wenigen Infizierten aufzuspüren, zu informieren und aufzuklären, damit sie rasch durchs Gesundheitsamt isoliert werden konnten.“

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Während der Hochinzidenz-Phasen hätten tagesaktuelle Meldungen und das „Echtzeit-Monitoring“ des Infektionsgeschehens eine wichtige Rolle gespielt. Bis zum Schluss sei es aber stets eines der wichtigesten Ziele gewesen, unbeabsichtigte Ansteckungen der vulnerabelsten Teile unserer Bevölkerung, vor allem in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, möglichst unwahrscheinlich zu machen.