Hagen. Im früheren Netto-Laden auf dem Quambusch in Hagen eröffnet die Familie Akbaba ein Lebensmittelgeschäft. Wer nun besonders aufatmen wird.
Die Straße zieht sich. Aber so richtig. Und es geht nur bergauf. Gerade für ältere Menschen ein echter Kraftakt. Trotzdem waren alle froh, dass es einen Lebensmittelmarkt auf dem Quambusch in Hagen gab. Die Betonung liegt auf gab, denn der Discounter Netto an der Louise-Märcker-Straße hat vor über drei Jahren geschlossen.
Und nun? Da ist großes Aufatmen angesagt. Am heutigen Dienstag, 14. Februar, schließt Kublay Akbaba die Tür zu seinem Geschäft auf. „Akbaba, Ihr Markt für Frische“ heißt der Laden, der in den früheren Netto-Räumlichkeiten an den Start geht. Was bedeutet, dass das Quartier endlich wieder einen Nahversorger hat und die Bewohner des Viertels nicht für jede Kleinigkeit „den Hügel runter nach Haspe“ müssen.
Eine Lücke wird geschlossen
„Viele Leute haben mitbekommen, dass sich hier im Gebäude etwas tut, haben uns gefragt, welche Art von Geschäft einzieht und wann es denn endlich losgehen würde“, lächelt Kublay Akbaba, der sich darüber freut, dass er und seine Familie auf dem Quambusch mit so offenen Armen empfangen werden. „Bis jetzt waren alle freundlich und haben uns versichert, dass wir eine große Lücke schließen würden“, sagt der 54-Jährige, der den Mietvertrag für die Immobilie unterschrieben hat.
Vom Vater viel gelernt
„Wir sind ein echter Familienbetrieb“, betont Kublay Akbaba, der türkische Wurzeln hat, jedoch am Bodensee geboren wurde und dann nach wenigen Monaten mit seinen Eltern nach Schwelm gezogen ist. „Das war 1969, mein Vater war Metzger und er hat dann etwas später in Schwelm ein Lebensmittelgeschäft eröffnet“, blickt Akbaba zurück. Er habe seinem Vater viele Jahre im Laden geholfen, „ich hab’ viel von ihm gelernt“.
2014 nahm Kublay Akbaba, der gelernter CNC-Dreher ist, dann jedoch eine Stelle in einer Firma in Ennepetal an, „doch mein Traum war es schon immer, ein eigenes Geschäft zu eröffnen“. Und nun wird sein Traum wahr.
Apropos Familie: Kublay Akbaba ist zwar der eigentliche Betreiber des Lebensmittelgeschäftes, doch auch seine Söhne Ismail (29) und Dogukan (22) stehen hinter der Theke oder sitzen an der Kasse, genau wie seine Frau Sevim. „Und meine Tochter Hilal, sie ist 18, hilft, wenn sie aus der Schule kommt und es zeitlich passt, auch mit“, erzählt der Familienvater stolz.
540 Quadratmeter groß ist die Verkaufsfläche des Marktes, hinzu kommen 340 Quadratmeter Lager und Sozialräume.
Von Sauerkraut bis Baklava
Was die Kunden in „Akbaba, Ihr Markt für Frische“ vorfinden? „Fast alles“, lächelt Kublay Akbaba, „von Sauerkraut bis Baklava“. Die Familie wird von Edeka mit Ware beliefert, außerdem von einem türkischen sowie polnischem Großhändler. „Wir bieten deutsche, türkische und Lebensmittel aus verschiedenen Ländern an“, sagt der Geschäftsmann und ergänzt: „Einiges an Obst, Gemüse und Fleisch werde ich selbst einkaufen, ich werde mindestens viermal pro Woche zum Großmarkt nach Dortmund fahren.“
Unterstützt werden die Akbabas von fünf Aushilfen und einem Metzger. „Erkan Bilir ist gelernter Metzger und kennt sich mit Fleisch und Wurst richtig gut aus“, unterstreicht Kublay Akbaba.
Dank an den Hasper Bezirksbürgermeister
Eine Sache liegt dem 54-Jährigen besonders am Herzen: „Ich möchte mich bei Bezirksbürgermeister Horst Wisotzki bedanken. Er hat meine Familie und mich total unterstützt, hat uns in Sachen Parkplätzen beraten und in den vergangenen Wochen mehrmals gefragt, ob wir Hilfe benötigen.“
Seit der Ankündigung, dass der Discounter Netto den Quambusch verlässt, hatte sich der Hasper Bezirksbürgermeister dafür eingesetzt, dass die Nahversorgung in dem Quartier erhalten bleibt, hatte Gespräche mit dem Eigentümer der Immobilie geführt und sich nach einem geeigneten neuen Pächter umgeschaut.
Und die Akbabas? Die freuen sich, wenn Horst Wisotzki und viele Quambusch-Nachbarn heute und künftig zum Plauschen und Einkaufen vorbei kommen. „Und wenn der Laden erst mal richtig läuft, wollen wir auch einen Lieferdienst für ältere oder kranke Menschen hier oben auf dem Hügel anbieten“, sagt Kublay Akbaba.
Weitere Infos:
Die Akbabas wohnen in Schwelm, fühlen sich aber auch in Haspe zuhause.
Neben dem neuen Lebensmittelgeschäft befinden sich ein Kosmetik- und Fußpflegestudio, eine EDV-Beratung, ein Friseur, ein Kiosk sowie eine Apotheke. Ein paar Meter entfernt von der Ladenzeile gibt es eine Pizzeria.
„Akbaba, Ihr Markt für Frische“ hat montags bis samstags von 7 bis 19 Uhr geöffnet. Vor dem Geschäft befinden sich zehn Parkplätze, auf dem Hof hinter dem Gebäude weitere 30.