Hagen. Kontakte knüpfen und Netzwerken. Ein Blick in die Gruppe „Hagener Impuls“ des Business Network International. Nachgefragt unter Unternehmern.
Das Ziel ist schnell formuliert: Kontakte knüpfen und über Empfehlungen den Umsatz des eigenen Unternehmens in Hagen steigern. Doch ein Besuch der Regionalgruppe „Hagener Impuls“ des „Business Network International“, kurz BNI, zeigt schnell, dass es bei diesem Netzwerk noch um viel mehr geht als das eigene Unternehmen.
„Uns ist es wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Allen Mitgliedern ist bewusst, dass man mit der Ellbogen-Taktik heute nicht mehr weiterkommt. Für uns ist klar, dass wir nur durch gegenseitiges Miteinander etwas erreichen können“, erklärt Yannick Opitz, Geschäftsführer der Immobilien Fritze GmbH und Schatzmeister des Hagener Chapters (so werden die Regionalgruppen genannt).
26 Unternehmer vereint
Jeden Freitag treffen sich 26 Hagener Unternehmer und Unternehmerinnen zur Frühstückszeit im Arcadeon in Halden zum Austausch. Konkurrenz untereinander gebe es nicht, da jedes Chapter nur ein Mitglied pro Branche aufnimmt. „Jedes Mitglied genießt dadurch eine gewisse Exklusivität. Das Handwerk ist in unserer Gruppe mit den meisten Firmen vertreten. Wir haben aber auch Teilnehmer aus den Bereichen Immobilien, Marketing oder Werbetechnik. Das Netzwerk richtet sich grundsätzlich an alle Unternehmer und Unternehmerinnen, die Kundenkontakt haben“, so Opitz.
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Neben den wöchentlichen Treffen, finden regelmäßig sogenannte Vier-Augen-Gespräche statt: „Durch diese Gespräche lerne ich die Unternehmen der unterschiedlichen Mitglieder, aber auch die Personen dahinter besser kennen und kann sie dann guten Gewissens an potenzielle Kunden weiterempfehlen“, sagt Yannick Opitz.
Möglichkeit zum Austausch
Die Treffen jeden Freitagmorgen bieten den Mitgliedern auch die Möglichkeit sich auszutauschen. Vor allem die steigenden Lohn-, Material- und Energiekosten beschäftigen die Unternehmer besonders: „Zwar ist die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen in den vergangenen Wochen stark gestiegen, aber wir merken auch, dass die Privatkunden wieder mehr auf ihr Geld achten“, berichtet Elektrotechniker Michael Knoop.
Für den Hagener spielt aber auch die Wertschätzung seiner Mitarbeitenden eine immer größere Rolle, denn auch den Fachkräftemangel spüren die Firmen. „Wir bekommen kaum noch Auszubildende. Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, um neue Mitarbeitende zu gewinnen“, berichtet Daniel Bauer, Inhaber der Bauer BauTrock GmbH. „Unsere Auftragslage ist gut. Wasserschäden gibt es immer, das ist unser Vorteil. Aber auch wir merken, dass viele Leute ihr Geld zusammenhalten.“
Austausch in schwierigen Zeiten
Doch vor allem in schwierigen Zeiten sei der Austausch mit anderen Unternehmen wichtig: „Wir vertrauen uns und es wird offen über alles gesprochen. Das ist wichtig.“ Elektrotechniker Michael Knoop sei schon immer Netzwerker: „Durch die unterschiedlichen Kontakte und neuen Impulse, bekommst du nicht nur die Möglichkeit, dein Unternehmen immer weiterzuentwickeln, sondern auch deine Persönlichkeit.“ „Du erweiterst einfach deinen Horizont“, ergänzt Magdalena Ottinger.
Die Heilpraktikerin ist seit etwa drei Jahren Mitglied im Netzwerk. Sie nutze die Kontakte auch, um das Bild ihres Berufes in der Öffentlichkeit zu verändern. „Ich komme aus der Schulmedizin und mir ist es wichtig, dass Schul- und auch Heilmedizin zusammenarbeiten. Aber durch die unterschiedlichen Branchen, aus denen die anderen Mitglieder kommen, bekomme ich auch Unterstützung.“