Hagen. Er ist modrig, es riecht faul, er droht zu kippen. Der Ischelandteich in Hagen soll aber unbedingt gerettet werden. Das ist der Stand der Dinge:
Der Regen der letzten Tage mag ein bisschen mehr Wasser gebracht haben. Am grundsätzlichen Problem ändert er aber rein gar nichts: Der Ischelandteich ist in Gefahr. Das Gewässer, das zuletzt mit einem wenig schmeichelhaften Anblick und einem modrig-faulen Geruch Spaziergänger in Hagen eher abstieß als anlockte, droht zu kippen. Sauerstoffmangel kann dazu führen, dass es mit jeglichem Leben im Wasser ein Ende hat. Dahinter steckt ein Kreislauf: Wasser aus dem Bach fließt nicht ausreichend nach. Das dann flache Gewässer erwärmt sich schneller.
Nun soll nach dem Willen der Politik mit aller Macht gegengesteuert werden. Denn das einst klare Wasser hatte sich zuletzt eher in eine braune Brühe verwandelt. Eine Schlammschicht bedeckt den Grund. Algen schwimmen auf der Wasseroberfläche. Die Qualität hatte augenscheinlich noch einmal gelitten, als wochenlang die Fontäne ausgefallen war.
Antrag zum Ischelandteich einstimmig angenommen
Grund genug für die SPD, in der Bezirksvertretung Mitte das Thema noch einmal auf die Tagesordnung zu bringen. Einstimmig wurde ein Antrag unter dem Titel „Erhalt und Sanierung Ischelandteich“ auf den Weg gebracht.
Was dahinter steckt, fasste der SPD-Fraktionsvorsitzende Jörg Meier noch einmal zusammen: „Wir sollten alles daran setzen, den Teich so wie er ist zu erhalten“, so Meier, der darauf verwies, dass das Gewässer mit seiner Fläche von rund 14.000 Quadratmetern ausdrücklich im Klimaschutzkonzept der Stadt Hagen erwähnt sei. „Wir sollten auf gar keinen Fall irgendeinen Kompromiss akzeptieren, der eine Verkleinerung oder gar eine komplette Aufgabe vorsieht. Dieser Teich hat eine enorm wichtige Funktion in einem Stadtteil, der klimatisch ohnehin benachteiligt ist.“
Prüfung durch den Wirtschaftsbetrieb Hagen
Aussagen, die keiner der Bezirksvertreter in Zweifel zieht. Und dass das Thema auch in der Umweltverwaltung und beim Wirtschaftsbetrieb Hagen Priorität genieße, unterstrich Bezirksbürgermeister Ralf Quardt (CDU): „Es gibt von allen Seiten den festen Willen, diesen Teich – so wie er ist – zu erhalten“, berichtete er von den Ergebnissen eines runden Tisches. „Der Wirtschaftsbetrieb Hagen prüft derzeit, wie und ob der Teich ausgebaggert werden kann.“
Im jetzt auf den Weg gebrachten Antrag ist von einem Sanierungskonzept die Rede. Die zusammenhängenden Grünflächen um und oberhalb des Parkes sollten eine Art Schwammfunktion erhalten und den Teich künftig speisen. Die Anlage erfülle wichtige Funktionen im Hinblick auf den Klimawandel, der mit Trockenheit, Hitze und Starkregenereignissen einhergehe. Letztlich wird auf Fördermittel verwiesen, die aus einem Klima- und Transformationsfond zur Verfügung stehen. Allerdings: Die Zeit drängt. Bis Mitte Oktober müssten die Mittel beantragt sein.
Teich ist Begegnungsort im Stadtteil
Dabei hebt die SPD nicht nur auf die klimatische Funktion von Teich und Park ab: „Der Teich hat eine hohe Aufenthaltsqualität und stellt einen wichtigen sozialen Begegnungsort für den stark verdichteten Wohnstandort dar“, heißt es da. Der Stadtteil sei geprägt durch einen hohen Migrationsanteil und einen hohen Anteil an jungen Familien mit Kindern. Teich und Brücke seien Identifikationsfaktoren.