Hohenlimburg. Gleich mehrere Beziehungspunkte gibt es in Hagen zwischen dem Fürstenhaus zu Bentheim-Tecklenburg und den Windsors in England
Der Tod von Queen Elisabeth II. erschüttert die Welt. Das Fürstenhaus zu Bentheim-Tecklenburg, das in Hohenlimburg vor allem durch Schlossherr Fürst Maximilian in Erscheinung tritt, hat familiäre Verbindungen zum englischen Königshaus. Zur Beerdigung der Queen werden der Fürst und seine Gattin Marissa Clare Fortescue, eine Britin und Nichte von Rosamunde Pilcher, nicht reisen.
Die Stammbäume der deutschen Fürstenhäuser zu studieren, kann mitunter eine abendfüllende Angelegenheit sein. Und auch Fürst Maximilian Nicolaus Moritz-Casimir Prinz zu Bentheim-Tecklenburg, 53, Unternehmer und Kunsthistoriker, merkt man an, dass er zunächst im Kopf kramen und dann selbst recherchieren muss, um Verwandtschaftsgrade genau benennen zu können. Ohne zu tief in die Familienforschung abzudriften daher die wesentlichen Verbindungspunkte zum Hause Windsor in England.
Patenonkel eines Kindes eines Cousins zweiten Grades
„Ich bin zum einen der Patenonkel eines Kindes eines Cousins zweiten Grades der Queen“, sagt der Fürst auf Anfrage. Die Formulierung deutet schon an, um welche Ecken man dabei denken muss. Der Fürst: „Über das Haus Hessen sind wir auch mit dem englischen Königshaus verwandt.“ Diese Verwandtschaftslinie zu erklären, ist aber tatsächlich komplex. Tecklenburg und Rheda fielen durch gewisse Erbkonstellationen Mitte des 16. Jarhundert Graf Eberwin von Bentheim zu, der als Stammvater der heutigen Fürsten von Bentheim-Tecklenburg in Rheda bezeichnet werden kann.
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Viel direkter war der Kontakt zum englischen Königshaus aber über Fürsts Maximilians Urgroßonkel Moritz Casimir. Diese Namenskombination taucht häufig im Hause Bentheim-Tecklenburg auf. Unter anderem trug auch Fürst Maximilians Vater diesen Namen. Der 2014 verstorbene pflegte engen Kontakt mit Hohenlimburg. Vor allem mit der evangelisch Reformierten Gemeinde der alten Hofkirche. Was den Urgroßonkel von Fürst Maximilian betrifft, so war er der Patensohn von Prinz Albert, dem Ehemann der englischen Königin Victoria, die 1901 verstarb und das Vereinigte Königreich bis dato 63 Jahre lang regiert hatte. Nur sieben Jahre weniger als die nun verstorbene Queen Elisabeth II.
Nicht so viel unter Adeligen
1840 hatte Victoria den deutschen Albert von Sachsen-Coburg und Gotha geheiratet. Sie war seine Cousine gewesen. Und er wurde später Patenonkel des Urgorßonkels von Fürst Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg. „Ja, das ist alles sehr komplex“, sagt der Fürst mit Blick auf die eigenen Familienlinien. Ohnehin sei er aber niemand, der Licht von adeligen Treffen gern auf sich fallen lasse. Fürst Maximilian und seine Frau Marissa Clare Fortescue, die Erbprinzessin ist, haben vier Kinder und leben auf Schloss Rheda zusammen.
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Zur Trauerfeier der Queen werde er nicht reisen, erklärt er. Noch bei der Beisetzung von Prinz Philip, dem Duke of Edinburgh und Gattend er Queen, der am 9. April 2021 verstorben war, seien sehr viele deutsche Adelige eingeladen gewesen, was nicht zuletzt mit der Herkunft des Dukes aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg zu tun hatte. „Die Queen war für mich eine absolute Institution“, blickt Fürst Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg auf die Monarchin zurück. Durch verwandtschaftliche Beziehungen stehe er übrigens auch „irgendwo“ auf der Liste der britischen Thronfolger. Wo genau, wisse er nicht. Mindestens aber im höheren dreistelligen Bereich.