Hagen. Energiekrise und Inflation – die Armut in Hagen nimmt zu. Eine Spaltung der Stadtgesellschaft droht – ein Kommentar.
Da sitze ich also in meinem Einfamilienhäuschen, schmeiße am Abend den Kamin an und ärgere mich, dass die Energieanbieter mich über die nächste Preiserhöhung informieren und dass die Kompensation der Regierung so kläglich ausfällt. All das ist ärgerlich, ja. Aber existenzbedrohend für mich? Wohl kaum.
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Was aber machen explodierende Preise mit jenen, die ohnehin schon jeden Cent zweimal umdrehen müssen? Und so traurig das ist: Davon gibt es in Hagen mehr als in vielen vielen anderen Städten. Die Zahl der Arbeitslosen ist chronisch hoch, die Zahl derjenigen, die in Hartz-4 gerutscht sind und aus diesem Teufelskreis nicht herauskommen, erst recht. Dazu noch jene Menschen, die vor Krieg und Krisen aus anderen Ländern geflohen sind und bei uns Schutz suchen.
Die volle Wucht der Krise
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Sie alle trifft diese Krise mit einer Wucht, wie ich selbst sie mir vor dem warmen Kamin kaum ausmalen kann. Und während Politiker geradezu hilf- und orientierungslos Entlastungspakete auf den Weg bringen, die diesen Namen kaum verdienen, werden die Schlangen vor den sozialen Einrichtung unaufhaltsam länger. Einer Stadtgesellschaft, als deren Teil ich mich fühle, droht eine tiefe Spaltung.