Hagen. In den letzten zwei Wochen meldet das RKI 25 Corona-Tote in Hagen. Was dahinter steckt und warum die Booster-Impfung wichtig ist.

Die Corona-Todeszahlen waren in den letzten zwei Wochen alarmierend hoch. 25 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona – und das innerhalb einer so kurzen Zeit. „Diese Zahl hängt eng mit den Ausbruchsgeschehen in den Seniorenheimen zusammen“, erklärt Stadt-Sprecherin Clara Treude. „Zuletzt ist es in mehreren Heimen zu Ausbrüchen gekommen, insgesamt gab es 325 positiv getestete Personen. Im Rahmen der Ausbruchsgeschehen hatten wir 17 Todesfälle zu beklagen – das entspricht 5,2 Prozent, das ist nicht wenig“, ordnet Treude ein.

Unterscheiden müsse man dabei, wie schon seit Beginn der Pandemie, wer an und wer mit Corona verstorben sei. So seien in zehn Fällen Seniorinnen und Senioren tatsächlich den Folgen ihrer Corona-Infektion erlegen, in sieben Fällen war die Infektion nicht die Todesursache und es gab andere medizinische Gründe.

Appell für vierte Impfung

Auffällig dabei ist laut dem städtischen Gesundheitsamt, dass von den verstorbenen Senioren ein Großteil nicht geboostert gewesen sei. „Bei ihnen lag die letzte Impfung länger als ein Jahr zurück. Wir beobachten zudem vorwiegend milde Krankheitsverläufe bei Senioren, die eine Auffrischungsimpfung erhalten haben“, formuliert Treude den Appell des Hagener Gesundheitsamtes, das das Bewusstsein für die Wichtigkeit einer vierten Impfung schärfen will. Diese wird bislang für Personen für Personen ab 60 Jahren und besonders vulnerable Gruppen empfohlen.

Dazu zählen neben Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflegeeinrichtungen auch Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, Mitarbeiter in Einrichtungen der Eingliederungshilfe oder Personal in medizinischen Einrichtungen sowie Pflegeeinrichtungen. „Wir empfehlen gerade Senioren, ihre Corona-Impfungen auffrischen zu lassen und sich auch gegen Influenza impfen zu lassen“, so Treude weiter.

Fälle in zehn Einrichtungen

Mit Blick auf die Ausbruchsgeschehen und die aktuelle Lage betont die Stadt-Sprecherin: „In den Senioreneinrichtungen waren zuletzt viele infiziert, wir beobachten aber nun, dass die Fallzahlen wieder rückläufig sind. Aktuell sind noch rund zehn Einrichtungen von einzelnen oder mehreren Fällen betroffen.“ Ein Großteil der Infizierten sei wieder genesen. Alle betroffenen Einrichtungen – in allen greifen besondere Corona-Sicherheitskonzepte – würden eng vom Gesundheitsamt betreut und es gebe einen regelmäßigen Austausch.

Als Impfmöglichkeit fällt zudem jetzt das Angebot in der Stadthalle wieder weg, „dort wird aktuell zurückgebaut“. Es habe sich dabei um ein temporäres Angebot gehandelt, dass vor allem für den Start der Booster-Impfungen gedacht gewesen sei. Ansprechpartner für Impfungen sind nun in erster Linie die Hausärzte oder auch Apotheken.