Hagen. Zwei Ausschüsse beschäftigen sich jetzt in Hagen mit der Schulentwicklung. Es dürfte spannende Diskussionen geben:
Der von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Bau einer neuen Grundschule in Hagen auf dem Dach einer Filiale des Discounters Lidl hat bei Nicole Pfefferer (Grüne) zwiespältige Gefühle hervorgerufen: „Eine Grundschule direkt an einer Hauptverkehrsstraße und noch dazu die Zerstörung einer Frischluftschneise geben mir zu denken“, kommentiert die Vorsitzende des Schulausschusses das Vorhaben auf dem Gelände des Bettermann-Parkplatzes: „Andererseits läge die Schule exakt in dem Einzugsbereich, in dem wir sie brauchen. Genau dort leben die meisten Kinder. Das ist ein durchaus schlagendes Argument.“
Heute wird das Vorhaben in einer gemeinsamen Sitzung von Schul- und Stadtentwicklungsausschuss diskutiert. Sollten die Pläne eine Mehrheit finden, könnten die ersten Jungen und Mädchen bereits im Sommer 2025 die neue Schule besuchen.
So schnell könnte die Umwandlung der ehemaligen Reitanlage auf dem Höing in eine Schule nicht realisiert werden. Noch steht nicht einmal fest, ob dort eine Grundschule oder eine weiterführende Schule errichtet werden soll. Und selbst wenn die Stadt sich zu einer Grundsatzentscheidung durchringen und in den Planungsprozess einsteigen würde, wäre frühestens in vier Jahren Baubeginn, so Baudezernent Henning Keune.
Viele neue Schulplätze
Besser sieht es mit der neuen Grundschule auf dem Block-1-Areal in Wehringhausen aus. „Das Gebäude wächst aus dem Boden heraus“, so Jochen Becker, Leiter des Fachbereichs Bildung, zum Baufortschritt. Im Sommer 2024 sollen die ersten Grundschüler an der Minervastraße unterrichtet werden.
Die Grundschule Goldberg wird zum Schuljahr 2025/26 erweitert, und zwar sowohl am Hauptstandort in der Schulstraße als auch durch einen Neubau in der Franzstraße. Dadurch entstehen rund 90 neue Plätze.
Die Grundschule Henry van de Velde wird 2026/27 ebenfalls um einen Anbau erweitert. Hier sollen rund 100 weitere Plätze geschaffen werden.
Insgesamt sollen – die Schule am Bettermann-Parkplatz noch nicht eingerechnet – rund 500 neue Grundschulplätze in Hagen entstehen. Um alle schulpflichtigen Kinder in den kommenden zwei bis drei Jahren unterbringen zu können, wird es jedoch weiterhin nötig sein, Kinder aus besonders dicht besiedelten Gebieten wie der Innenstadt täglich in andere Bezirke zu transportieren – in Schulgebäude, in denen noch Platz vorhanden ist.