Hagen. Hagen startet eine neue Offensive bei den Themen Sauberkeit und Sicherheit. Hier ein Blick auf die neuen Vorstellungen der Verwaltung.

Mehr Personal, kostenlose Sperrmüllabfuhr, weitere zentrale Wertstoffhöfe, Einführung der Gelben Tonne, eine neue Software für eine zentrale Koordinierungsstelle beim Stadtordnungsdienst und mehr Sicherheit im Bahnhofsquartier: Die Stadt Hagen möchte das Maßnahmen-Spektrum noch einmal erweitern und zugleich die Gangart bei den Themen Stadtsauberkeit und Sicherheit durch den Einsatz von mehr Personal und kompromissloses Sanktionieren noch einmal verschärfen.

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WP-Redakteur Martin Weiske
Von Martin Weiske zum ThemaOrdnung und Sauberkeit

„Obwohl wir in der Vergangenheit bereits viel getan haben, reicht das im Ergebnis noch nicht“, kündigt Oberbürgermeister Erik O. Schulz weitere Anstrengungen an. Die Grundlagen dafür soll die Politik noch vor der Weihnachtspause durch entsprechende Entscheidungen schaffen. Dabei nimmt die Stadt allein 800.000 Euro pro Jahr für zusätzliches Personal in die Hand, hinzu kommen weitere Sachkosten. „Dieses Geld könnte man sich schenken, wenn Menschen sich an Regeln des Zusammenlebens halten, die nicht überbordend anstrengend sind“, betont Schulz, dass er diese Mittel lieber in Bildungs- und Umweltprojekte investieren würde.

Konzentration auf Hotspots

Dabei ist man im Rathaus überzeugt, dass die Vermüllung in Hagen kein gesamtstädtisches Problem sei, sondern sich auf Hotspots konzentriere. Identifiziert wurden neben dem Wilhelms-, Bodelschwingh- und Friedensplatz auch die Bohne, die Elbershallen sowie der Hauptbahnhof. Hinzu kommen die Parks, Denkmäler, Containerstandorte und Bushaltestellen. Hier sollen – unterstützt durch eine neue Software und koordiniert durch eine personell verlässlich ausgestattete zentrale Koordinierungsstelle – die Reinigungsanstrengungen von Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) und Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) besser abgestimmten und somit effizienter gestaltet werden.

Oberbürgermeister Erik O. Schulz würde die Gelder lieber für sinnvollere Dinge investieren.
Oberbürgermeister Erik O. Schulz würde die Gelder lieber für sinnvollere Dinge investieren. © WP | Michael Kleinrensing

Zugleich soll das Team der Wastewatcher um vier Stellen aufgestockt werden, um hier ebenfalls die Schlagkraft zu erhöhen. Zugleich wird der Personalschlüssel des Stadtordnungsdienstes von 18 auf 24 Stellen aufgestockt, um mehr Ermittlungs- und Kontrollteams auf die Straße zu bringen. „Wir müssen Sicherheit und Sauberkeit zusammen denken – das gibt es allerdings nicht umsonst“, unterstreicht Ordnungs- und Umweltdezernent Sebastian Arlt.

16 weitere Stellen geplant

Dabei reklamiert er für den in die Schlagzeilen (Nötigung, Rassismus, Corona-Verschwörer, Körperverletzung) geratenen Ordnungsdienst, sich neu erfunden zu haben und auf einem neuen Niveau künftig viel systematischer arbeiten zu können. Insgesamt 16 weitere Stellen möchte sich Hagen leisten, um die Dienstzeiten in diesen Ressorts auszuweiten, die Erreichbarkeit zu verbessern und im Bedarfsfall zügig vor Ort sein zu können. Zugleich verbessert sich der Service für die Bürger, die ihre Anliegen künftig direkt beim Stadtordnungsdienst platzieren können.

Dezernent Sebastian Arlt möchte die Themen Sauberkeit und Sicherheit stets gemeinschaftlich betrachten.
Dezernent Sebastian Arlt möchte die Themen Sauberkeit und Sicherheit stets gemeinschaftlich betrachten. © WP | Michael Kleinrensing

Flankierend sollen zudem die Gelben Säcke im Rahmen eines neuen Abfallwirtschaftskonzeptes flächendeckend durch eine Wertstofftonne ersetzt werden. Weitere Wertstoffhöfe – einer davon in der Donnerkuhle, ein weiterer nach Möglichkeit im Hagener Norden – sollen niederschwellig die Entsorgungsmöglichkeiten in der Stadt weiter verbessern. Zudem gibt es einen Paradigmenwechsel: Hagen will durch eine Erhöhung der Müllgebühren die kostenlose Sperrgutabfuhr an der Haustür etablieren.

Hochschule blickt auf Bahnhof

Ein besonderes Augenmerk soll zudem auf den Bahnhofsvorplatz gerichtet werden. Im Rahmen einer zweijährigen Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal soll im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung nach Lösungen geforscht werden, die Situation rund um den Berliner Platz zu verbessern. Dabei reicht das Spektrum von mehr Grün über zusätzliche Streetworker bis hinzu baulichen Optimierungen anlässlich der ohnehin geplanten Stadtteilentwicklungsmaßnahmen.