Hagen. Eine Umfrage der Handwerkskammer zeigt: Die Energiepreise und Inflationsraten, teure und teils fehlende Baustoffe bereiten vielen Firmen Sorgen.

Steigende Energiepreise und Inflationsraten, teure, teils fehlende Baustoffe: Die Stimmungslage im Handwerk bleibt nach wie vor angespannt. Das belegt die Herbst-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, der auch Hagen angehört. Gerade einmal noch 47 Prozent der in Hagen befragten Betriebe bewerten die Geschäftslage derzeit als gut – damit fallen die Umfragewerte sogar noch schlechter aus, als zur Pandemie-Hochzeit (2021: 63 Prozent). 39 Prozent gaben bei der Umfrage für die Geschäftslage immerhin noch ein „befriedigend“ an.

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Die Sorgen also bleiben. Und viele Betriebe rechnen angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen damit (rund 41 Prozent), dass sich die Geschäftslage in den kommenden Monaten weiter verschlechtern oder gleichbleiben wird (46 Prozent). Im Herbst 2020 rechneten gerade einmal 9 Prozent der Unternehmen mit einer Verschlechterung.

Es fehlt an Planungssicherheit

„Die historisch niedrigen Erwartungen für das kommende Jahr zeigen, wie stark verunsichert unsere Betriebe sind“, sagt Kammer-Präsident Berthold Schröder über die Entwicklung, die nicht nur in Hagen zu beobachten ist. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs seien eine erhebliche Belastung. „Dem Handwerk fehlt es angesichts der unvorhersehbaren wirtschaftlichen Entwicklung an der nötigen Planungssicherheit. Neben der Sicherung ihrer Liquidität sorgen sich die meisten Unternehmen um die Eindämmung der Energiekosten.“

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Verkaufspreise steigen weiter

Konjunkturindikatoren wie Umsatz, Nachfrage oder Investitionen sind im Kammerbezirk teils deutlich rückläufig. In Hagen gaben immerhin rund 30 Prozent der Befragten an, dass ihre Umsätze im Vergleich zum vergangenen Jahr weiter gesunken sind. Bei immerhin aber 25 Prozent (Vorjahr: 33 Prozent) der Betriebe seien trotz der angespannten Lage Umsatzsteigerungen zu verbuchen.

Besonders prägnant ist in allen Städten und Kreisen die Entwicklung der Verkaufspreise: Über alle Gewerke hinweg sind diese bei 74 Prozent der befragten Unternehmen gestiegen (Höchstwerte: 88 Prozent der Betriebe des Nahrungsmittelhandwerks und 81 Prozent der Ausbaugewerbe). In Hagen gaben 70 Prozent der Unternehmen an, dass die Verkaufspreise gestiegen sind – ein Großteil (71 Prozent) rechnet zudem damit, dass sie künftig noch weiter steigen werden.

Hauptgrund sind laut Handwerkskammer neben den Verbraucherpreisen die eklatant hohen Energiekosten, die immer stärker zum ausschlaggebenden Faktor für die Sicherung unternehmerischer Existenz werden.