Hagen. 11.627 Frauen und Männer in Hagen suchen aktuell einen Job. Die Arbeitsagentur ist mit der Februar-Entwicklung dennoch zufrieden.

Trotz eines leichten, saisontypischen Anstiegs der Arbeitslosenzahlen auch im Februar zeigt sich die Arbeitsagentur in Hagen relativ gelassen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg nur noch marginal um acht Personen oder 0,1 Prozent auf 11.627, die Arbeitslosenquote liegt somit bei stolzen 11,5 Prozent. Vor zwölf Monaten gab es trotz des aktuell akuten Fach- und Arbeitskräftemangels immerhin 462 Arbeitslose weniger, die Quote lag seinerzeit bei 11,0 Prozent.

Höhepunkt schon überschritten

„Wir haben eine saisontypische, aber dabei auch günstige Entwicklung. Die höchste Arbeitslosigkeit des Jahres liegt mit großer Wahrscheinlichkeit bereits hinter uns. In vielen Jahren reichte der Anstieg am Jahresanfang bis in den Februar. Aktuell war dieser erfreulich gering“, ordnet Agenturchefin Katja Heck durch ihre Brille die Zahlen ein. „Der heimische Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil und profitiert von dem milden Winter. Die Entwicklung ist besser als im NRW-Durchschnitt. Die Arbeitskräftenachfrage zeigt schon wieder Bewegung. Insgesamt ist die Ausgangslage für eine spürbare Frühjahrsbelebung günstig.“

Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hagen.
Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hagen. © WP | Michael Kleinrensing

Die beiden Rechtskreise entwickelten sich unterschiedlich. 2.542 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (71 oder 2,9 Prozent mehr als im Vormonat), 9085 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (63 oder 0,7 Prozent weniger). In den Zielgruppen war die Entwicklung der Erwerbslosenzahlen ebenfalls uneinheitlich: Bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren gab es einen minimalen Anstieg um neun oder 1,0 Prozent auf 904. Bei den Älteren über 50 Jahren war es ein Plus von 35 oder 0,9 Prozent auf 3830. Rückgänge gab es hingegen bei den arbeitslos gemeldeten Ausländern. Ihre Zahl sank um 64 oder 1,2 Prozent auf 5486. Bei den arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung waren es sieben oder 0,8 Prozent weniger auf 921. Gleichzeitig waren 57 oder 1,0 Prozent weniger und damit 5493 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, zugleich 358 oder 6,1 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Kräftenachfrage im Februar belebt

Der Kräftebedarf der heimischen Unternehmen hat sich nach dem Jahreswechsel inzwischen wieder erhöht. In Hagen wurden 283 Stellen gemeldet, 90 oder 46,6 Prozent mehr als im Januar, zugleich aber noch 118 oder 29,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die aktuell höchste Kräftenachfrage hatten Personaldienstleister (56 Stellen), gefolgt von freiberuflichen Arbeitgebern (Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 53 Stellen für Assistenzkräfte), dem Handel (40), dem Gesundheits- und Sozialwesen (31) und der öffentlichen Verwaltung (31). Das verarbeitende Gewerbe meldete 20, der Bereich Erziehung und Unterricht 15 und die Logistik nur fünf Stellen. Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen verringerte sich um 41 oder 2,4 Prozent auf 1694 gegenüber Januar, deutlicher hingegen in Relation zum Vorjahresmonat um 314 oder 15,6 Prozent.

Die aktuelle Entwicklung ist günstig und saisontypisch, so die Gesamteinschätzung der Arbeitsagentur Hagen. Üblich sei zu dieser Jahreszeit auch der etwas verstärkte Zugang von jüngeren Arbeitslosen nach Beendigung der zwei- und dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen: „Die jungen Menschen melden sich nach dem Ende der Ausbildung nur für eine Übergangszeit arbeitslos. Sie können sicher sein, dass sie aufgrund der Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften kurzfristig in Arbeit kommen werden“, so Katja Heck weiter. „Der aktuelle Anstieg an neuen Stellen belegt, dass es einen kontinuierlichen Bedarf an Fachkräften gibt. Dies rückt auch die Ausbildung als die wesentliche Säule der Kräftegewinnung immer wieder in den Fokus. Gerade vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Fachkräfteproblems ist es immens wichtig, dem Rückgang bei den Ausbildungsverträgen entgegen zu wirken. Hier muss es einen deutlichen Schub geben. Dafür werden wir in diesem Monat mit der ,Woche der Ausbildung’ erneut wichtige Impulse setzen.“