Boele. . Die Katholische Krankenhaus GmbH investiert in die Notaufnahme in Boele. Ein neues Konzept soll die Abläufe im Johannes-Hospital optimieren.
- Farbkonzept soll dafür sorgen, dass sich die Patienten geborgen fühlen.
- Notaufnahme sieht sich als Visitenkarte des Boeler Krankenhauses.
- Drei kleinere Bereich werden in den nächsten Monaten fertiggestellt.
Brombeer-Töne an den Wänden. Dazu Lichteffekte, die grünen Rollschränke, helle weiße Decken, dunkle Holztüren und dunkel abgesetzte Bereiche. Nur wenig erinnert an die sterile Kälte einer Klinik. Und das gehört zum Konzept. „Der Patient“, sagt Chefarzt Dr. Marc Niemtschke, „muss sich wohlfühlen. Das ist Teil der Idee eines modernen Krankenhauses.“
Nichts erinnert an die sterile Kälte. Eben so wenig an eine Leber. Und doch ist das der Vergleich, den der Mediziner gerne zieht. „Der Großteil der Patienten läuft ungefiltert bei uns auf“, so Niemtschke, „hier findet eine erste Behandlung statt. Keine Abteilung einer Klinik hat so viele Schnittstellen innerhalb und außerhalb des Hauses.“
Neugestaltung spiegelt Spektrum wider
Und auch das spiegelt sich bei der Neugestaltung der Notaufnahme des St.-Johannes-Hospitals in Boele wider. Das Ergebnis: neugestaltete, funktionale Bereiche, die das ganze Spektrum abbilden. Von Patienten, die selbst das Krankenhaus aufsuchen, weil sie kurzfristig medizinische Unterstützung brauchen bis hin zu Schwerstverletzten, die von den Rettungsdiensten gebracht werden.
Zwei große Abschnitte sind fertiggestellt, drei kleinere (darunter eine neuer Bereich für die Patientenanlieferung durch Rettungsdienste) wird noch gestaltet. Aber schon jetzt erinnert nur wenig an ein Früher, in dem Verletzte auf Tragen an Patienten vorbeischoben, die wegen Überfüllung auf Fluren warten mussten. Das Früher hatte den zweifelhaften Charme der 60er-Jahre bewahrt, der nur mühsam im Laufe der Zeit ergänzt wurde.
Sanierung funktioniert im laufenden Betrieb
Mit dem neuen Leiter Niemtschke, der seit zweieinhalb Jahren in der interdisziplinären Notfallambulanz arbeitet, hielt die Idee der radikalen Umgestaltung im laufenden Betrieb Einzug. „Das Haus ist in die Jahre gekommen“, sagt Klaus Christophery, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Katholischen Krankenhaus GmbH, „aber man kann nicht alles auf einmal renovieren. Dazu sind die Träger finanziell nicht gut genug ausgestattet. Aber die Notfallaufnahme ist die Visitenkarte. Deshalb haben wir hier angefangen.“ Andere Abteilungen sollen im Lauf der nächsten Jahre folgen.
Immerhin: Mehr als eineinhalb Millionen Euro fließen in die neue Notfallaufnahme. In eine Abteilung, die in einer Projektgruppe mit Unterstützung des Architekturbüros „Atrium3“ geplant wurde. Auch die Mitarbeiter seien einbezogen worden. „1000 Quadratmeter für somatische Fälle“, sagt Planer Sven Hein, „das ist eine gute Größenordnung.“
>>HINTERGRUND: PATIENTENZAHL STEIGT
- Die Patienten in den Notaufnahmen der Kliniken nehmen in den letzten Jahren stetig zu.
- Das hängt zusammen mit der demografischen Entwicklung.
- Folglich hat sich die Notfall-Medizin zu einem eigenen Fachgebiet entwickelt.