Hagen. Die Bürgerhalle Dahl im Süden von Hagen wurde beim Jahrhunderthochwasser geflutet. Wie sie nun zu einem Treffpunkt im Dorf werden soll.
Das Bild ziert die Wand. Es zeigt ein Idyll. Die Dorfkirche, die alte Brücke und die Volme, die so friedlich darunter her plätschert. Dahl um 1900 steht da zu lesen. Zum 100. Geburtstag ist es gemalt worden. Nicht zum 100. der Bürgerhalle im Süden von Hagen, sondern zum 100., den Ellen und Peter Neuhaus hier vor vielen Jahren gefeiert haben. Weil er, der sich ehrenamtlich auch in der Politik engagiert, so eine Art Kümmerer und guter Geist geworden ist. Einer von vielen guten Geistern, die sich hier in Dahl für die Bürgerhalle engagieren.
Die Halle war und ist Treffpunkt. Lange Jahre. Und nun wieder. Denn vor eineinhalb Jahren – da war sie gar nicht mehr friedlich, diese Volme. Da ist sie über die Ufer getreten und hat das nach ihr benannte Tal derart geflutet, dass die Folgen bis heute sichtbar bleiben. In der Kirche finden noch keine Gottesdienste statt. Und in der Bürgerhalle galt dasselbe für Feiern und Veranstaltungen.
Gute Geister wirken in der Bürgerhalle
Galt – Vergangenheit. Auch deshalb, weil die nimmermüden Geister am Werke waren und das Gebäude im Kern des Örtchens im Süden von Hagen jetzt in neuem Glanz erstrahlt. Was keine Selbstverständlichkeit ist, wenn man auf das Jahrhunderthochwasser zurückblickt. „Einen Meter hoch hat das Wasser im Gebäude gestanden“, sagt Peter Neuhaus und zeigt mit dem Finger auf die Wand, die im unteren Bereich komplett neu verputzt ist. „Der Keller samt Heizungsanlage waren komplett geflutet.“
Das Gebäude selbst gehört der Stadt Hagen. Mit Leben füllt es eine Gemeinschaft aus zehn Mitgliedern, die sich liebevoll selbst als „Putzkolonne“ bezeichnet. „Wir haben eine unglaubliche Unterstützung erfahren“, sagt Peter Neuhaus, „unmittelbar nach der Flut haben viele Bürger aus dem Volmetal bei den ersten Aufräumarbeiten mitgemacht. Bei der Instandsetzung hat sich die Gebäudewirtschaft Hagen sehr engagiert.“
Trägerverein kümmert sich um neue Einrichtung
Das Gebäude hat die Stadt als Besitzer wieder herrichten lassen. Um die Einrichtung hat sich der Trägerverein bemüht. „Finanziert werden konnte das ganze über Spenden und über Mittel, die die Bezirksvertretung Eilpe/Dahl aus ihrem Budget zur Verfügung gestellt hat“, so Peter Neuhaus. So ist eine neue Küche angeschafft worden. Hinzu kommen Theke, Tische, Stühle, Reinigungsmaschinen sowie eine Musikanlage. Alles in allem für einen Betrag, der bei mehr als 60.000 Euro liegen dürfte.
„Unser Ziel ist es, dass wir mit der Vermietung der Bürgerhalle so schnell wie möglich starten“, sagt Peter Neuhaus, blickt damit voraus auf das kommende und zurück ins Jahr 2019. „Vor Corona sind wir auf rund 40 Vermietungen gekommen.“ Dann kam der Krisen-Doppelwumms: erst die Pandemie, dann die Flutkatastrophe.
Bürgerhalle als Basis für das Vereinsleben
Die Bürgerhalle soll Treffpunkt werden – so wie beim Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende, der sonst auf dem Platz zwischen Haus Dahl, Kirche und Märkischer Bank stattgefunden hat, nun aber auch wegen der Flut umverlegt wurde. „Wir haben ja keine Kneipe mehr im Dorf“, sagt Peter Neuhaus. „Wir wollen hier einen Treffpunkt schaffen, einen Beitrag dazu leisten, dass das Vereinsleben in Dahl weiter eine Basis hat.“