Hohenlimburg/Letmathe. Das Restaurant Schulte im Ostfeld bleibt für mehrere Wochen geschlossen. Grund sind dringende Reparaturarbeiten nach einem Wasserschaden

Für das Restaurant Schulte im Ostfeld endet die Weihnachtssaison, bevor sie richtig begonnen hat: Ab heute ist der Traditionsgasthof an der Grenze zwischen Hohenlimburg und Letmathe geschlossen – wegen eines Wasserschadens. Wegen der Reparatur ruht der Betrieb voraussichtlich bis Ende Januar 2023.

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Provisorisch behoben

Immerhin: Plötzlich und unvorbereitet kam diese Betriebsschließung nicht. Sabine Schulte steht in der Küche ihres Restaurants und hält ein kleines Stück Rohr in der Hand, nicht viel größer als ein Kugelschreiber. Darin sind leichte Haarrisse zu sehen. Lochfraß. Sie erinnere sich noch, dass sie ein Rauschen gehört habe, sagt Schulte, aber nicht wusste, wo es herkam. Die Gewissheit brachte dann die herbeigerufene Fachfirma aus Hohenlimburg.

Das Rauschen kam von der Zuleitung vom Warmwasserkessel. Die Feuchtigkeit stand im Boden. Das war im Frühjahr dieses Jahres. „Wir mussten wegen der Pandemie monatelang schließen“, sagt sie, „aber da war noch alles in Ordnung.“

Seit bald 200 Jahren gibt es das Försterhaus an der Grenze zwischen Hohenlimburg und Letmathe. Zu dem Gasthof gehören ein Biergarten und die „Ostfeldhalle“ – ein rustikaler Gesellschaftsraum für bis zu 150 Personen.
Seit bald 200 Jahren gibt es das Försterhaus an der Grenze zwischen Hohenlimburg und Letmathe. Zu dem Gasthof gehören ein Biergarten und die „Ostfeldhalle“ – ein rustikaler Gesellschaftsraum für bis zu 150 Personen. © WP Hagen | Marcel Krombusch

Seitdem arbeiteten sie mit einer provisorischen Lösung, damit der Betrieb nicht im Frühjahr schon wieder stillstehen musste, während die Pandemie langsam abebbte. „Viele Gäste hatten ihre Hochzeiten bei uns wegen Corona bereits mehrfach verschoben, denen konnten wir nicht absagen“, erzählt Schulte. In Absprache mit einem Sachverständigen fand sich eine Möglichkeit, den Betrieb weiter aufrecht zu halten und die nötige Großreparatur um ein paar Monate zu verschieben.

Stammtische informiert

Bereits in der Adventszeit wurden Stammtische informiert, dass nach dem 22. Dezember für mindestens einen Monat die Türen des Gasthauses an der Iserlohner Straße geschlossen bleiben würden. „Katastrophe“, sagt Sabine Schulte. Denn trotz Vorplanung ist es bitter für den Betrieb, dass sie nun, gerade vor dem so wichtigen Weihnachtsgeschäft, schließen müssen. „Das ist brutal. Wir hätten gerade die beiden Weihnachtstage natürlich sehr gerne mitgenommen.“ Doch selbst ein Außer-Haus-Verkauf sei nicht möglich.

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Vorbereitung für Reparatur

In den kommenden Tagen wird der provisorische Bereich zurückgebaut und die Leitungen freigelegt. Für die Reparatur wird das Wasser größtenteils abgestellt, bis auf das Handwaschbecken in der Gastwirtschaft. Kochen in der Küche ist unter diesen Umständen nicht möglich. „Während der Arbeiten würde der ganze Ablauf im Betrieb gestört und auch hygienisch wäre es nicht zu verantworten.“

So gehen sie nun in die nächste Zwangspause nach der Pandemie. Das Inhaber-Ehepaar Schulte hofft nur, dass die Wasserleitungen bis Ende Januar auch repariert werden können, um nicht länger geschlossen zu bleiben als nötig. Für den Januar mussten sie bereits zwei größere Gesellschaften für die angrenzende Ostfeld-Halle absagen. Der rustikale Großraum, der bis zu 150 Personen Platz bietet, bildet mit dem Gasthof und den Biergarten das Ensemble des Restaurants Schulte Im Ostfeld.

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Personalmangel in der Branche

Fern von dem Wasserschaden: Wie viele Gastronomen merken auch sie dieser Tage den Personalmangel. Auf eine Ausschreibung auf dem Sozialen Netzwerk Facebook meldete sich nicht ein Interessent – obwohl 4000 Menschen der Post angezeigt wurde, berichtet Sabine Schulte. „Es ist wirklich schwer, jemanden zu finden. Besonders das Thekenpersonal fehlt.“

Wegen des Personalmangels mussten sie zuletzt Abstriche im Betrieb machen: So können nicht mehr gleichzeitig Gäste im Gasthof und Gesellschaften in der Ostfeldhalle bedient werden. „Früher konnten wir da noch zweigleisig fahren.“ Bei ihren Gästen verabschieden sie sich angesichts der Zwangsschließung nun für dieses Jahr und danken für die Treue.