Hagen. 300 Millionen Euro will das Land NRW für Klimaschutz pro Jahr bereitstellen. So soll Geld für den Hochwasserschutz nach Hagen fließen.

Wenn sie die Folgen der Hochwasserkatastrophe noch einmal hautnah sehen wollen, müssen die Politiker der CDU Hagen aus dem Parteibüro nur ein paar Meter in Richtung Volme gehen. Immerhin: Das zentrale Bürgeramt im Rathaus ist seit einigen Wochen wieder geöffnet. Für die Rathaus-Galerie, einst Hagen größtes Einkaufszentrum, gilt das nicht. Im Herbst soll es frühestens so weit sein.

Jahrhundertflut wird das, was da im Mitte Juli 2021 über Hagen hereingebrochen ist, genannt. Dass aber tatsächlich 100 Jahre vergehen, bis die nächste Flut die Vier-Flüsse-Stadt heimsucht – da zumindest sind Jörg Klepper, Vorsitzender der CDU im Rat der Stadt Hagen, und Dennis Rehbein, Parteichef der Union, nicht so sicher. „Resiliente Schwammstadt“ ist ein Papier überschrieben, mit dem die Stadt um Fördermittel werben soll, damit Hagen auf das nächste Hochwasser zumindest besser vorbereitet ist.

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Mehr Hochwasserschutz für Hagen

„Was den Hochwasserschutz angeht, müssen wir mehr tun“, sagt Klepper, selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, der gemeinsam mit seinen Kameraden gegen die Flut gekämpft hat. „Es gibt viele gute Ideen. Aber wie bei allem: Letztlich geht es auch um Geld, damit die Konzepte schnell in die Umsetzung kommen.“

Dennis Rehbein (rechts), CDU-Kreisvorsitzender, und Fraktionschef Jörg Klepper wollen, dass Hagen sich um Fördermittel des Landes bewirbt, um den Hochwasserschutz zu verbessern.
Dennis Rehbein (rechts), CDU-Kreisvorsitzender, und Fraktionschef Jörg Klepper wollen, dass Hagen sich um Fördermittel des Landes bewirbt, um den Hochwasserschutz zu verbessern. © Michael Kleinrensing

Und genau darauf zielt der CDU-Antrag, der jetzt im Haupt- und Finanzausschuss abgesegnet wurde, ab. Die schwarzgrüne Landesregierung plant perspektivisch sechs Milliarden Euro in den kommenden 20 Jahren für den Klimaschutz in den Kommunen zur Verfügung zu stellen. Das sind immerhin 300 Millionen Euro pro Jahr.

CDU drängt aufs Tempo

Die Städte, so die CDU, könnten sich um diese Mittel bewerben. Und da wiederum sei durchaus Eile geboten. „Wir denken, dass hier auch das Windhundprinzip zum Tragen kommen könnte“, sagt Dennis Rehbein, „wir müssen zu den ersten Städten gehören, die sich beim Land um Fördermittel bewerben.“

Von daher fordert die Union in dem Antrag die Verwaltung auf, sich sofort mit dem Land in Verbindung zu setzen, um mehr über die konkreten Förderbedingungen zu erfahren. In einem zweiten Schritt solle die Stadt dann mögliche Ideen und Konzepte auf ihre Förderfähigkeit hin prüfen. Anträge seien dann schnellstmöglich fertigzustellen.