Hohenlimburg. Wo eine Hundewiese in Hohenlimburg entstehen kann, dazu hat die Stadt nun vier neue Flächen im Angebot – mit einem Favoriten:

Die zähe Suche nach einem geeigneten Platz für eine Hundewiese im Bezirk geht in die nächste Runde. Nachdem die Stadt zunächst Vorschläge vonseiten der Lokalpolitik verworfen und ihrerseits eine Fläche an der Lenne ins Spiel gebracht und wieder verworfen hat, liegen nun vier weitere Vorschläge für eine Hundewiese im Bezirk vor – mit einem Favoriten.

Zahlreiche Flächen wurden im Laufe der vergangenen Jahre für eine Hundewiese geprüft.
Zahlreiche Flächen wurden im Laufe der vergangenen Jahre für eine Hundewiese geprüft. © funkegrafik nrw/Stadt Hagen | Anna Stais

Vier Vorschläge

Seit die Lokalpolitik vor drei Jahren eine Hundewiese für Hohenlimburg auf den Weg gebracht hat, wird um den passenden Standort im Bezirk gerungen, der sich als Auslauffläche für die Vierbeiner eignet. Vier neue Vorschläge der Stadtverwaltung liegen den Bezirksvertretern für ihre erste Sitzung im neuen Jahr am Dienstag vor.

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Vorschlag eins ist der Favorit, der sich am schnellsten umsetzen ließe: Eine Fläche auf der Wiese gegenüber der Lärmschutzwand der Bahn, unterhalb der Hohenlimburger Straße, nahe des Bilstein-Fabrikgeländes auf der anderen Seite der Gleise. Die gute Erreichbarkeit zu Fuß und größere Entfernung zur Wohnbebauung sprechen für die Fläche, so die Stadt. Außerdem werde die Wiese schon jetzt von Hundebesitzern bei Spaziergängen genutzt. Nachteil: Die Fläche ist kleiner, als von der Stadt gewünscht. Stehen etwa 2.000 Quadratmeter als Mindestgröße für eine Hundewiese im Raum, wäre die Auslauffläche an der Hohenlimburger Straße rund 700 Quadratmeter kleiner.

Wiese in Henkhausen

Anders ist hier die Lage bei einer zweiten Fläche, die aus Sicht der Stadt ebenfalls als Hundewiese in Betracht kommt. Vorschlag zwei: Eine rund 4100 Quadratmeter große Wiesenfläche in Henkhausen, die nahe Blumen Stenner und der Straßenecke Am Berge und Im Stockhof liegt, direkt unter den Trassen der Hochspannungsleitung. Letzteres macht eine kurzfristige Umsetzung schwierig. So will Netzbetreiber Amprion wie mehrfach berichtet seine Stromtrasse durch Hohenlimburg auf eine 380-kv-Leitung erweitern. Eine Hundewiese einzurichten, die mit Bänken, Schildern und Hundekotbeutel-Spender ausgestattet und komplett umzäunt wird, schien angesichts der künftigen Bauarbeiten an den Masten nicht sinnvoll, so die Stadt. „Eine kurzfristige Nutzung als eingezäunte Hundewiese kommt deshalb nicht in Frage.“

Im Elseyer Wohngebiet

Vorschlag drei: Denkbar wäre eine Hundewiese aus Sicht der Verwaltung auch in einem Elseyer Wohngebiet, in der Straße am Finkenhof. Hier geht der Blick auf eine kleine grüne Wiese, gerade 400 Quadratmeter groß, zwischen Wohnhäusern. Sowohl die Nähe zu den Wohnhäusern und das damit verbundene Störgefühl, dass eine Reihe von Vierbeinern vor der Haustür bei Anwohnern auslösen könnte, als auch die kleinen Maße der Fläche sprechen aus Sicht der Stadt jedoch gegen diese Fläche. Mehr Nach- als Vorteile sieht man auch bei Vorschlag vier: einer Fläche, die ebenfalls in besagtem Elseyer Wohngebiet liegt, nämlich am Damaschkeweg, östlich der Kleingartenanlage. Wo früher ein Kinderspielplatz war, könnte potenziell eine Hundewiese entstehen.

Hohe Kosten beziffert

Jedoch: Auch diese Fläche sei mit rund 750 Quadratmeter kleiner, als von der Stadt gewünscht. Zudem werden höhere Kosten als bei den anderen Standorten erwartet, müssen hier doch Vorarbeiten geleistet werden. Vorhandene Fallschutzvorrichtungen des ehemaligen Spielplatzes müssten entfernt und die Fläche als Rasenfläche hergestellt werden. Zudem ist der vorhandene Zaun zu klein für eine Hundewiese und müsste abgebaut werden. Die Stadt ruft hierzu Kosten in Höhe von 30.000 Euro auf. Überhaupt: die Kosten.

Preis für Ausstattung

Um eine komplett ausgestattete Hundewiese mit Zaun und Zubehör zu schaffen, liegen die Kosten je nach Standorten zwischen 16.000 und 34.000 Euro, so die Stadt. Am teuersten für das Stadtsäckel wird die Fläche in Hanglage am Berge beziffert, die günstigste Variante wäre dagegen nach Kalkulation der Stadt die kleine Wiese im Wohngebiet am Finkenhof. Der Favorit, die Fläche an der Hohenlimburger Straße, liegt bei Herstellungskosten von rund 24.000 Euro.

Pflegekosten einrechnen

Bei allen Standorten addiert werden müssen die Pflegekosten. Stichwort: Mülleimer leeren. Stichwort: Wiese mähen. Hier liegen die Kosten zwischen 2.300 Euro pro Jahr bei der Fläche am Finkenhof und 9600 Euro bei der Fläche am Berge. Eine potenzielle Hundewiese an der Hohenlimburger Straße, wie sie laut Stadt am schnellsten zu realisieren wäre, würde Pflegekosten von rund 7400 Euro pro Jahr nach sich ziehen. So oder so: Im aktuellen Doppelhaushaushalt 2022/23 ist kein Geld für das Projekt Hundewiese vorgesehen. „Die Haushaltsmittel müssen für den nächsten Doppelhaushalt berücksichtigt werden“, so die Stadt. Damit steht zumindest fest: Auch in diesem Jahr wird es mit der Hundewiese in Hohenlimburg nichts mehr.

Die Bezirksvertretung Hohenlimburg wird die Vorschläge in ihrer Sitzung am 31. Januar besprechen.

Verschiedene Flächen im Gespräch

Schon mit dem Beschluss der Bezirksvertretung vor gut zwei Jahren, eine Hundewiese im Bezirk einzurichten, war das Rennen um einen geeigneten Standort eröffnet: Die Bürger für Hohenlimburg schlugen eine Fläche nahe der Kettenbrücke an der Lenne und in Elsey (Im Kley) vor, CDU und Grüne favorisierten eine Fläche im Hohenlimburger Zentrum (Ecke Bahnstraße).

Diese drei Flächen wurden jeweils von der Verwaltung geprüft und als ungeeignet klassifiziert. Die Untere Wasserbehörde brachte ihrerseits eine Fläche oberhalb des Lenneparks neben der Hundeschule ins Spiel, zog diesen Vorschlag nach Prüfung aber vergangenes Jahr wegen Problemen bei der Umzäunung wieder zurück.

Mit dem ehemaligen Spielplatz Damaschkeweg prüfte die Hagener Verwaltung nun einen Standort erneut, für den die SPD Hohenlimburg bereits vor acht Jahren eine Hundewiese gefordert hatte – damals unter deren Fraktionssprecher Peter Arnusch, der heute für die Bürger für Hohenlimburg in der Bezirksvertretung sitzt.