Hagen. Was machen die Menschen in Hagen an heißen Tagen? Ins Freibad gehen sie jedenfalls immer seltener.

Der Sommer ist bald vorüber, die Saison in den Hagener Freibädern bereits beendet. Und trotz der zahlreichen Hitzetage war der Besucherandrang sowohl im Hengstey- als auch im Hestertbad zurückhaltend. „Das kann mehrere Gründe haben, die jedoch nicht klar messbar sind“, sagt Alicia Pieper, Sprecherin der Hagenbad GmbH, die die Bäder in der Stadt betreibt.

Im Hestertbad wurden seit der Öffnung am 14. Mai bis zum letzten Badetag am 7. September 46.024 Besucher gezählt, in Hengstey (geöffnet seit 3. Juni, geschlossen am 4. September) waren es 30.696. Macht zusammen 76.720. Vergleiche mit den beiden Vorjahren verbieten sich, da die Bäder 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht geöffnet wurden.

Drastischer Einbruch schwer erklärbar

Interessant sind jedoch die Zahlen aus den Jahren 2018 und 2019, die beide ebenfalls von sehr trockenen Sommermonaten geprägt waren. Im Sommer 2018, der hinsichtlich der Witterung ähnlich heiß und trocken ausfiel wie 2022, strömten noch 69.108 Menschen ins Hestert- und 51.086 ins Hengsteyseebad (insgesamt 120.194). 2019 waren es 48.294 auf der Hestert und 40.167 in Hengstey (88.461).

In diesem Jahr besuchten somit 36,2 Prozent weniger Menschen ein Freibad in Hagen als im Vergleichsjahr 2018. Wie gesagt, die Hagenbad GmbH kann sich diesen drastischen Einbruch nicht erklären: „Es lässt sich allenfalls spekulieren, ob gesellschaftspolitische Themen wie die Inflation oder eine nachwirkende Vorsicht aufgrund der Corona-Pandemie eine Begründung darstellen könnten“, so Alicia Pieper.

Wie alle anderen kommunalen Bäder sind die Freibäder in Hengstey und auf der Hestert defizitär. 2019, dem letzten Vor-Corona-Jahr, lag das Minus bei rund 900.000 Euro, 2018 belief es sich aufgrund wesentlich höherer Besucherzahlen nur auf rund 760.000 Euro. Für dieses Jahr liegt die Schlussabrechnung noch nicht vor.

Traditionelles Hundeschwimmen

Bevor das Wasser aus den Becken abgelassen und die Freibäder für den Winter vorbereitet werden, veranstaltet die Hagenbad GmbH das traditionelle Hundeschwimmen. Während sich die Vierbeiner in Hengstey bereits am letzten Wochenende über die Abkühlung freuen durften, findet das Hundeschwimmen auf der Hestert am 25. September von 11 bis 16 Uhr statt.

Das Hundeschwimmen im Freibad Hengstey ist bereits vorüber.
Das Hundeschwimmen im Freibad Hengstey ist bereits vorüber. © WP-Archiv | Michael Kleinrensing

Das Freibad ist an diesem Tag exklusiv für Hunde freigegeben, denen ein abwechslungsreiches Programm mit vielen Aktionen wie Hundespaßrennen und Agility geboten wird. Außerdem gibt es an verschiedenen Ständen Infos und Zubehör rund um das Thema Hund.

Der Eintritt für einen Hund beträgt vier Euro. Frauchen, Herrchen und weitere Begleitpersonen können ihren Eintrittspreis selbst festlegen. Der Reinerlös der Veranstaltung wird zugunsten des Tierschutzvereins Hagen sowie des Vereins „Blaulichtpfoten“ gespendet.

Erneute Öffnung im Herbst ausgeschlossen

Eine erneute Freibad-Öffnung bei unverhofft warmem Oktober-Wetter ist nach Auskunft von Alicia Pieper auszuschließen – allerdings nicht, weil das Wasser durch das Hundeschwimmen verunreinigt wäre: „Das Beckenwasser wird zum Saisonende ohnehin noch einmal final umgewälzt, um Bakterienbildung in den Filtern vorzubeugen.“

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Aus energetischen Gründen wäre es allerdings nicht verantwortbar, die Freibäder im Oktober noch einmal zu öffnen, da die Beckenwassertemperatur dazu noch einmal kurzfristig aufgeheizt werden müsste, so die Hagenbad-Sprecherin: „Hinzu kommt, dass der Herbst dazu genutzt wird, um die Freibäder winterfest zu machen.“ Beispielsweise wird das Wasser in den Schwimmbecken zum Frostschutz um 60 bis 90 Zentimeter abgesenkt, damit die Leitungen im Winter nicht beschädigt werden können.