Hagen. Die Bäckerei Borggräfe hat zwei Filialen von Käsgen übernommen. Die Bäckerei am Boeler Marktplatz hat geöffnet, aber wie geht es auf Emst weiter?

Bei Borggräfe am Boeler Marktplatz in Hagen brummt es. Fast alle Tische sind im Café der Genussbäckerei besetzt, und auch draußen an den Tischen ist viel los. Der direkte Anschluss an den Supermarkt Edeka scheint goldwert zu sein.

Die Bäckerei Borggräfe hat die frühere Bäckerei Käsgen am Boeler Marktplatz sowie das Café Käsgen auf Emst im September von Dieter Käsgen gekauft („Meine beiden Sahnestücke“, wie Dieter Käsgen selbst sagte). In Boele wurde ein „fliegender Wechsel“ vollzogen, sprich, am 30. September schloss Käsgen, am 1. Oktober lief der Betrieb unter Borggräfe weiter.

Zettel informiert über Inhaberwechsel

Und auf Emst an der Gerhart-Hauptmann-Straße? Das Café samt Bäckerei, das sich nur einen Steinwurf entfernt vom Rewe-Supermarkt befindet, ist seit dem 1. Oktober geschlossen, die Tür ist mit Zetteln, die über den Inhaberwechsel informieren, bestückt.

„Emst muss vorerst geschlossen bleiben“, sagt Daniel Purpur, der gemeinsam mit Christian Pfeiffer die Geschäftsführung bei Borggräfe inne hat, „wir haben einfach zu wenig Personal“. Außerdem würden noch Details des Mietvertrags geklärt.

Café Käsgen auf Emst wurde von der Genussbäckerei Borggräfe übernommen. Seit dem 1. Oktober ist der Betrieb geschlossen.
Café Käsgen auf Emst wurde von der Genussbäckerei Borggräfe übernommen. Seit dem 1. Oktober ist der Betrieb geschlossen. © Yvonne Hinz

Die vier Mitarbeiterinnen, die bislang auf Emst gearbeitet haben, sind momentan am Boeler Marktplatz im Einsatz, um dort ins Kassensystem eingearbeitet und mit den Borggräfe-Abläufen vertraut gemacht zu werden. Und um den dortigen Ansturm mit abzufedern.

„Boele ist eine sehr personalintensive Filiale, das hab’ ich nach den ersten Tagen schon gemerkt, hier brauchen wir mindestes zwölf Leute Personal“, sagt Daniel Purpur. Deshalb werden die vier Mitarbeiterinnen von Emst vorerst auch in Boele eingesetzt.

Bis mindestens 2. November bleibt Café auf Emst geschlossen

„Wir möchten sechs bis sieben weitere Vollzeitkräfte für Boele und Emst anstellen und führen derzeit Gespräche“, sagt der Geschäftsführer, „doch bis mindestens 2. November muss das Café auf Emst geschlossen bleiben“.

Die Emster (Stamm)-Kunden brauchen also noch etwas Geduld - in frühestens zwei Wochen können sie wieder Brötchen, Brot, Torten und Kuchen im früheren Käsgen-Café, das über 40 Sitzplätze drinnen und 20 im Außenbereich verfügte, kaufen.

Die Boeler Bäckerei samt Café ist mit ihren 50 Sitzplätzen im Innen- und weiteren 50 Sitzplätzen im Außenbereich um einiges größer.

20 Filialen in der Region

Apropos groß: In den letzte Jahrzehnten ist Borggräfe ordentlich gewachsen. „Wir betreiben mittlerweile 20 Filialen in der Region“, sagt Daniel Purpur. Übrigens wurde der Betrieb 1928 von der Familie Borggräfe in Hagen - in Westerbauer - gegründet, „von meinem Urgroßvater“, lächelt Daniel Purpur, der den Betrieb 2017 von seinem Onkel mütterlicherseits übernommen hat und sich Christian Pfeiffer als weiteren Geschäftsführer an die Seite geholt hat.

Während Christian Pfeiffer gelernter Bäcker- und Konditormeister sowie BWLer ist, kümmert sich Daniel Purpur hauptsächlich um den kaufmännischen Bereich, „wir sind ein eingespieltes Team und ergänzen uns gut“, sagt Daniel Purpur.

Zwei Filialen in Westerbauer

Neben dem heutigen Hauptsitz in Sprockhövel findet man Borggräfe-Filialen in u.a. Wetter, Gevelsberg, Schwelm und Wuppertal. In Hagen ist Borgräfe seit einiger Zeit mit zwei Filialen in Haspe-Westerbauer (im Rewe-Markt sowie im Gesundheitszentrum) vertreten, „und nun ja auch in Boele und in Kürze dann hoffentlich auch auf Emst“, ergänzt Daniel Purpur.

Weitere Infos: Früher gab es in Hagen mehrere Käsgen-Filialen: die „Haupt-Bäckerei“ an der Hospitalstraße schräg gegenüber der Fleischerei Schnettler, eine Filiale an der Boeler Straße, eine am Boeler Markt, eine in Boelerheide und das Café Käsgen samt Bäckerei auf Emst an der Gerhart-Hauptmann-Straße. Über die Jahre zog sich Dieter Käsgen an den genannten Standorten zurück, da es unter anderem immer schwieriger wurde, Personal zu finden.