Hagen. Verzögerungen, die gute Chancen bieten: Aktuell gibt es in Hagen noch 511 offene Ausbildungsstellen. Bewerbungsfrist ist noch nicht abgelaufen.

Mit dem 1. August ist auch in Hagen der wesentliche Starttermin für viele betriebliche Ausbildungen gekommen, doch sind die Rahmenbedingungen anders als früher. Zu diesem späten Zeitpunkt bestehen in vielen Berufen noch die besten Chancen, denn kurz vor Ende der Sommerferien gibt es in der Volmestadt mehr Ausbildungsplätze als Bewerber und Bewerberinnen: Aktuell stehen 511 offenen Ausbildungsstellen 451 junge Ausbildungssuchende gegenüber.

Nach zwei schwächeren Jahren ist die Ausbildungsbereitschaft der heimischen Unternehmen stark gestiegen. Sie melden inzwischen sogar mehr Ausbildungsstellen als in den Jahren vor der Pandemie – von Oktober bis Juli waren es in Hagen 1.375 Stellen, damit 213 oder 18,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig gab es mit fast 1.800 jungen Menschen etwas mehr Interessierte an betrieblichen Ausbildungsangeboten – ein Anstieg von 21 oder 1,2 Prozent zum Vorjahr.

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„Auch wenn heute das Ausbildungsjahr offiziell beginnt: Der 1. August ist nicht das Ende der Bewerbungsfrist!“, verdeutlicht Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Viele Ausbildungsbetriebe sind flexibel und suchen weiter nach den richtigen Nachwuchskräften.“

Verzögerungen bieten Chancen

In den meisten Fällen könne man bis zum Jahresende noch in eine Ausbildung einsteigen. „Gerade in diesem Jahr gibt es so viele Verzögerungen wie nie zuvor. Verzögerungen, die gute Chancen bieten. Wir sind auf dem besten Weg vom Stellen- zum Bewerbermarkt“, so Heck. Nachdem bei der Aktion „Praktikum Jetzt!“ mit den Partnern des Ausbildungskonsens in den Sommerferien Jugendliche von den vielfältigen Praktika-Angeboten der heimischen Unternehmen Gebrauch machen konnten, werden im August zwei zusätzliche Endspurtbörsen organisiert, auf denen das gesamte aktuelle Ausbildungsangebot auch durch die Betriebe selbst präsentiert wird.

Aktuell kommen in Hagen rechnerisch 110 Ausbildungsstellen auf 100 Bewerberinnen und Bewerber. Den Grund dafür sieht die Ausbildungsmarkt-Expertin neben der wieder belebten Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in der demografischen Entwicklung und in dem rückläufigen Interesse an dualer Ausbildung. Viele Jugendliche suchen nach Alternativen wie einem Studium: „Dies führt dazu, dass die Studierneigung mit der beruflichen Bildung zunehmend in Konkurrenz tritt. Wir dürfen nicht nachlassen, den jungen Menschen Perspektiven und Möglichkeiten aufzuzeigen, die eine Berufsausbildung bietet und sie davon zu überzeugen, dass sie ein guter und erfolgversprechender Weg in die eigene berufliche Zukunft ist.“

Möglichkeit für professionelle Beratung

Heck empfiehlt den engen Kontakt zur Berufsberatung: „Wir finden gemeinsam mit den Bewerberinnen und Bewerbern Vorlieben, Chancen und Möglichkeiten heraus, unterstützen bei der Vorbereitung von Bewerbungen und Bewerbungsgesprächen – und kennen die hiesigen Ausbildungsbetriebe. Auch wer sich bis jetzt noch gar nicht gemeldet hat: Anrufen, jetzt geht noch was. Ich freue mich über jeden, der eine professionelle Beratung sucht!“

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Jugendliche, die sich beruflich orientieren möchten, können sich jederzeit bei der Berufsberatung kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 00. Wichtige Informationen bietet auch die Homepage der Jugendberufsagentur: www.jba-hagen.de. Arbeitgeber können jederzeit freie Arbeits- und Ausbildungsplätze kostenfrei melden unter: 0800 / 4 5555 20. Hier können sie auch Beratung zu Förderleistungen erhalten