Halden. Der Wirtschaftsbetrieb hat am Friedhof in Hagen-Halden neue Tore und einen Elektrozaun aufgestellt. Das soll ungebetene Besucher fernhalten.
Die Beschwerden der Anwohner scheinen Wirkung zu zeigen: Nachdem Wildschweine in den letzten Wochen immer wieder Gärten und Grabstätten auf dem Haldener Friedhof verwüstet haben, hat der Wirtschaftsbetrieb, der für den Friedhof zuständig zeichnet, jetzt reagiert. „Wir haben den Friedhof jetzt mit einem Elektrozaun abgesichert“, sagt Gabriele Zmarowski, Sprecherin des Wirtschaftsbetriebs Hagen. Der Zaun, der nur im vorderen Bereich des Areals aufgestellt wurde, wird erst am Abend eingeschaltet und morgens vom ersten Mitarbeiter, der dort eintrifft, wieder abgestellt.
Der hintere Bereich des Friedhofs ist ohnehin nicht frei zugänglich und zum Teil von einer Mauer oder dichten Hecken umgeben. „Wir müssen an einer Stelle noch an einem Heckenbereich nachbessern, aber dafür müssen wir zunächst die Vogelschutz-Zeit abwarten“, erklärt Sven Fischer, Mitarbeiter des WBH und zuständig für die Instandhaltungen auf den städtischen Friedhöfen, der den Zaun hier installiert hat. Insgesamt seien rund 500 Laufmeter aufgestellt worden. Zusätzlich dazu gibt es nun zwei stabile Tore, die die Eingangsbereiche sichern und es den Wildschweinen unmöglich machen sollen, auf den Friedhof zu gelangen.
Nicht lebensgefährlich
„Der Zaun hat eine Spannung von 5000 bis 6000 Volt. Der Kontakt ist weder für Menschen noch die Tiere lebensgefährlich“, erklärt Zmarowski. Er diene lediglich zur Abschreckung der Wildschweine, die zuletzt fast täglich auf den Friedhof kamen und dort auf der Suche nach Nahrung den Boden umgegraben haben und habe die übliche Spannung eines Wild- bzw. Weidezaunes. Die Kosten von rund 3000 Euro trägt der WBH selbst. „Wir sind froh, dass wir das so zügig umsetzen konnten“, hofft man beim Wirtschaftsbetrieb, dass sich damit die immer wiederkehrenden Probleme mit den Tieren erledigt haben.
Das zumindest beobachtet Anwohner Wolfgang Simon nach den ersten Tagen, in denen der Zaun nun schon steht. Er war zuletzt immer wieder selbst betroffen und musste die Grabstelle seiner Angehörigen mehrfach neu herrichten.„Das hat Zeit und Nerven gekostet. Seitdem der Zaun da ist, ist es ruhig. Es gab – soweit ich weiß – zum Glück keine weiteren Vorfälle. Schön, dass hier etwas passiert ist“, freut sich Simon über die Lösung, auf die viele Haldener wochenlang gehofft haben.
Sichtungen im Ort
Das bestätigt auch Bernd Hauff, der mit seiner Familie in der Nähe des Friedhofes wohnt: „Wir sind froh, wenn das ganze Thema damit jetzt endlich ein Ende findet. Auch wir haben Grabstätten von Angehörigen auf dem Haldener Friedhof und es war, vor allem auch für meine Mutter, immer schlimm, die Gräber so verwüstet vorzufinden.“
Zumindest eine „Baustelle“ ist damit nun behoben. Aber auch in den Gärten, in denen die Wildschweine – es waren zwei Bachen mit mehrere Frischlinge – zuletzt immer wieder auftauchten, scheint es in den letzten Tagen ruhiger geworden zu sein. „In den Gärten gab es soweit ich weiß keine großen Probleme mehr. Die Wildschweine werden aber immer wieder mal im Ort gesichtet. Zuletzt wohl am Spielplatz“, weiß Hauff aus Gesprächen mit anderen Haldenern.