Dreck und Belagerung durch Jugendliche vor Netto werden immer schlimmer. Trauriges Fazit von Yvonne Hinz: Der Platz muss ungemütlich werden.
Es ist schon traurig. Da gibt es einen Platz in der Hagener Innenstadt, aber auf der Fläche gibt’s nur Ärger. Ärger über Zigarettenkippen und Glasscherben, Ärger über rumlungernde Kinder und Jugendliche, die abends die Mieter anpöbeln, Lärm machen und sogar den Platz mit ihren Hinterlassenschaften „zieren“.
Volme-Galerie, Anrainer und der Entsorgungsbetrieb (HEB) werden des Problems der Vermüllung und Belagerung einfach nicht Herr. Einige Mieter der Badstraße überlegen sogar schon, wegzuziehen. Eine Bankrotterklärung par excellence.
Da kommen verständlicherweise Überlegungen auf, die Fläche abends und nachts grell auszuleuchten oder Bewegungsmelder zu installieren.
Freifläche darf nicht zum Schandfleck werden
Was aufgrund der Mieter, die behelligt würden, natürlich nicht geht. Und nun? Weiterhin zusehen, wie die Freifläche vereinnahmt und immer mehr zum Schandfleck wird? Bitte nicht.
Der Platz muss – auch wenn es irrsinnig klingt – ungemütlich werden und sollte nicht zum Chillen, Kiffen und Trinken einladen. Oder wie es die Center-Managerin der Volme-Galerie formuliert: „Der Platz darf nicht zum Campieren animieren.“ Recht hat sie, auch wenn die Lage deprimierend ist.
Warum das Trafohäuschen noch immer auf dem Platz steht:
Für die Trafostationen ist der heimische Energieversorger Enervie bzw. die Tochtergesellschaften Enervie Vernetzt und ESG zuständig.
Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Enervie-Sprecher Andreas Köster, die provisorische Station könne erst demontiert werden, wenn der Eigentümer der Volme-Galerie im Keller zur Gebäudeseite Badstraße eine neue 10-kV-Kundenanlage installiert habe.
„Wenn wir unsere provisorische Trafostation zum jetzigen Zeitpunkt demontieren würden, wären große Teile der Volme-Galerie wieder ohne Strom“, so Köster. Und weiter: „Der Einbautermin für die fehlende 10-kV-Kundenanlage ist uns zur Zeit nicht bekannt. Sobald die fehlende Kunden-Schaltanlage installiert ist, werden wir diese selbstverständlich umgehend in unser 10-kV-Netz einbinden und das Provisorium entfernen.“
Das sagt der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) zur Problematik der Vermüllung:
Bereits vor einigen Monaten (Mitte Juni) haben sich Mieter der Badstraße und Vertreter des Hagener Entsorgungsbetriebs HEB getroffen, um sich über das Problem der Vermüllung auszutauschen. „Bei dem Vorort-Termin haben wir klar gestellt, dass es sich bei dem Platz vor Netto um eine Anliegerfläche handelt, die demzufolge von der Volme-Galerie gereinigt werden muss“, erläuterte damals HEB-Sprecherin Jaqueline Jagusch.Und weiter: „Laut Straßenreinigungssatzung dürfen wir das Privatgelände gar nicht säubern.“ Dennoch, unterstreicht Jagusch, sei der HEB bemüht, auch den Bereich an der Badstraße sauber zu halten, „wir reinigen dort sechsmal die Woche, außerdem sind zusätzliche Mitarbeiter der ,Stadtsauberkeit’ sowie die Waste Watchers im Einsatz“.Die aus einem Förderprogramm finanzierten Kräfte der „Stadtsauberkeit“ seien zweimal täglich dort im Einsatz – mal mit einem großen Abfallsauger, mal mit Zangen.