Breckerfeld. 1,5 Millionen Euro fließen an Fördermitteln nach Breckerfeld. Mit dem Geld werden nach der Jahrhundertflut Waldwege saniert.

Der Starkregen in den letzten Tagen ist noch gut in Erinnerung. Und jetzt diese Nachricht: Das Land Nordrhein-Westfalen zahlt 1,5 Millionen Euro für die Sanierung zerstörter Waldwege in Breckerfeld. Allerdings geht es nicht um jene, die in den letzten Wochen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sondern um die, die beim Jahrhunderthochwasser im Juli 2021 ausgespült wurden.

„Die Hochwasserkatastrophe hat riesige Schäden hinterlassen“, sagt Bürgermeister André Dahlhaus und muss dabei gar nicht weit blicken. „Es gibt Städte, die waren weitaus stärker betroffen als wir in Breckerfeld.“ Und trotzdem ist die Jahrhundertflut auch an der Hansestadt nicht vorübergegangen. Ein Wiederaufbauplan, der nicht nur die Waldwege sondern sämtliche Schäden erfasst, listet nun fein säuberlich auf, wie die Folgen in Breckerfeld sind.

Wiederaufbauplan ist Voraussetzung

13 Milliarden Euro hat der Bund in einem Hochwasserfonds zur Verfügung gestellt. Ein kleiner Teil des Geldes wird nun in Breckerfeld verbaut. Voraussetzung dafür: ein Wiederaufbauplan.

Nach den Holzarbeiten sind viele Waldwege zerstört. Für die Sanierung stellt die Stadt Breckerfeld in 2023 75.000 Euro bereit.
Nach den Holzarbeiten sind viele Waldwege zerstört. Für die Sanierung stellt die Stadt Breckerfeld in 2023 75.000 Euro bereit. © WP | Michael Kleinrensing

In enger Abstimmung mit dem Landesbetrieb Wald und Holz sind darin eben auch die Waldwege hinterlegt. Und zwar sowohl die, die sich in kommunalem Eigentum befinden als auch die, die Privatbesitzern gehören. Denn weil auch der private Wald öffentlich zugänglich sein muss, werden auch die Wege, die dort verlaufen, von der Allgemeinheit genutzt.

80 Waldbesitzer profitieren

27 Wege sollen nun angegangen werden, 80 Waldbesitzer sind betroffen. „Insgesamt reden wir über eine Gesamtlänge von 10,5 Kilometern“, wie Manuel Espey, Sachbearbeiter Hochwasserschäden beim Regionalforstamt Ruhrgebiet erklärt.

Ab April wird er nun ein konkretes Leistungsverzeichnis erstellen, in dem genau aufgelistet ist, was an welcher Stelle getan werden muss. Anschließend wird dann die Stadt Breckerfeld die Arbeiten ausschreiben. „Bis es dann aber tatsächlich losgehen kann – das wird mindestens bis ins vierte Quartal dieses Jahres dauern“, so Dahlhaus. Denn neben einzuhaltenden Fristen erwarten die Experten von Wald und Holz auch ein Problem, die nötigen Fachfirmen für die Projekte zu gewinnen. „Die Stadt Breckerfeld ist ja nicht die einzige, die ihre Wege sanieren lässt“, so Meike Steimann, Fachbereichsleiterin bei Wald und Holz, „da muss man nur ins benachbarte Hagen schauen.“

Lob für Zusammenarbeit mit Breckerfeld

Allerdings loben Espey und Steimann die Zusammenarbeit mit Breckerfeld. Die sei längst nicht in allen Kommunen so reibungslos gelaufen. Denn: Trotz einer 100-prozentigen Förderung gibt es Städte, die nicht einmal bereit waren, einen Wiederaufbauplan zu erstellen. Der Breckerfelder wiederum liegt im Umweltministerium. In der Stadt wartet man nun auf den endgültigen Förderbescheid.

Die Begleitung der Arbeiten wiederum liegt dann in den Händen des Landesbetriebs. Waldbesitzer müssen sich nicht eigens um Fördermittel bewerben. Die Forstbetriebsgemeinschaften sind kontaktiert. In einer Karte die zu sanierenden Wege erfasst. „Wer Fragen hat oder wissen möchte, was genau wir machen, kann sich jederzeit melden“, sagt Manuel Espey, der unter der Telefonnummer 0209/94773139 oder per Mail unter manuel.espey@wald-und-holz.nrw.de zu erreichen ist.

Hilfe auch bei Schäden durch Holzabfuhr

Parallel hat die Stadt übrigens jene Waldwege im Blick, die nach Borkenkäferbefall und dem damit verbundenen Holztransport sich in einem bedauernswerten Zustand befinden. Auch hier übernimmt das Land 50 Prozent der Kosten, die andere Hälfte der Ausgaben zahl die Stadt. 75.000 Euro sind im aktuellen Haushalt eingestellt. „Das Programm wollen wir über fünf Jahre strecken“, so André Dahlhaus.