Hagen. Der Wirtschaftsbetrieb investiert fast 10 Millionen Euro in Hagen. Was im Neubau untergebracht wird und wie lange die Arbeiten noch dauern:

Es geht in die siebte Etage, dann noch ein paar Treppen rauf bis aufs Flachdach des Wirtschaftsbetriebs Hagen an der Eilper Straße. Aus 25 Metern Höhe kann man einen Blick auf das erhaschen, was hier entsteht. Der Rohbau steht. Vier eingerüstete Etagen. In den nächsten Monaten sollen noch verschiedene Gewerke ihre Arbeit hier verrichten.

„Bislang liegen wir gut im Zeitplan. Der Neubau soll, wenn alles gut geht, im kommendem Sommer im August fertig werden“, sagt Michael Greive, stellvertretender WBH-Vorstand. Ein Schnäpschen auf der Baustelle. Ein Glas fliegt aus der ersten Etage auf den Boden – es ist Richtfest. Denn dieser Rohbau, der nach bereits 15 Monaten Bauzeit noch Baustellen-Charme versprüht, soll künftig die drängenden Platzprobleme des Wirtschaftsbetriebs lösen.

9,6 Millionen Euro Investition

„Als wir vor Jahren hier das Rechenzentrum der Stadt gebaut haben, sind dadurch viele Garagen und somit auch viel benötigter Raum abhanden gekommen“, erklärt Greive. Hinzu kommt: Durch die Digitalisierung, vor allem auch in den Schulen, hat sich der IT-Betrieb (Fachbereich 15) deutlich vergrößert und benötigt zusätzliche Büros. Und die sollen hier entstehen. Also unter anderem. „Denn es ist vielmehr ein Kombinations-Gebäude“, sagt Michael Greive. Im Erdgeschoss sind eine Lkw-Fahrzeughalle mit Schwerlastregalen und ein kleiner Werkstattbereich geplant.

Lager und Büroräume

Ein Geschoss soll als Lager dienen – und im zweiten und dritten Obergeschoss finden ab nächstem Jahr rund 66 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WBH sowie des städtischen Fachbereichs für Informationstechnologie und Zentrale Dienste Platz. „Ein Konferenzraum mit Foyer sowie eine Dachterrasse schließen den Neubau im Dachgeschoss ab. Hier wird demnächst auch der Vorstandsbereich untergebracht“, gibt Greive Einblicke in die rund 10-Millionen-Euro-Investition am Standort. Geplant wird der Neubau vom Büro Schmahl + Gerigk Architekten.

„Wir haben hier rund 900 Quadratmeter Nutzfläche pro Etage – in Summe rund 4500 Quadratmeter“, sagt Diplom-Ingenieurin Sandra Kroppach vom zuständigen Büro. Auf das Dach der Immobilie soll zudem eine Photovoltaikanlage gebaut werden – zwei weitere kommen an anderen Stellen auf dem WBH-Gelände hinzu.

Beim Richtfest (von links): Henning Keune, Erik O. Schulz, Sandra Kroppach, Stefan Gerigk und Moritz Gerigk
Beim Richtfest (von links): Henning Keune, Erik O. Schulz, Sandra Kroppach, Stefan Gerigk und Moritz Gerigk © WP | Laura Handke

„Nach einem besonderen Jahr an dieser Stelle 9,6 Millionen Euro zu investieren, ist doch ein besonderes Zeichen für die Stadt“, erinnerte Oberbürgermeister Erik O. Schulz unter anderem an die Herausforderungen, die allein das Hochwasser für die Mitarbeiter der städtischen Tochtergesellschaft mit sich brachte.

Guter Fortschritt trotz Materialengpässen

„In den 15 Monaten wurde die wesentliche Basis für den Neubau geschaffen, man kann beobachten, wie die Vision hier wächst. Wir sind bislang im Zeitplan geblieben und sind optimistisch, dass trotz der Herausforderungen dieser Zeitplan auch eingehalten werden kann“, spielte Baudezernent und WBH-Vorstand Henning Keune beispielsweise auf Material-Engpässe angesichts des Ukraine-Krieges und die ohnehin schwierige Situation im Bausektor sowie überraschende Funde im Baugrund (alte, gemauerte Kanäle) an.

Aber an dieser Stelle zunächst die positive Nachricht: Der Rohbau steht, das Richtfest ist gefeiert – für dieses für den WBH so wichtige Projekt. Allerdings braucht es noch ein wenig Geduld, bis die neuen Räume bezogen werden können. Und die nächsten Monate werden zeigen, ob der ambitionierte Zeitplan auch wirklich eingehalten werden kann.